Hugo Bechmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hugo Bechmann''' (geb. [[25. Juli]] [[1878]] in Fürth; gest. [[19. Juli]] [[1942]] in  Stockholm<ref>Todesdatum laut Todesanzeige der Familie; [https://www.geni.com/people/Hugo-Bechmann/6000000072591498015 Geni] gibt den 10. Juli an, der Termin ist aber hier aus naheliegendem Grunde zu vernachlässigen.</ref><ref>Als Friedhof in Stockholm kommen dabei zwei Orte in Erwägung. Die jüdische Gemeinde unterhielt zu diesem Zeitpunkt primär zwei bedeutende Orte: den älteren Friedhof Aronsberg auf Kungsholmen, der jedoch bereits im 19. Jahrhundert für neue Beisetzungen weitgehend geschlossen wurde, und den neueren, weitläufigen Norra Judiska Begravningsplatsen (Teil des größeren Verbunds Norra begravningsplatsen) in Solna. Letzterer ist der wahrscheinlichste Ort für eine Beerdigung im Jahr 1942, da er seit 1857 die Hauptbegräbnisstätte der Gemeinde darstellt und dort zahlreiche Persönlichkeiten der jüdisch-schwedischen Geschichte ihre letzte Ruhestätte fanden.</ref>), Sohn des Kaufmanns [[Louis Bechmann]] und dessen Ehefrau Matilda, geb. Gutherz<ref>genealogische Angaben zu Hugo Bechmann nach [https://www.geni.com/people/Hugo-Bechmann/6000000072591498015 Geni]</ref> war Besitzer einer großen Spiegelglasfabrik in Fürth. Am 14. Mai 1910 heiratete er in Nürnberg Ida Bechmann, geb. Metzger (29. Juli 1888 – Jahr 1978). Am 10. Februar 1911 kam die Tochter Lilli Bechmann als einziges Kind der Ehe in Fürth auf die Welt.
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Hugo Bechmann besuchte die [https://www.google.de/books/edition/Jahres_Bericht_der_Kgl_Latein_Schule_in/KS1vgL2FMogC?hl=de&gbpv=1&dq=hugo+bechmann+fürth&pg=PA24&printsec=frontcover Kgl. Lateinschule] in Fürth<ref>Jahres-Bericht der Kgl. Latein-Schule in Fürth: 1885/86, S. 24</ref>, später das [https://www.google.de/books/edition/Jahresbericht_über_das_Alte_Gymnasium_i/guLczNA7ZgUC?hl=de&gbpv=1&dq=hugo+bechmann+fürth&pg=PA7&printsec=frontcover Alte Gymnasium] in Nürnberg.<ref>Jahresbericht des Königlichen Alten Gymnasiums zu Nürnberg, 1893/94, S. 7</ref>
Auffällig sind Bechmanns schwedische Handelsbeziehungen, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen und ihm schließlich in der Periode des Nationalsozialismus ein Überleben ermöglichten.</br>
Bechmann wurde ein angesehener Großindustrieller, Direktor der [[Spiegelglashandlung und Spiegelglasfabrik W. Bechmann|Bay. Spiegelglasfabriken Bechmann - Kupfer AG]] – eine der führenden Firmen in der Glasbranche. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen insgesamt ca. 1400 Arbeiter und ca. 100 Angestellte.


'''Hugo Bechmann''' (geb. [[25. Juli]] [[1878]] in Fürth; gest. [[19. Juli]] [[1942]]<ref>Todesdatum laut Todesanzeige der Familie; [https://www.geni.com/people/Hugo-Bechmann/6000000072591498015 Geni] gibt den 10. Juli an, der Termin ist aber hier aus naheliegendem Grunde zu vernachlässigen.</ref>), Sohn des Kaufmanns [[Louis Bechmann]] und dessen Ehefrau Matilda, geb. Gutherz.<ref>genealogische Angaben nach [https://www.geni.com/people/Hugo-Bechmann/6000000072591498015 Geni] zu Hugo Bechmann</ref> war Besitzer einer großen Spiegelglasfabrik in Fürth. Am 14. Mai 1910 heiratete er in Nürnberg Ida Bechmann, geb. Metzger (29. Juli 1888 - Jahr 1978). Am 10. Februar 1911 kam die Tochter Lilli Bechmann als einziges Kinder der Ehe in Fürth auf die Welt.
1916 gehörte Bechmann dem neugegründeten Verband bayerischer Spiegelglasfabriken an.<ref>in [https://www.google.de/search?q=hugo+bechmann+fürth&sca_esv=9775d443102feade&tbm=bks&ei=ZQKyZveTCPGLi-gPlNjEgQ4&start=10&sa=N&ved=2ahUKEwi32q6om-CHAxXxxQIHHRQsMeAQ8NMDegQIDxAY&biw=1205&bih=681&dpr=2.13 "Sprechsaal"], 1916, Bd. 49, S. 170</ref>


Hugo Bechmann besuchte die [https://www.google.de/books/edition/Jahres_Bericht_der_Kgl_Latein_Schule_in/KS1vgL2FMogC?hl=de&gbpv=1&dq=hugo+bechmann+fürth&pg=PA24&printsec=frontcover Kgl. Lateinschule] in Fürth<ref>Jahres-Bericht der Kgl. Latein-Schule in Fürth: 1885/86 - Seite 24</ref>, später das [https://www.google.de/books/edition/Jahresbericht_über_das_Alte_Gymnasium_i/guLczNA7ZgUC?hl=de&gbpv=1&dq=hugo+bechmann+fürth&pg=PA7&printsec=frontcover Alte Gymnasium] in Nürnberg.<ref>Jahresbericht des Königlichen Alten Gymnasiums zu Nürnberg, 1893/94 - S. 7</ref> Bechmann wurde ein angesehener Großindustrieller, Direktor der [[Spiegelglashandlung und Spiegelglasfabrik W. Bechmann|Bay. Spiegelglasfabriken Bechmann - Kupfer AG]] - eine der führenden Firmen in der Glasbranche. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen insgesamt ca. 1400 Arbeiter und ca. 100 Angestellte.  
Bechmann war auch ein großzügiger Spender während des [[1. Weltkrieg]]es. Er spendete mehrfach insbesondere für die städtische Milchküche, den Kriegskinderheimen bzw. für Kinderhilfe und die Erwerbslosenfürsorge. [[1925]] tätigte Bechmann eine Großspende von 50.000 Mark für gemeinnützige Zwecke.


1916 gehörte Bechmann dem neugegründeten Verband bayerischer Spiegelglasfabriken an.<ref>in [https://www.google.de/search?q=hugo+bechmann+fürth&sca_esv=9775d443102feade&tbm=bks&ei=ZQKyZveTCPGLi-gPlNjEgQ4&start=10&sa=N&ved=2ahUKEwi32q6om-CHAxXxxQIHHRQsMeAQ8NMDegQIDxAY&biw=1205&bih=681&dpr=2.13 "Sprechsaal"], 1916, Bd. 49, S.170</ref></br>  
Hugo Bechmann verbrachte die letzten Jahre im schwedischen Stockholm. Dort starb er am [[19. Juli]] [[1942]] und wurde auf dem [https://sv.wikipedia.org/wiki/Norra_begravningsplatsen Norra begravningsplatsen] in der Abteilung „Nördlicher jüdischer Friedhof“<ref>hier ist vom Begräbnisplatz der „Mosaikgemeinde“ die Rede, wobei sich dies auf die schwedischen Bekenner „Mosaischen des Glaubens“ bezieht</ref> beerdigt.
Bechmann war auch ein großzügiger Spender während des [[1. Weltkrieg]]es. Er spendete mehrfach insbesondere für die städtische Milchküche, den Kriegskinderheimen bzw. für Kinderhilfe und die Erwerbslosenfürsorge. [[1925]] tätigte Bechmann eine Großspende von 50.000 Mark für gemeinnützige Zwecke.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* [https://www.archivportal-d.de/item/W2VDIJ24IBCQKLGZG75N24A3GX3ONG7A Staatsarchiv Nürnberg], Wiedergutmachung; Fürth, Nürnberger Str. 21; Deutsche Tafelglas AG (DETAG); ehem. jüd. Eigentümer: Karola Löffler u. Hugo Bechmann; Teil 1
* [https://www.archivportal-d.de/item/W2VDIJ24IBCQKLGZG75N24A3GX3ONG7A Staatsarchiv Nürnberg], Wiedergutmachung; Fürth, Nürnberger Str. 21; Deutsche Tafelglas AG (DETAG); ehem. jüd. Eigentümer: Karola Löffler u. Hugo Bechmann; Teil 1
* Rahn Family Collection [https://archives.cjh.org/repositories/5/resources/19424 online]
* Rahn Family Collection [https://archives.cjh.org/repositories/5/resources/19424 online]
* [https://www.archivportal-d.de/item/J3ZCQ3ZLY6ZRDGH2HRBEPO5FKABFT443?isThumbnailFiltered=false&facetValues%5B%5D=context%3DA5D3KN26Y2XC3P24VQZIGGNBDVHV5NC5&sort=random_4629213851618407086+desc&lang=de&hitNumber=20 Hugo Bechmann], Fabrikdirektor in Fürth, u.a. Angaben zum entzogenen Vermögen
* [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/Y46WBM7CVNNEOU6TYKLLN2IVEW3DYTLJ Fürth, Kurgartenstraße 47], Fa. Spiegelglas-Union AG; ehem. jüd. Fa. Spiegelglasfabriken Bechmann-Kupfer; Aktionäre: Bruno, Luitpold u. Max Offenbacher, Paul Bechmann


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 19. Dezember 2025, 14:18 Uhr

Hugo Bechmann (geb. 25. Juli 1878 in Fürth; gest. 19. Juli 1942 in Stockholm[1][2]), Sohn des Kaufmanns Louis Bechmann und dessen Ehefrau Matilda, geb. Gutherz[3] war Besitzer einer großen Spiegelglasfabrik in Fürth. Am 14. Mai 1910 heiratete er in Nürnberg Ida Bechmann, geb. Metzger (29. Juli 1888 – Jahr 1978). Am 10. Februar 1911 kam die Tochter Lilli Bechmann als einziges Kind der Ehe in Fürth auf die Welt.

Hugo Bechmann besuchte die Kgl. Lateinschule in Fürth[4], später das Alte Gymnasium in Nürnberg.[5] Auffällig sind Bechmanns schwedische Handelsbeziehungen, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen und ihm schließlich in der Periode des Nationalsozialismus ein Überleben ermöglichten.
Bechmann wurde ein angesehener Großindustrieller, Direktor der Bay. Spiegelglasfabriken Bechmann - Kupfer AG – eine der führenden Firmen in der Glasbranche. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen insgesamt ca. 1400 Arbeiter und ca. 100 Angestellte.

1916 gehörte Bechmann dem neugegründeten Verband bayerischer Spiegelglasfabriken an.[6]

Bechmann war auch ein großzügiger Spender während des 1. Weltkrieges. Er spendete mehrfach insbesondere für die städtische Milchküche, den Kriegskinderheimen bzw. für Kinderhilfe und die Erwerbslosenfürsorge. 1925 tätigte Bechmann eine Großspende von 50.000 Mark für gemeinnützige Zwecke.

Hugo Bechmann verbrachte die letzten Jahre im schwedischen Stockholm. Dort starb er am 19. Juli 1942 und wurde auf dem Norra begravningsplatsen in der Abteilung „Nördlicher jüdischer Friedhof“[7] beerdigt.

Siehe auch

Weblinks

  • Hugo Bechmann, Center for Jewish History
  • Staatsarchiv Nürnberg, Wiedergutmachung; Fürth, Nürnberger Str. 21; Deutsche Tafelglas AG (DETAG); ehem. jüd. Eigentümer: Karola Löffler u. Hugo Bechmann; Teil 1
  • Rahn Family Collection online
  • Hugo Bechmann, Fabrikdirektor in Fürth, u.a. Angaben zum entzogenen Vermögen
  • Fürth, Kurgartenstraße 47, Fa. Spiegelglas-Union AG; ehem. jüd. Fa. Spiegelglasfabriken Bechmann-Kupfer; Aktionäre: Bruno, Luitpold u. Max Offenbacher, Paul Bechmann

Einzelnachweise

  1. Todesdatum laut Todesanzeige der Familie; Geni gibt den 10. Juli an, der Termin ist aber hier aus naheliegendem Grunde zu vernachlässigen.
  2. Als Friedhof in Stockholm kommen dabei zwei Orte in Erwägung. Die jüdische Gemeinde unterhielt zu diesem Zeitpunkt primär zwei bedeutende Orte: den älteren Friedhof Aronsberg auf Kungsholmen, der jedoch bereits im 19. Jahrhundert für neue Beisetzungen weitgehend geschlossen wurde, und den neueren, weitläufigen Norra Judiska Begravningsplatsen (Teil des größeren Verbunds Norra begravningsplatsen) in Solna. Letzterer ist der wahrscheinlichste Ort für eine Beerdigung im Jahr 1942, da er seit 1857 die Hauptbegräbnisstätte der Gemeinde darstellt und dort zahlreiche Persönlichkeiten der jüdisch-schwedischen Geschichte ihre letzte Ruhestätte fanden.
  3. genealogische Angaben zu Hugo Bechmann nach Geni
  4. Jahres-Bericht der Kgl. Latein-Schule in Fürth: 1885/86, S. 24
  5. Jahresbericht des Königlichen Alten Gymnasiums zu Nürnberg, 1893/94, S. 7
  6. in "Sprechsaal", 1916, Bd. 49, S. 170
  7. hier ist vom Begräbnisplatz der „Mosaikgemeinde“ die Rede, wobei sich dies auf die schwedischen Bekenner „Mosaischen des Glaubens“ bezieht

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