3.138
Bearbeitungen
(Antwort) |
(Antwort) |
||
| Zeile 107: | Zeile 107: | ||
:::danke für Deine Antwort :-) Ich will natürlich nicht, dass es hier Streit gibt! Warum auch? Das Hauptproblem ist doch, dass die Leute voran die Politik in den 1960ern & 1970ern extrem technikgläubig waren und man sich über Folgeschäden überhaupt keine Gedanken gemacht hat - und das in West & Ost gleichermaßen! Vor allem in den 1970ern haben sich Bürgerinitiativen & Grün-alternative Bewegungen gebildet, die diesen Technokratie-Wahnsinn kritisch beleuchtet und in Frage gestellt haben. An der Frankfurter Uni wurde damals sogar ein Lehrstuhl Ökologie im Fachbereich Biologie eingerichtet, wo der Schweizer Wissenschaftler [[wikipedia:Bruno Streit|Bruno Streit]] Professor wurde und ich in den 1980ern zwei Jahre nichtwissenschaftlicher Mitarbeiter war. | :::danke für Deine Antwort :-) Ich will natürlich nicht, dass es hier Streit gibt! Warum auch? Das Hauptproblem ist doch, dass die Leute voran die Politik in den 1960ern & 1970ern extrem technikgläubig waren und man sich über Folgeschäden überhaupt keine Gedanken gemacht hat - und das in West & Ost gleichermaßen! Vor allem in den 1970ern haben sich Bürgerinitiativen & Grün-alternative Bewegungen gebildet, die diesen Technokratie-Wahnsinn kritisch beleuchtet und in Frage gestellt haben. An der Frankfurter Uni wurde damals sogar ein Lehrstuhl Ökologie im Fachbereich Biologie eingerichtet, wo der Schweizer Wissenschaftler [[wikipedia:Bruno Streit|Bruno Streit]] Professor wurde und ich in den 1980ern zwei Jahre nichtwissenschaftlicher Mitarbeiter war. | ||
:::Die Zirndorfer Kanalbrücke ist leider kein Einzelfall und eine Spannbetonbrücke wie jede andere auch - nicht nur im Stadtgebiet Fürth. Meine Ausführungen sind gleichermaßen naturwissenschaftlich-allgemeingültig angesetzt als auch speziell auf diese Brücke bezogen, sodass ein Fürthbezug leider gegeben ist. Der von mir benutzte umgangssprachliche Ausdruck "Betonfäule" wird - wie bereits gesagt - mehr im Niederländischen verwendet und ist kein Fachterminus. Die Expert*innen vor Ort werden in diesem Zusammenhang wohl mehr von "Korrosionsschäden" sprechen. Doch solche Korrosionsschäden fallen nicht urplötzlich vom Himmel sondern sind Ergebnis einer längerfristigen Entwicklung. Hinzu kommt das von mir bereits angesprochene Verkehrsaufkommen deutlich über der vorgegebenen Belastungsgrenze, das nicht nur diese Zirndorfer Brücke beeinträchtigt hat. Man müsste mal in den Fürther Bauunterlagen nachsehen, für welche Belastungsobergrenze diese Zirndorfer Brücke damals überhaupt ausgelegt war! Diese Belastungsgrenze müsste doch irgendwo verzeichnet sein! Es ist doch gang und gäbe, dass diese Brücken-Belastungsgrenzen bundesweit über Jahrzehnte großzügig ignoriert wurden, und jetzt haben wir den Salat nicht nur in Fürth :-(( Auch die Salzbachtalbrücke (A 66) aus den 1960ern in Wiesbaden trug wegen Überlastung einen Lagerschaden davon, ist abgesackt und musste 2021 gesprengt werden, siehe: [https://www.bayika.de/de/aktuelles/meldungen/2021-11-06_Sprengung-der-A-66-Salzbachtalbruecke.php] :-(( | :::Die Zirndorfer Kanalbrücke ist leider kein Einzelfall und eine Spannbetonbrücke wie jede andere auch - nicht nur im Stadtgebiet Fürth. Meine Ausführungen sind gleichermaßen naturwissenschaftlich-allgemeingültig angesetzt als auch speziell auf diese Brücke bezogen, sodass ein Fürthbezug leider gegeben ist. Der von mir benutzte umgangssprachliche Ausdruck "Betonfäule" wird - wie bereits gesagt - mehr im Niederländischen verwendet und ist kein Fachterminus. Die Expert*innen vor Ort werden in diesem Zusammenhang wohl mehr von "Korrosionsschäden" sprechen. Doch solche Korrosionsschäden fallen nicht urplötzlich vom Himmel sondern sind Ergebnis einer längerfristigen Entwicklung. Hinzu kommt das von mir bereits angesprochene Verkehrsaufkommen deutlich über der vorgegebenen Belastungsgrenze, das nicht nur diese Zirndorfer Brücke beeinträchtigt hat. Man müsste mal in den Fürther Bauunterlagen nachsehen, für welche Belastungsobergrenze diese Zirndorfer Brücke damals überhaupt ausgelegt war! Diese Belastungsgrenze müsste doch irgendwo verzeichnet sein! Es ist doch gang und gäbe, dass diese Brücken-Belastungsgrenzen bundesweit über Jahrzehnte großzügig ignoriert wurden, und jetzt haben wir den Salat nicht nur in Fürth :-(( Siehe dazu: [https://www.youtube.com/watch?v=MNk9TbsyvNA] (Zeitbombe Brücken - Mit Vollgas ins Unglück? | SWR Wissen). Auch die Salzbachtalbrücke (A 66) aus den 1960ern in Wiesbaden trug wegen Überlastung einen Lagerschaden davon, ist abgesackt und musste 2021 gesprengt werden, siehe: [https://www.bayika.de/de/aktuelles/meldungen/2021-11-06_Sprengung-der-A-66-Salzbachtalbruecke.php] :-(( | ||
:::Die Fürther Baudokumentation, die besagt, dass Stahl aus der DDR in den 1970ern hier in den Westen geliefert worden sein soll, halte ich für nicht zutreffend und sehr fehlerhaft. Das kann doch nur ein Fake sein - oder diejenigen in dieser Behörde waren damals auf Speed oder so. Das ist genauso als wenn jemand behaupten würde, die Donau fließt bei Köln in den Rhein ... "Kölle Alaaf" ... *lol*. Geht gar nicht! Die deutsch-deutsche Grenze war seit dem Mauerbau 1961 dicht und die DDR-Währung garnicht frei konvertierbar - soetwas lief wenn überhaupt doch nur über die "Treuhandstelle Zonenhandel". Zwischen der DDR und dem Freistaat Bayern war damals nur der Transitgrenzübergang Rudolphstein/Hirschberg an der Sächsischen Saale bei Hof geöffnet an der alten Reichsautobahn München-Berlin, siehe: [https://www.welt.de/geschichte/article122234387/Kalter-Krieg-Die-unheimlichste-Autobahnbruecke-Deutschlands.html], [https://www.ardmediathek.de/video/br-retro/wiederaufbau-der-saalebruecke-rudolphstein-bei-hof-1964/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzZhNGFlZjJlLTdlNWEtNDkwNi1iZjhmLWFiYmVhYTZiNjkwMw] Und dieser Transitgrenzübergang diente hauptsächlich dem Verkehr nach Berlin (West). Franz Josef Strauß (CSU) hätte doch im Kalten Krieg niemals so eine "bolschewistische" Stahllieferung aus der "Sowjetzone" (wie die DDR damals offiziell hieß!) auf bayerisches Gebiet einreisen lassen. Vollkommen utopisch!! Strauß hätte wie die Wehrmacht 1945 die erst 1964 wiederaufgebaute Saalebrücke sprengen und den Bundesgrenzschutz die "Zonengrenze" abriegeln lassen! Hinzu kommt, der Main-Donau-Kanal war eine Großbaustelle mit vielen Brückenbauwerken, wo alles öffentlich ausgeschrieben werden musste. '''Wenn das mit dem verbauten Stahl aus der DDR stimmen würde, müsste ja nicht nur in der Zirndorfer Brücke sondern auch in einigen anderen Kanalbrücken DDR-Stahl verbaut worden sein ...''' | :::Die Fürther Baudokumentation, die besagt, dass Stahl aus der DDR in den 1970ern hier in den Westen geliefert worden sein soll, halte ich für nicht zutreffend und sehr fehlerhaft. Das kann doch nur ein Fake sein - oder diejenigen in dieser Behörde waren damals auf Speed oder so. Das ist genauso als wenn jemand behaupten würde, die Donau fließt bei Köln in den Rhein ... "Kölle Alaaf" ... *lol*. Geht gar nicht! Die deutsch-deutsche Grenze war seit dem Mauerbau 1961 dicht und die DDR-Währung garnicht frei konvertierbar - soetwas lief wenn überhaupt doch nur über die "Treuhandstelle Zonenhandel". Zwischen der DDR und dem Freistaat Bayern war damals nur der Transitgrenzübergang Rudolphstein/Hirschberg an der Sächsischen Saale bei Hof geöffnet an der alten Reichsautobahn München-Berlin, siehe: [https://www.welt.de/geschichte/article122234387/Kalter-Krieg-Die-unheimlichste-Autobahnbruecke-Deutschlands.html], [https://www.ardmediathek.de/video/br-retro/wiederaufbau-der-saalebruecke-rudolphstein-bei-hof-1964/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzZhNGFlZjJlLTdlNWEtNDkwNi1iZjhmLWFiYmVhYTZiNjkwMw] Und dieser Transitgrenzübergang diente hauptsächlich dem Verkehr nach Berlin (West). Franz Josef Strauß (CSU) hätte doch im Kalten Krieg niemals so eine "bolschewistische" Stahllieferung aus der "Sowjetzone" (wie die DDR damals offiziell hieß!) auf bayerisches Gebiet einreisen lassen. Vollkommen utopisch!! Strauß hätte wie die Wehrmacht 1945 die erst 1964 wiederaufgebaute Saalebrücke sprengen und den Bundesgrenzschutz die "Zonengrenze" abriegeln lassen! Hinzu kommt, der Main-Donau-Kanal war eine Großbaustelle mit vielen Brückenbauwerken, wo alles öffentlich ausgeschrieben werden musste. '''Wenn das mit dem verbauten Stahl aus der DDR stimmen würde, müsste ja nicht nur in der Zirndorfer Brücke sondern auch in einigen anderen Kanalbrücken DDR-Stahl verbaut worden sein ...''' | ||
| Zeile 116: | Zeile 116: | ||
:::Viele Grüße nach Fürth | :::Viele Grüße nach Fürth | ||
:::--[[Benutzer:Gustav moenus|Gustav moenus]] ([[Benutzer Diskussion:Gustav moenus|Diskussion]]) | :::--[[Benutzer:Gustav moenus|Gustav moenus]] ([[Benutzer Diskussion:Gustav moenus|Diskussion]]) 16:00, 2. Dez. 2025 (CET) | ||
Bearbeitungen