Waagstraße 3: Unterschied zwischen den Versionen

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== Entstehung und Nutzung ==
== Entstehung und Nutzung ==
[[Datei:Waagstraße_3_5_1980.jpg|left|mini|Die drei Gebäude unter der Adresse Waagstraße 3]]
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Die Waagstraße 3 ist eine mehrteilige Baugruppe. Zunächst besteht es aus einem zurückversetzten Wohnhaus, zweigeschossig, mit traufseitig und verputztem Fachwerkbau mit Satteldach und Giebelzwerchhaus. Erbaut wurde das Haus im 18. Jahrhundert. Mit dem Anwesen ist eine Bäckerei- und Bierschankgerechtigkeit verbunden. Das Gebäude ist Bestandteil des ehemals großen „Prauneckischen Lehens“ gewesen, dessen Stammhaus die [[Waagstraße 1]] war, womit zu vermuten ist, dass das Gebäude Waagstraße 3 deutlich älter ist, als aktuell vermutet. Aus den Akten des Stadtarchives geht hervor, dass [[1750]] die Bäckermeisterwitwe Katharina Kleinlein das Haus verkaufte. Der torbogenförmige Eingang lässt vermuten, dass das Haus als ehemalige Schmiede zum benachbarten [[Zum roten Roß |Roßwirtshof]] [[Königstraße 67]] gehört haben könnte. Dies ist aber nur eine Vermutung und lässt sich nach aktueller Aktenlage nicht belegen.  
Die Waagstraße 3 ist eine mehrteilige Baugruppe. Alle drei Gebäude sind Teil des Ensembles [[Altstadt]].


=== Wohnhaus ===
Zunächst besteht es aus einem zurückversetzten Wohnhaus, zweigeschossig, mit traufseitig und verputztem Fachwerkbau mit Satteldach und Giebelzwerchhaus. Erbaut wurde das Haus im 18. Jahrhundert. Mit dem Anwesen ist eine Bäckerei- und Bierschankgerechtigkeit verbunden. Das Gebäude ist Bestandteil des ehemals großen „Prauneckischen Lehens“ gewesen, dessen Stammhaus die [[Waagstraße 1]] war, womit zu vermuten ist, dass das Gebäude Waagstraße 3 deutlich älter ist, als aktuell vermutet. Aus den Akten des Stadtarchives geht hervor, dass [[1750]] die Bäckermeisterwitwe Katharina Kleinlein das Haus verkaufte. Der torbogenförmige Eingang lässt vermuten, dass das Haus als ehemalige Schmiede zum benachbarten [[Zum roten Roß |Roßwirtshof]] [[Königstraße 67]] gehört haben könnte. Dies ist aber nur eine Vermutung und lässt sich nach aktueller Aktenlage nicht belegen.
=== „Das kleinste Haus von Fürth“ ===
Dem schließt sich südlich „''das kleinste Haus von Fürth''“ an, ein Wohnhaus mit traufseitiger Sandsteinbau mit Mansarddach und Walmdachzwerchhaus aus der Mitte des 18. Jahrhundert. Das Kleinste Haus besitzt nur zwei Räume, einem wohl immer schon gewerblich genutzten Raum im Erdgeschoss und einem Wohnschlafraum im 1. Obergeschoss. Den „Kramladen“ ließ [[1843]] der Webermeister Johann Weber anstelle einer Schupfe errichten, den Plan überarbeitete der städtische Baurat [[Georg Cappeller]] im romantisierenden Sinn.
Dem schließt sich südlich „''das kleinste Haus von Fürth''“ an, ein Wohnhaus mit traufseitiger Sandsteinbau mit Mansarddach und Walmdachzwerchhaus aus der Mitte des 18. Jahrhundert. Das Kleinste Haus besitzt nur zwei Räume, einem wohl immer schon gewerblich genutzten Raum im Erdgeschoss und einem Wohnschlafraum im 1. Obergeschoss. Den „Kramladen“ ließ [[1843]] der Webermeister Johann Weber anstelle einer Schupfe errichten, den Plan überarbeitete der städtische Baurat [[Georg Cappeller]] im romantisierenden Sinn.


Vor beiden Gebäuden befindet sich freistehend ein Ladenbau, erdgeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, flachen Zwerchgiebeln und Rundbogenfries im spätklassizistischem Still erbaut von [[Georg Cappeller]] [[1843]].
=== Ladenbau ===
 
Vor beiden Gebäuden befindet sich freistehend ein Ladenbau, ein erdgeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, flachen Zwerchgiebeln und Rundbogenfries im spätklassizistischem Stil mit neoromanischen Formen erbaut von [[Georg Cappeller]] [[1843]],  
Hier befanden sich bereits ein Büttner, ein Gemüsehändler, ein Blumengeschäft sowie ein Antiquitätenhändler. Weiterhin befand sich in dem Gebäude vor dem Haus bis 2013 das [[Das Texthaus|Texthaus]]. Anschließend war vier Jahre lang der Upcycling-Laden „Upsala” Nutzer, jetzt ist der [[Altstadtverein St. Michael |Altstadtverein]] Mieter, der die Räumlichkeiten an die Stadt Fürth weitervermietet hat.


Alle drei Gebäude sind Teil des Ensembles [[Altstadt]].
Hier befanden sich bereits ein Büttner, ein Gemüsehändler, ein Blumengeschäft sowie ein Antiquitätenhändler. Ab 1979 ging der Laden „Spiel und Kunst“ an den Start, der - damals noch Neuland - nachhaltiges Spielzeug und Kunsthandwerk anbot, vor allem Holzspielzeug. Das Projekt wurde zunächst nicht ernst genommen, dann aber als Pionier gesehen. Es war der erste Laden in der Waagstraße nach dem Downgrading des Altstadtviertels in den 1960/70er Jahren. „Spiel und Kunst“ bestand bis 2001, danach wurde das Gebäude die „Puppenstube“.<ref>[[:Datei:Altstadtblaeddla 032 1997-1998.pdf|Altstadtbläddla Ausgabe 32 (1997-1998)]], S. 4; [[:Datei:Altstadtblaeddla 036 2001-2002.pdf|Altstadtbläddla Ausgabe 36 (2001-2002)]], S. 4.</ref> Weiterhin befand sich dort bis 2013 das [[Das Texthaus|Texthaus]]. Anschließend war vier Jahre lang der Upcycling-Laden „Upsala” Nutzer, jetzt ist der [[Altstadtverein St. Michael |Altstadtverein]] Mieter, der die Räumlichkeiten an die Stadt Fürth weitervermietet hat.


== Das kleinste Haus in Fürth ==
== Das kleinste Haus in Fürth ==
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