Erinnerungen an die U.S. Army: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Metallstelen wurden von dem Fürther Künstler und Metallschmied [[Uwe Weber]] geschaffen, im Auftrag der Stadt Fürth. Auf den Stelen ist jeweils ein QR-Code hinterlegt, der auf den entsprechen Artikel (in Deutsch und Englisch) in FürthWiki verlinkt. Eigens zur Einweihung der Stelen war der letzte US-Kommandeur aus den USA angereist: (damals Major) [[Lee F. Taylor]] mit Ehefrau und Tochter.
Die Metallstelen wurden von dem Fürther Künstler und Metallschmied [[Uwe Weber]] geschaffen, im Auftrag der Stadt Fürth. Auf den Stelen ist jeweils ein QR-Code hinterlegt, der auf den entsprechen Artikel (in Deutsch und Englisch) in FürthWiki verlinkt. Eigens zur Einweihung der Stelen war der letzte US-Kommandeur aus den USA angereist: (damals Major) [[Lee F. Taylor]] mit Ehefrau und Tochter.
Ansprache von [[Lee F. Taylor]]: ''"Vielen Dank für die Ehre, mich zu dieser Feier der Erinnerungen und harter Arbeit nach 30 Jahren wieder einzuladen. Ich weiß, dass Herr Bernd Jesussek sehr hart daran gearbeitet hat, mich nach meiner Zeit bei der U.S. Army in meiner neuen Stelle zu finden. Vielen Dank für Deine Mühe, denn ich freue mich sehr, heute mit meiner Frau und meiner Tochter hier zu sein. Die Einrichtungen der US-Armee in der Nürnberg-Fürth Military Community gehörten zu den größten und schönsten in Deutschland. Wir hatten zahlreiche Kasernen, ein riesiges Krankenhaus, einen Flugplatz, das Sportgelände, das früher als Reichsparteitagsgelände diente, sowie ein großes Schulsystem und ein Wohnheim für Schüler aus den umliegenden Gebieten.
''Seit 1946 waren viele tausend amerikanische Soldaten und ihre Familien in dieser Region stationiert. Im Laufe der Jahre habe ich viele von ihnen getroffen. Sie lernten Deutschland durch diese Einrichtungen, die nahegelegenen Truppenübungsplätze und durch Sie als Einwohner kennen. Sie waren sehr positiv beeindruckt von Ihrer Gastfreundschaft und der wunderbaren Kultur. Im Januar 1995 wurde mir mitgeteilt, dass ich hier als Leiter der Schließungsphase eingesetzt werden würde. Wir hatten einen engen Zeitplan, um alle Einrichtungen bis Ende 1995 zu schließen. Der Abzug der amerikanischen Soldaten und ihrer Familien aus Fürth erfolgte fast wie eine Lawine. Wir blieben mit einem kleinen Kader amerikanischer Soldaten und unserer langjährigen engagierten lokalen deutschen Belegschaft zurück. Es bedurfte einer unglaublichen Menge an Koordination und Arbeit, um unsere Schließungsfristen einzuhalten. Der Schlüssel war Teamarbeit. Wir stießen auf zahlreiche interessante Herausforderungen.''
''In einem Fall mussten wir das Dach eines Hauptgebäudes abnehmen, um eine sehr alte Indoor-Pistolenschießanlage zu demontieren und die Stahlbleche, aus denen sie gebaut war, zu entfernen. Als die Familien der Soldaten die Housing Areas verließen, blieb eine unglaubliche Menge an Haushaltsgegenständen zurück. Dazu gehörten Teppiche, Laufställe, Hochstühle, Spielzeug, Möbel und viele andere Dinge. All diese Gegenstände wurden nach unten gebracht und in den Parkbereichen zwischen den Wohngebäuden aufgeschichtet. Ursprünglich hatten wir geplant, all dieses Material auf die lokale Deponie zu bringen, was jedoch unerwartete und nicht eingeplante erhebliche Kosten verursacht hätte. Wir bewachten zuerst die Haufen, bis sie abtransportiert werden konnten. Bald entschieden wir jedoch, alles unbeaufsichtigt zu lassen, als wir feststellten, dass Fürth von einer großen Anzahl nachtaktiver Gnome bewohnt oder besucht wird. Jede Nacht schrumpften diese riesigen Haufen auf magische Weise, sodass am Morgen nur noch eine sehr geringe Menge Material übrigblieb, die tatsächlich auf der Deponie landete.''
''Während der Schließung mussten wir außerdem regelmäßig unsere amerikanischen Soldaten und Arbeiter reduzieren, umverteilen oder in den Ruhestand schicken. Dies bedeutete ständig, dass die verbliebenen Personen mehr Arbeit und neue Verantwortlichkeiten übernehmen mussten. Im Jahr 1995 zeigten alle wahres Teamwork und Engagement für unsere Mission. Die einheimischen deutschen Bürger und die US-Soldaten leisteten gemeinsam eine beeindruckende Arbeit, um diese Übergabe pünktlich und im Rahmen des Budgets abzuschließen. Vielen Dank! Ich fühle mich geehrt, heute hier zu sein."'' <ref>Übersetzung des Originalmanuskripts durch Google/Bernd Jesussek</ref>


== Führungen und Vorträge ==
== Führungen und Vorträge ==

Aktuelle Version vom 24. Dezember 2025, 11:30 Uhr

Die fünfzig Jahre Anwesenheit der amerikanischen Soldaten und ihrer Angehörigen in Fürth sollten nicht in Vergessenheit geraten. Die Amerikaner prägten bei Nachkriegsgenerationen das Bild der Vereinigten Staaten, sie beeinflussten das Fürther Stadtbild und sie trugen dazu bei, dass aus dem "Kalten Krieg" kein heißer wurde. Deshalb sollte die Erinnerung an diese Zeit aufrecht erhalten werden. Neben den entsprechenden Seiten in FürthWiki gab es auch Veranstaltungen der Stadt Fürth und diverse Vorträge.

Enthüllung einer Gedenktafel am Marmaris-Platz

19. Dezember 2005

In den ersten zehn Jahren nach dem Abzug der U.S. Army aus Fürth war die Stadt mit der Konversion der Kasernen- und Wohnflächen vollauf beschäftigt. Trotzdem zeigten verschiedene Kriege (Jugoslawien, Irak), dass die Anwesenheit der U.S. Army damals zur Sicherheit Europas und Deutschlands beigetragen hatte. Darum sollte die sicher auch belastende aber vor allem stabilisierende Präsenz bis 1995 nicht vergessen werden. Deshalb regte der German-American Men's Club (GAMC) die Anfertigung einer Erinnerungstafel in der Umgebung der Darby-Kaserne an.

Schließlich enthüllten genau zehn Jahre nach der Schließung der Darby-Kaserne Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, der US-Kommandeur von Grafenwöhr, Oberst Brian T. Boyle und der US-Generalkonsul aus München, M. Rooney eine von der Stadt Fürth beauftragte Tafel am Marmarisplatz. Der Textentwurf stammte vom GAMC. Wegen des Schneetreibens traf man sich anschließend in der nahe gelegenen Grünen Halle, wo neben den oben genannten auch Stadtbaurat Joachim Krauße eine kurze Ansprache hielt.

Ausstellung „Die Amerikaner in Fürth“ – Volksbücherei Fronmüllerstraße

13. September bis 11. Oktober 2018

Die Ausstellung ließ durch Exponate, Fotos und ein AFN-Radio die 50-jährige Präsenz der Amerikaner in Fürth wieder aufleben.

25 Jahre Abzug der Amerikaner

19. Dezember 2020

Während der Hochphase der Covid19-Pandemie konnten keine Veranstaltungen durchgeführt werden.

Gedenkstelen U.S. Army

Stele Südstadtpark Dez 2025 1.jpg
Enthüllung der Gedenkstelen für die ehem. US-Kasernen in Fürth im Südstadtpark; Dez. 2025
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Gebäude
Erinnerungen an die U.S. Army
Straße / Hausnummer
Flößaustraße 86
Postleitzahl
90763
Objekt
Gedenkstätte
Teil des Areals
Südstadt
Baujahr
2025
Denkmalstatus besteht
Nein
Ehemals (abgerissen)
Nein
Bauherr
Stadt Fürth
Architekt
Uwe Weber
Geo-Daten
49° 27' 44.45" N
10° 59' 48.02" E
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Am 19. Dezember 2025 wurden drei Metallstelen im Südstadtpark feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Inhalt der drei Stelen sind die ehem. US-Kasernen in Fürth. Auf den drei Metallstelen sind folgende Kasernen abgebildet:

Die Metallstelen wurden von dem Fürther Künstler und Metallschmied Uwe Weber geschaffen, im Auftrag der Stadt Fürth. Auf den Stelen ist jeweils ein QR-Code hinterlegt, der auf den entsprechen Artikel (in Deutsch und Englisch) in FürthWiki verlinkt. Eigens zur Einweihung der Stelen war der letzte US-Kommandeur aus den USA angereist: (damals Major) Lee F. Taylor mit Ehefrau und Tochter.

Ansprache von Lee F. Taylor: "Vielen Dank für die Ehre, mich zu dieser Feier der Erinnerungen und harter Arbeit nach 30 Jahren wieder einzuladen. Ich weiß, dass Herr Bernd Jesussek sehr hart daran gearbeitet hat, mich nach meiner Zeit bei der U.S. Army in meiner neuen Stelle zu finden. Vielen Dank für Deine Mühe, denn ich freue mich sehr, heute mit meiner Frau und meiner Tochter hier zu sein. Die Einrichtungen der US-Armee in der Nürnberg-Fürth Military Community gehörten zu den größten und schönsten in Deutschland. Wir hatten zahlreiche Kasernen, ein riesiges Krankenhaus, einen Flugplatz, das Sportgelände, das früher als Reichsparteitagsgelände diente, sowie ein großes Schulsystem und ein Wohnheim für Schüler aus den umliegenden Gebieten.

Seit 1946 waren viele tausend amerikanische Soldaten und ihre Familien in dieser Region stationiert. Im Laufe der Jahre habe ich viele von ihnen getroffen. Sie lernten Deutschland durch diese Einrichtungen, die nahegelegenen Truppenübungsplätze und durch Sie als Einwohner kennen. Sie waren sehr positiv beeindruckt von Ihrer Gastfreundschaft und der wunderbaren Kultur. Im Januar 1995 wurde mir mitgeteilt, dass ich hier als Leiter der Schließungsphase eingesetzt werden würde. Wir hatten einen engen Zeitplan, um alle Einrichtungen bis Ende 1995 zu schließen. Der Abzug der amerikanischen Soldaten und ihrer Familien aus Fürth erfolgte fast wie eine Lawine. Wir blieben mit einem kleinen Kader amerikanischer Soldaten und unserer langjährigen engagierten lokalen deutschen Belegschaft zurück. Es bedurfte einer unglaublichen Menge an Koordination und Arbeit, um unsere Schließungsfristen einzuhalten. Der Schlüssel war Teamarbeit. Wir stießen auf zahlreiche interessante Herausforderungen.

In einem Fall mussten wir das Dach eines Hauptgebäudes abnehmen, um eine sehr alte Indoor-Pistolenschießanlage zu demontieren und die Stahlbleche, aus denen sie gebaut war, zu entfernen. Als die Familien der Soldaten die Housing Areas verließen, blieb eine unglaubliche Menge an Haushaltsgegenständen zurück. Dazu gehörten Teppiche, Laufställe, Hochstühle, Spielzeug, Möbel und viele andere Dinge. All diese Gegenstände wurden nach unten gebracht und in den Parkbereichen zwischen den Wohngebäuden aufgeschichtet. Ursprünglich hatten wir geplant, all dieses Material auf die lokale Deponie zu bringen, was jedoch unerwartete und nicht eingeplante erhebliche Kosten verursacht hätte. Wir bewachten zuerst die Haufen, bis sie abtransportiert werden konnten. Bald entschieden wir jedoch, alles unbeaufsichtigt zu lassen, als wir feststellten, dass Fürth von einer großen Anzahl nachtaktiver Gnome bewohnt oder besucht wird. Jede Nacht schrumpften diese riesigen Haufen auf magische Weise, sodass am Morgen nur noch eine sehr geringe Menge Material übrigblieb, die tatsächlich auf der Deponie landete.

Während der Schließung mussten wir außerdem regelmäßig unsere amerikanischen Soldaten und Arbeiter reduzieren, umverteilen oder in den Ruhestand schicken. Dies bedeutete ständig, dass die verbliebenen Personen mehr Arbeit und neue Verantwortlichkeiten übernehmen mussten. Im Jahr 1995 zeigten alle wahres Teamwork und Engagement für unsere Mission. Die einheimischen deutschen Bürger und die US-Soldaten leisteten gemeinsam eine beeindruckende Arbeit, um diese Übergabe pünktlich und im Rahmen des Budgets abzuschließen. Vielen Dank! Ich fühle mich geehrt, heute hier zu sein." [1]

Führungen und Vorträge

Verschiedene Veranstalter, wie z. B. der Geschichtsverein Fürth, die Volkshochschule Fürth oder die "Stadtverführungen" boten zahlreiche Führungen und Vorträge zum Thema der Amerikaner in Fürth an.

Sonstige Erinnerungsmerkmale

In der Johnson Barracks deutet nichts mehr auf das frühere Kasernenareal hin. In der Dambach Housing blieben an einigen Häusern die früheren vierstelligen Gebäudenummern der Amerikaner erhalten. In der Darby Kaserne finden sich an einigen Kellerabgängen noch Hinweise in Englisch auf die Fernheizungsstation. Auch in der Monteith Barracks sind noch einige Hinweisschilder in englischer Sprache zu finden.

Lokalberichterstattung

  • Armin Leberzammer: Aus Besatzern wurden Freunde. In: Fürther Nachrichten vom 23. Dezember 2025 (Druckausgabe, S. 27)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Übersetzung des Originalmanuskripts durch Google/Bernd Jesussek

Videos

Enthüllung der Gedenktafel am Marmarisplatz und Ansprache von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in der Grünen Halle. (19. Dezember 2005)

Ansprache von Stadtbaurat Joachim Krauße am 19. Dezember 2005 in der Grünen Halle

Ansprachen von Col. Brian T. Boyle und U.S.-Generalkonsul Mathew M. Rooney anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel in der Fürther Südstadt zur Erinnerung an den Abzug der U.S. Army aus Fürth im Jahr 1995 (19. Dezember 2005)

Ansprache von Lee F. Taylor bei der Einweihung der Gedenkstelen im Südstadtpark am 19. Dezember 2025.

Bilder

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