Moses Farrnbacher

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Moses Farrnbacher (geb. 12. April 1804 in Fürth, gest. 4. Februar 1889 in Fürth)[1], Sohn des Metallwarenhändlers und Mitglieds der Chewra Kadischa Seligmann Farrnbacher[2] und dessen Frau Kehla Karoline, geb. Rindskopf[3], war ein Fürther Eisen- und Metallwarenhändler.

Familienstammbaum

Moses Farrnbacher heiratete 1828 Jette Hamburger, die Tochter von Issachar Baermann Hamburger und dessen zweiter Frau Kehla Karoline geb. Bamberger. Mit ihr hatte er 14 Kinder.

  • Lisette, verh. Felsenheld, in Paris (geb. 14. Mai 1829],
  • Susanna, (geb. 15. April 1830; gest. 3. Juni 1830),
  • Therese, verh. Simon, in Hildburghausen (geb. 15. Oktober 1831),
  • Emma, (geb. 09. November 1832; gest. 22. August 1833),
  • Bernhard Jakob, (geb. 27. November 1833; gest. 6. Februar 1834),
  • Johanna Eleonore, verh. Löwensohn (geb. 21. Februar 1835),
  • Juliane, (geb. 16. Februar 1836; gest. 1837),
  • Karoline, verh. Rahn, (geb. 13. Juni 1837),
  • Samuel Sigmund, (geb. 23.0 September 1838),
  • Benedikt, (geb. 28. Dezember 1839; gest. 24. Februar 1840),
  • Jütel Ida, ledig (geb. 24.06.1841; gest. 1864),
  • Hermann, (geb. 15. Dezember 1842),
  • Mathilde, verh. Goldscheider, (geb. 29. Juli 1844),
  • totgeborene Tochter, (geb. 09.12.1848)

Moses Farrnbacher stieg in die Metallwarenhandlung seines Vaters Seligmann Farrnbacher ein. Die Ursprünge dürften in der Mohrenstraße 21 liegen, wo Seligmann wohnte.[4] Bereits am 7. Mai 1838 kaufte Moses Farrnbacher Marktplatz 1 (damals noch unter „Marktplatz 51“ gelistet) für 17.400 Gulden.[5] 1841 schlug der Blitz in dieses Haus am Marktplatz ein.[6]

Nach dem Tode Seligmanns im Jahr 1849 ist die Firma „M.S. Farrnbacher“ Marktplatz 51 verortet[7] Amm 13. März 1866 kaufte Moses Farrnbacher auch die Königstraße 129.[8]

Moses Farrnbacher - jüdischer Ehrenbürger Bad Kissingens

Die Ehrenbürgerschaft Bad Kissingens ging auf Eigeninitiative von Moses Farrnbacher zurück. Er wies den Bürgermeister Theobald Ritter persönlich daraufhin, dass er nahezu 50 Jahre zur Kur nach Bad Kissingen gekommen sei, davon 35 Jahre ununterbrochen.[9] Am 15. September 1883 stimmten die Gemeindebevollmächtigten dem Antrag zu, sodass der Bürgermeister schreiben konnte:„Der Stadtmagistrat und das Collegium der Gdebevollm. haben durch einstimmigen Beschluß vom 22. August und 14. September d. J. Euer Hochwohlgeboren zum Ehrenbürger der Stadt Bad Kissingen ernannt. Ich beehre mich, Ihnen hiervon Kenntnis zu geben und das Diplom beizulegen, und freue mich, der Erste zu sein, Sie als unseren Ehrenbürger begrüßen zu können. Es wird mir zur aufrichtigen Freude gereichen, Sie noch recht oft als unseren hochgeschätzten Ehrenbürger dahier zu sehen. Genehmigen Sie die Vorführung der ausgezeichnetsten Hochachtung, mit welcher ich bin Ihr ganz ergebenster [unleserlich, vlt. Bürgermeister].“ Moses Farrnbacher bedankte sich mit einer Spende von 100 Mark, „wovon ich Mk 50. – für die dortigen Armen, und Mk 50.- für dortiges Spital verwendet wissen möchte, und bitte Sie allverehrter Herr Bürgermeister die Hochachtung zu genehmigen, mit welcher ich bin Euer Herrn Bürgermeisters, und dem hohen städt. Collegien ganz Ergebenster Moses Farrnbacher.

Moses Farrnbacher starb am 4. Februar 1889 mit 84 Jahren und wurde in Fürth auf dem Alten Jüdischen Friedhof bestattet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Alle biographischen Angaben nach Geni und Jüdisch in Fürth zu Moses Farrnbacher, sowie „Die Familie von Moses Farrnbacher“
  2. Seligmann Farrnbacher ist als Vater nach „Jüdisch in Fürth“ als sehr wahrscheinlich anzunehmen, während die Angabe "Jacob" nach Geni wohl eher dem Großvater - also Seligmanns Vater - zuzuordnen ist. Für die These spricht auch, dass die Firma „M.S. Farrnbacher“ lautete mit den Initialen der Firmeninhaber
  3. sie war bereits die zweite Frau des Seligmann, nachdem die erste Frau Jütel 1801 gestorben war.
  4. siehe zu ihm Jüdisch in Fürth
  5. siehe „Jüdisch in Fürth“. 1846 ist die Anschrift im Adreßbuch der Stadt Fürth von 1846, S. 23 vermerkt.
  6. siehe Fronmüllerchronik, S. 267
  7. siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Markplatz 1, sowie Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten der Stadt Fürth von 1859, S. 14; ebenso ist auch zu dieser Zeit ein Landesproduktenhandel angegeben. Die Nummer „Marktplatz 51“ entspricht seit 1860 der Nummer 1.
  8. siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Königstraße 129. Dieses Haus bleibt über Generationen hinweg im Besitz der Familie Farrnbacher/Rahn.
  9. siehe „Die Familie von Moses Farrnbacher“, S. 1 ff

Bilder