Franz Ehrlich

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Franz Richard Walther Ehrlich (geb. 27. September 1876 in Hettstedt; gest. 11. Mai 1949 in Stockholm) war ein in Fürth lebender Großkaufmann und Schuhfabrikant.

Leben

Franz Ehrlich stammte aus einer Kaufmannsfamilie in Hettstedt, einer ehemals zu Preußen gehörenden Kleinstadt in Sachsen-Anhalt.[1] Am 1. März 1913 heiratete er in München Martha Krautheimer. Sie war die Witwe des im Jahr 1910 verstorbenen Großkaufmanns Nathan Krautheimer und brachte die drei Kinder Richard, Sophie und Lotte in die Ehe mit ein. Die von ihrem Mann geerbte Firma Krautheimer & Co. - Kurz- und Schuhwaren en gros wurde von Franz Ehrlich als Ehrlich Schuhwaren-Compagnie weitergeführt. Seine Frau Martha kümmerte sich vor allem um die von ihr und ihrem ersten Mann veranlasste Stiftung der Krautheimer Krippe, deren Betrieb sie und Franz Ehrlich durch Zustiftungen immer wieder sicherstellten. Am 17. Mai 1914 wurde vermutlich hier dann auch der gemeinsame Sohn Paul geboren. Die Familie Ehrlich wohnte weiterhin in dem von Nathan Krautheimer erbauten Wohn- und Geschäftshaus in der Hornschuchpromenade 18. Im Jahr 1918 erwarb Franz Ehrlich zudem von dem Fürther Möbelfabrikanten Fritz Scheidig eine Villa in der Uhlandstraße 3, die fortan als Sommerhaus diente. In den Zwanziger Jahren begann er dann mit dem Bau einer deutlich größeren, schlossähnlichen Villa in der nahegelegenen Hardenbergstraße, die schon bald vom Fürther Volksmund als Villa Wahnsinn bezeichnet wurde und nie fertiggestellt werden konnte. Vermutlich auch im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 musste Franz Ehrlich Konkurs anmelden und das unvollendete Gebäude 1930 an den Konditor Karl Scheibenreif verkaufen. Der Firmensitz der Ehrlich Schuhwaren-Compagnie in der Artilleriestraße 40 - 42, der aus einem rund 8000 m² großen Grundstück mit Geschäftshaus, Garagen, Kantine und großen Lagerhallen bestand, ging an den Bayerischen Staat, der das Anwesen 1932 an Gustav Schickedanz weiterverkaufte.[2] Franz Ehrlich musste mit seiner Familie nach einem kurzen Zwischenstopp in Berlin aufgrund seiner finanziellen Situation zu Verwandten seiner Frau nach Schweden ziehen. Er stirbt dort am 11. Mai 1949 in Stockholm.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München - Abteilung IV Kriegsarchiv: Kriegstammrollen, 1914-1918; Volume: 11321. Kriegsstammrolle: Bd.2
  2. Vgl. Gregor Schöllgen: Gustav Schickedanz - Biografie eines Revolutionärs, Berlin Verlag, Berlin 2010, S. 64 f.

Bilder