Siemens

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Luftbild des Fürther Siemens-Standortes auf der Hardhöhe, ca. 2015

(C) Siemens AG, 2015

Die Siemens AG ist seit 1954 in Fürth ansässig und beschäftigt heute (2016) etwa 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Fürther Hardhöhe.

Standorte

Hardhöhe

Siemensstr. 2-4
Siemens in Bislohe

Als abzusehen war, dass der provisorische Industrieflughafen zugunsten des (1955 eröffneten) Verkehrsflughafens in Nürnberg-Kraftshof aufgegeben werden würde, plante die Stadt auf der Anhöhe oberhalb der Billinganlage eine Mischbebauung von Industrieansiedlungen und Wohnvierteln. Bereits 1954 sicherte sich Siemens die ersten Grundstücke und begann mit dem Bau eines Datenverarbeitungszentrums an der Würzburger Straße, das heute noch besteht, aber inzwischen zur Firma Atos gehört. Zwischen der Wehlauer und der (späteren) Breslauer Straße entstanden in den Folgejahren Lagerhallen und Werkstätten für die Nürnberger Zweigniederlassung der Siemens AG. Man verlagerte immer mehr Fertigungsaufgaben nach Fürth, von elektronischen Komponenten bis zur Ausstattung von kompletten Containern mit Schaltschränken.

Bedingt durch den großen Aufgabenumfang wurde der Fürther Siemens-Standort 1989 zu einem eigenständigen Werk. 2018 entwickelt und fertigt die Siemens AG auf der Fürther Hardhöhe Standardprodukte und -lösungen sowie kunden- und branchenspezifische Produkte und Systeme hauptsächlich für die Industrieautomatisierung, aber auch für die Medizin- und die Energietechnik.

Das Siemens-Gelände auf der Hardhöhe erstreckt sich oberhalb der in der Bildmitte verlaufenden Breslauer Straße. Außerdem gehören noch die U-förmigen Gebäude ("Bau-M") rechts neben dem (2015 abgerissenen) roten Schornstein dazu, sowie das U-förmige Gebäude in der Siemensstr. 2-4. Nicht dazu gehört der rote Backsteinbau des Flamme-Möbelhauses oben.

Bislohe

Seit 1956 betreibt Siemens außerdem im Ortsteil Bislohe an der Gründlacher Straße ein Lager für Hausgeräte, dem später eines für Druckschriften angegliedert wurde. Außerdem bietet dort das „Airport Center“ Kunden die Möglichkeit, alle Komponenten in Augenschein zu nehmen, die Siemens für einen Flughafen anbietet - von der Energieversorgung über die Landebahnbefeuerung bis zur Gepäckförderung.

Geschichte

Die Anfänge

Im Jahr 1954 war abzusehen, dass im April 1955 der neue Nürnberger Flughafen bei Kraftshof fertiggestellt und der Fürther Industrieflughafen aufgelassen sein würde. Deshalb entschied der Fürther Stadtrat, im Mittelbereich des 500.000 qm großen Geländes eine aufgelockerte Wohnbebauung zu erstellen und in den Randbereichen Betriebe anzusiedeln. Siemens, damals vertreten durch die Siemens & Halske AG und die Siemens-Schuckertwerke AG, war eine der ersten Firmen, die sich Grundstücke auf der Hardhöhe sicherten. Nachdem die Firma bereits umfangreich in den Nachbarstädten Erlangen und Nürnberg präsent war, begrüßten es die Fürther, dass Siemens sich jetzt auch in Fürth ansiedeln wollte.

Erste Käufe durch Siemens erfolgten bereits im Juli 1954. Es war das Grundstück an der Würzburger Straße zwischen der Wehlauer und der späteren Breslauer Straße, auf dem sich seit 1916 die Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik, später Bachmann, von Blumenthal & Co., befunden hatte. Neben der Abteilung für Datenverarbeitung sollte sich die Werkstatt der Siemens-Zweigniederlassung Nürnberg hier ansiedeln. In mehreren Bauabschnitten sollten Hallenbauten für die Werkstätten und für das Hauptlager der Siemens Zweigniederlassung mit Bürogebäude erstellt werden. Für die Datenverarbeitung war eine hochmoderne, zentrale Maschinenbuchhaltung geplant. Diese Erweiterung nach Fürth war notwendig geworden, weil nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges große Teile der Berliner Siemens-Abteilungen in den Raum Erlangen - Nürnberg verlagert worden waren und dort zu einem enormen Aufschwung geführt hatten. In Fürth war es möglich, alle wesentlichen Werkstattaktivitäten zu konzentrieren und für weitere, notwendige Erweiterungen zu planen. Das Fürther Gelände war vor allem für ein Auslieferungslager außerordentlich gut geeignet. Ein Gleisanschluss war bereits vorhanden, ebenso alle Versorgungsleitungen, wie Kraftstrom, Wasser, Gas und Kanalisation. Die Lage war also sehr verkehrsgünstig und entwicklungsfähig.

Am 17. Oktober 1954 begannen die Abbrucharbeiten an den Ruinen der bombenzerstörten Flugzeugmontage-Hallen der Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. und im November die Ausschachtungs- und Rohbauarbeiten für das Gebäude der Maschinenbuchhaltung entlang der Würzburger Straße. Auf dem Gelände waren etliche Sprengungen nötig. Die Bauarbeiten konnten aber ohne Unterbrechung des bis zum März 1955 auf dem Flughafengelände weitergehenden Flugverkehrs durchgeführt werden. 1955 wurde das Gebäude der Flugleitung abgerissen und am 17. Mai war das Richtfest für den daneben liegenden linken Flügel der neuen Maschinenbuchhaltung parallel zur Würzburger Straße. Im weiteren Verlauf des Jahres wurden die Räume für die Hauptbuchhaltung errichtet, die sämtliche Geschäftsstellen der Firma in der Bundesrepublik betreuen sollte. Modernste Technik, von den elektronischen Rechenapparaten, den modernsten Hollerithmaschinen bis zu den Sortier- und Tabelliermaschinen, wurde im Erdgeschoss aufgestellt, 450.000 Karteikarten gelagert. Damit begann in Fürth für den Vertriebsbereich des Hauses Siemens das Zeitalter der damals so genannten modernen Datenverarbeitung.

Entlang des verlängerten Industriegleises entstand im 2. Bauabschnitt das Hauptlager mit einer langgestreckten, fünf Meter hohen Front. Es umfasste eine Fläche von 5.000 qm und war mit einer Menge von neuzeitlichen Gabelstaplern ausgestattet. Anschließend an die bisherigen Siemens-Grundstücke wurden zudem zwei neue Teilflächen erworben, für die sich die Firma bereits das Vorkaufsrecht gesichert hatte. Damit erstreckte sich das Siemens-eigene Gelände nun von der Würzburger Straße bis nahe zum "Klinkerbau".

Im Jahr 1956 wurde mit der Halle C das ZN-Lager fertiggestellt. Dort wurde auch das Zentrale Ersatzteillager für die braune und weiße Ware der Marken Siemens und Constructa angesiedelt. Dies war demnach der Vorläufer für das spätere Lager von Bosch-Siemens in Bislohe. Als weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur wurden auf dem Gelände ein Kesselhaus, eine Trafostation und Randbauten (Lagerhallen, Betriebswerkstätten) entlang der späteren Breslauer Straße errichtet. 1957 wurden die Gleisanschlüsse entlang der Atzenhofer Flughafenbahn erweitert und zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt. 1958 entstand die Halle D mit dem Vordrucklager, ein Auslieferungslager für Druckschriften der Hauptwerbeabteilung.

Im Laufe der ersten fünf Jahre an diesem Standort wuchsen die Aufgaben der Zentralen Maschinenbuchhaltung, die sie für alle Zweigniederlassungen in der Bundesrepublik und für ausländische Gesellschaften wahrnahm, stark an. Deshalb wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1960 im Gebäude an der Würzburger Straße das ZN Rechenzentrum Fürth als selbständiger Verantwortungsbereich gegründet. Im gleichen Jahr wurden zudem noch weitere Flächen erworben und so betrug die Gesamtfläche von Siemens in Fürth jetzt 63.234 qm.

Erweiterungen ab den 1960er Jahren

Die Siemens-Schaltanlagen-Werkstatt hatte 1947 ihre Heimat in den gemieteten Gebäuden der "Fränkischen Schuhfabrik" in der Nürnberger Ulmenstraße gefunden. Nach der Kündigung durch den Vermieter im Jahr 1961 entschloss sich Siemens, dafür einen Neubau auf dem Fürther Werkstattgelände zu errichten. Ab diesem Jahr wurde der Bau E errichtet, wobei zu Beginn des Jahres [[1962] zuerst noch die zerschossenen Überreste der Flugplatzbauten beseitigt werden mussten. Das Gebäude ist dreischiffig und 70 Meter lang und war damit der bislang größte Bau auf dem Siemens-Areal. Die Schaltanlagen-Werkstatt zog zwischen Februar und Oktober 1962 in das neue Gebäude E in Fürth um. Im nächsten Jahr folgte die Relaiswerkstatt.

An der Einmündung der neugeschaffenen Breslauer Straße in die Würzburger Straße entstand 1964 ein Pförtnerhaus. Dazu musste ein Teil der Lagerhallen ("Randbau") wieder abgerissen werden. In den folgenden Jahren wurden noch kleinere Grundstücke hinzu gekauft, die restlichen Ruinen wurden abgebrochen und das noch freie Gelände baureif gemacht. Als im Jahre 1967 die Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH gegründet wurde, zog das Lager für die Ersatzteile der Siemens-Hausgeräte nach Bislohe um. Der Ort wurde 1972 nach Fürth eingemeindet und ab 1974 wurden im Lager auch die Bosch-Teile geführt. Im Juli 1967 wurde auf dem Gelände auf der Hardhöhe die Errichtung des Bau O entlang der späteren Breslauer Straße begonnen, in dem verschiedene gemeinsame Dienste wie z. B. Personalabteilung, Betriebsärztliche Dienststelle und das Betriebsrestaurant untergebracht wurden. Im Juli 1968 wurde das "Esüdro"-Gebäude (Esüdro = Einkaufsgenossenschaft Süddeutscher Drogisten) an der Hardstraße mit 6.118 qm Grund erworben.

Am 1. Oktober 1969 erfolgte die Gründung der Siemens AG durch die Zusammenlegung der Siemens-Reiniger-Werke, der Siemens-Schuckertwerke und der Siemens & Halske AG und deren Werkstätten. In Fürth entstand ein gemeinsames Abwicklungszentrum, in welchem zentral eingesetzte Rechner rund um die Uhr im Drei-Schichtbetrieb arbeiteten und entscheidende Anwendungen wie Personalabrechnung, Finanz-, Kunden- und Lieferanten-Buchhaltung, Miet- und Wartungsgeschäft, Lagerbestandsfortschreibung, Fakturierung sowie eine Berichterstattung durchführten. Jährlich wurden 12 Millionen Buchungen, 15 Millionen Bestandsbewegungen der Lagerorte und 13 Millionen Abrechnungspositionen durch die Verfahren verarbeitet. Als sichtbares Ergebnis wurden 1,4 Millionen Überweisungen aus der Personalabrechnung getätigt.[1] Anfang des Jahres 1970 beschäftigte das Rechen- und Abwicklungszentrum Fürth (RAZ) bereits 330 Angestellte. Um sich weiter entwickeln zu können, wurde im gleichen Jahr der Bau des neuen sechseckigen RAZ-Hochhauses an der Ecke Würzburger und Wehlauer Straße begonnen. Mitte 1972 konnte eine der größten und modernsten Datenverarbeitungsanlagen Deutschlands in Betrieb gehen. Für die Programmneuentwicklung der Fachabteilungen in München wurde erstmalig eine Ferntest-Standleitung zwischen Fürth und München geschaltet, damit die Programmentwickler ihre neu entwickelten Programme testen und die Ergebnisse direkt nach München übertragen konnten.[2]

In den nächsten Jahren wurden der Bau O erweitert und unter anderem der Bau F und ein Parkhaus neu errichtet. Das Rechenzentrum wurde vergrößert und die neuesten Rechnergenerationen wurden in Betrieb genommen. Am 14. Oktober 1977 fand man bei Abbrucharbeiten am Esüdro-Randbau eine 1.000 kg-Bombe, die vom Sprengmeister entschärft wurde.[3] Die Befeuerung der Heizkessel wurde im Juni 1981 auf Erdgas umgestellt. Im April und im August 1982 brannte es bei Dachsanierungsarbeiten auf der Halle D. Der Hauptaufwand bei der Schadensbehebung lag in der aufwändigen Säuberung der durch Löschpulver verunreinigten elektronischen Baugruppen. 1985 erfolgten umfangreiche Umbau-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen des Rechenzentrums. Dort war der Aufgabenbereich stetig gewachsen und der Service wurde rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche angeboten.

1986 wurde die ehemalige Kfz-Werkstatt der Firma Mercedes-Vogel, eine Halle in der Siemensstraße 2-4 mit 1.400 qm, angemietet und dort ein Neubau begonnen. Zwischen Juni und September 1987 erfolgte der Bezug des Mietobjektes Haus U und T in der Siemensstr. 2-4 mit ODZ (Datenverarbeitung), Gewerblicher Bildung und einem Ableger des Betriebsrestaurants. Im gleichen Jahr wurde die Hauptbuchhaltung der "Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH", bisher eine Aufgabe des RAZ, von der Hardstraße nach Bislohe verlegt und in Zentrale Buchhaltung Fürth (ZBF) umbenannt. Im August 1989 verlegte man die Werkseinfahrt von der Ecke Würzburger- und Breslauer Straße etwa 100m weiter in die Breslauer Straße hinein. Ein neues Pförtnergebäude, neue Gästeparkplätze und ein neuer Fahrradabstellplatz entstanden.

Neuorganisation ab den 1980er Jahren

Im Zuge der Neuorganisation der Siemens AG wurden die Werkstätten am 1. Oktober 1989 unter der neuen Bezeichnung "Werk für Kombinationstechnik Fürth – WKF" in den neu geschaffenen Siemens-Bereich Automatisierungstechnik (AUT) eingebracht. Im benachbarten Rechen- und Dienstleistungszentrum wurden die eingesetzten Maschinen immer größer und leistungsfähiger. Trotzdem ist wegen der ebenfalls gestiegenen Anforderungen bereits Ende 1988 abzusehen, dass nur durch eine Erweiterung der Rechnerflächen die wirtschaftlichen Leistungen für das Haus Siemens weiterhin erbracht werden können. Im Juni 1989 genehmigte deshalb der Zentralvorstand von Siemens den Erweiterungsbau südlich der beiden Rechnerpavillons, der 1992 eingeweiht werden konnte. Gleichzeitig begann man, die Möglichkeiten zur Rationalisierung der Rechenzentren im Hause Siemens zu untersuchen. In den folgenden Jahren erfolgten deshalb immer wieder Neuzuordnungen. So wurde 1995 unter der unternehmerischen Führung der Siemens-Nixdorf AG der neue Bereich Siemens Business Services GmbH & Co OHG (SBS) gegründet. War das Dienstleistungszentrum Fürth bisher per Geschäftsauftrag ein interner Dienstleister für die Siemens AG gewesen, galt es nunmehr mittelfristig ein weltweit agierendes Unternehmen zu werden. Die Rechenzentrumseinheiten, also das ehemalige RK Erlangen, RK Fürth/Berlin und RK München/Paderborn, wurden im Rahmen der SBS-Gründung zusammengelegt.

Im März 1993 wurde der Wertstoffhof Ecke Breslauer und Hardstraße eingerichtet, um den anfallenden Müll besser trennen zu können. Am 17. September wurde das Esüdro-Gebäude gesprengt und über Weihnachten die dahinter stehende Halle (Gebäude L) abgerissen. Im September 1994 erfolgte die Fertigstellung des zwischen Siemens- und Breslauer Straße gelegenen Gebäudes M (Adresse Siemensstr. 31).

Ab 1998 wurden immer wieder Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung durch Abbau unrentabler und Ausweitung profitabler Bereiche im WKF eingeleitet. Um die schwierige wirtschaftliche Lage im Druckzentrum-Bereich zu verbessern, wurde im Jahr 2000 das Druckzentrum in München geschlossen. Die Arbeit wurde in die Druckzentren Berlin und Fürth verlagert. Daher wurde zum 1. Mai die Halle M an der Breslauer Straße bezogen und die Halle C aufgegeben.

Im November 2001 machte Bundesarbeitsminister Riester während des Nürnberger SPD-Parteitages einen Abstecher nach Fürth, besuchte die Siemens-Betriebsversammlung und erläuterte sein Rentenmodell. Zur Forcierung der Internationalisierung der SBS wurde 2001 das Projekt Global Delivery Backbone gestartet. Für Fürth bedeutete dies, dass das Rechenzentrum Fürth zusammen mit München neben Toronto und Wien als Hauptstandort eingeordnet wurde, d.h. aus Fürth konnten künftig verstärkt weltweit Dienstleistungen erbracht werden. Am 17. Februar 2003 beurkundeten die Standort-Leitung und Dr. Herbert Meyerhöfer die schon seit drei Jahren bestehende Partnerschaft zwischen dem Siemens-Standort Fürth und dem Fürther Heinrich-Schliemann-Gymnasium.

Weitere Standorte

Das Lager der Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH in Bislohe war in den letzten dreißig Jahren auf 30.000 qm zum größten und führenden Ersatzteil-Zentrallager der BSHG ausgebaut worden. Im Jahr 2004 wurden in Fürth 110.000 Ersatzteile, von der Schraube bis zur Kühlschranktür, vom Funktionsteil bis zum Pflegezubehör und von der Ersteindeckung bis über die 10-Jahres-Liefergarantie hinaus gelagert. An anderer Stelle kam es für viele Pendler 2005 zu einer spürbaren Erleichterung, als die U-Bahn den Siemens-Standort mit der Haltestelle "Klinikum" erreichte. Auf dem Dach des Parkhauses an der Breslauer Straße wurde am 21. September des selben Jahres ein Solardach mit 34,6 kWp installiert. Siemens in Fürth übernahm in dem Jahr auch die Koordination der Automatisierungs-Aktivitäten der Branche Airport, die durch die Einweihung des Siemens Airport Centers in Fürth-Bislohe im Dezember 2005 eine besondere Verstärkung erhielt. Bei dem in Fürth angesiedelten Unternehmensbereich erfolgten auch die Entwicklung der Gepäckerkennung an Flughäfen mit RFID-Technik und die Entwicklung der neuesten Rechnergeneration für Computer-Tomographen.

Umorganisationen ab 2009

Ab 2009 machte sich die schlechte Entwicklung der Weltwirtschaft auch bei Siemens in Fürth deutlich bemerkbar. Im Rahmen von Umorganisationen kam es fortan immer wieder zu Anpassungen. So verkaufte Siemens im Dezember 2010 seine Informationstechologie-Sparte (ehem. SBS) an den französischen Konzern Atos. Damit wechselten in Fürth ca. 900 Mitarbeiter den Arbeitgeber. Auch das Gebäude an der Würzburger Straße ging in den Besitz von Atos über.

2013 erfolgte der Abriss der 2 ältesten Hallen (C+D) um Platz für den Neubau einer modernen Produktionshalle zu machen. Diese konnte 2014 bezogen werden. Damit wurden die ehemaligen Produktionsflächen in den Gebäuden H/O frei. Zudem erfolgte hierbei die Integration einiger Fertigungen von Obermichelbach, Erlangen F98 und Hannover in der neuen Halle. In den nächsten Jahren wurde der Standort Zug um Zug weiter modernisiert. Angetrieben durch den weltweiten Ausbau der Elektromobilität, Automatisierung und das Streben nach CO 2-Einsparungen entstand hier das „globale Headquarter“ für zwei wesentliche Bereiche des Unternehmenssegments Digital Industries: Human Machine Interfaces (Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine) sowie Sense & Act (digitale Kontrolle und Steuerung). Im Digital Experience La zeigt man zudem Kunden und Partnern aus aller Welt Digitalisierung zum Anfassen. 2022 sind am Standort 1.600 Angestellte beschäftigt und diese Zahl soll noch steigen.[4]

Literatur

  • Chronik des Standortes Fürth der Siemens AG von 1954 bis 2004 - Bernd Jesussek - Siemens AG Fürth, 2004 - 74 Seiten, 92 Fotos.

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Bei Siemens-SIS ist Feuer unterm Dach. In: Fürther Nachrichten vom 02. Februar 2010 - online abrufbar
  • Volker Dittmar: Erfolg mit Sonnenschein. In: Fürther Nachrichten vom 19. Mai 2010 - online abrufbar
  • Armin Leberzamer: Aufstieg zu einem der größten Arbeitgeber Fürths - 23. Dezember 2011 - online abrufbar
  • fn: Von Fürth in alle Welt - Siemens-Messeauftritt entsteht auf der Hardhöhe. In: Fürther Nachrichten vom 30. März 2019 (Druckausgabe)
  • Armin Leberzammer: Die Kurve zeigt nach oben, in: Fürther Nachrichten vom 17. Dezember 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chronik des Standortes Fürth der Siemens AG von 1954 bis 2004 - Bernd Jesussek - Siemens AG Fürth, 2004
  2. Chronik des Standortes Fürth der Siemens AG von 1954 bis 2004 - Bernd Jesussek - Siemens AG Fürth, 2004
  3. Chronik des Standortes Fürth der Siemens AG von 1954 bis 2004 - Bernd Jesussek - Siemens AG Fürth, 2004
  4. Armin Leberzammer: Die Kurve zeigt nach oben, in: Fürther Nachrichten vom 17. Dezember 2022

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