Bernhard Berle Oppenheimer
- Person
- Bernhard Berle Oppenheimer
- Vorname
- Bernhard (Isaschar, Yehuda), genannt Berle
- Nachname
- Oppenheimer
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 24. Januar 1860
- Geburtsort
- Beerfelden
- Todesdatum
- 1. März 1929
- Beruf
- Bäcker, Matzenbäcker, Mehlhändler
- Religion
- jüdisch
Bernhard (Isaschar Yehuda) Oppenheimer genannt Berle, hebräisch: אופנהיימר, (geb. 24. Januar 1860 in Beerfelden/Hessen; gest. 1. März 1929 in Fürth), Sohn des Salomon Oppenheimer und dessen Ehefrau Rosa Röschen, geb. Herzfeld[1], war Bäcker und Matzenbäcker und wurde auch als Mehlhändler und Konditor in Fürth geführt.
Leben
Bernhard Berle Oppenheimer kam aus dem Hessischen Beerfelden nach Fürth, wo er als 26-Jähriger Bertha Goldstein (geb. 3. Oktober 1861 in Burgpreppach; gest. 1907 in Fürth), die Tochter des Burgpreppacher Bäckermeisters Aaron Goldstein, 1886 heiratete. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Recha (geb. 1887), Albert (geb. 1894), Simon (geb. 1900) und Hugo Zvi (geb. 1902).[2] Nach dem Tode seiner ersten Ehefrau Bertha[3] heiratete Bernhard Berle Oppenheimer erneut, Lina, geb. Rosenstock (gest. 12. Juni 1936 in Fürth).
Der Matzenbeck von Fürth
Trotz der Namens-, Berufs- und Religionsgleichheit von Bernhard Berle Oppenheimer mit Marx Oppenheimer ist eine verwandtschaftliche Beziehung nicht nachweisbar. Bernard Oppenheimers Vorfahren stammen aus dem Hessischen bzw. dem Rheinland, Marx Oppenheimers Vorfahren dagegen aus Wien.
Offensichtlich übernahm Oppenheimer bereits 1885 die Bäckerei von Samuel Neumann in der Hirschengasse 8 (heute Hirschenstraße 21).[4] Als Eigentümer des Hauses trat er ab 1889 in Erscheinung.[5] Auch in Nürnberg wurden die Backwaren Oppenheimers von J. Herzberg in der Knauerstraße 15 angeboten.[6] Diese Bäckerei, in der er auch saisonal Mazzoth seit dem Tod seiner ersten Frau ab 1908[7] anbot, unterhielt Bernhard Berle Oppenheimer bis zu seinem Tod am 1. März 1829.
Danach firmierte sie unter dem Namen seiner zweiten Ehefrau Lina Oppenheimer.[8] In den „Nachrichten für die Jüdischen Bürger Fürths“ von 1982 schreibt Werner Heymann: „Das tägliche (rituell einwandfreie) Brot lieferte Lina Oppenheimer, Hirschenstr. 21. Sie lieferte nicht nur das tägliche, sondern auch das festtägliche Brot, nämlich den Berches und natürlich auch die Mazzoth während der Pessachzeit.“ Zu dieser Zeit war aber bereits der Schwiegersohn Hugo Schuster (geb. 17. August 1879 in Birstein; gest. März 1942 in Riga, Rīgas pilsēta, Rīgas pilsēta, Lettland; holocaust)[9] für den Backbetrieb zuständig. Er hatte 1910 Recha (geb. 3. Juni 1887 in Fürth; gest. März 1942 in Riga, Rīgas pilsēta, Rīgas pilsēta, Lettland; holocaust)[10], die Tochter von Bernhard Berle und Bertha Oppenheimer geheiratet und war seit 1921 in den Backbetrieb seines Schwiegervaters eingestiegen.[11]
Berhard Berle Oppenheimer starb am 1. März 1929 und wurde auf dem neuen Jüdischen Friedhof Fürth[12] begraben.
Louis Kissinger bei Oppenheimer
Louis Kissinger, der Vater von Henry Kissinger wohnte in Fürth zunächst in einem Zimmer in der Theaterstraße zur Untermiete, bis er eine Wohnung beim Bäckermeister Berle Oppenheimer in der Hirschenstraße 21[13] bezog. Diese gab er ab Anfang Dezember 1908 auf, um dann in der Schwabacher Straße 42 zu leben.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ alle Angaben nach Geni
- ↑ vgl. Geni
- ↑ Bertha starb am 14. September 1907 - siehe Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth", 2019, Seite 421
- ↑ vgl. Annonce in Der Israelit vom 22. September 1885
- ↑ siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1889, S. 108; noch unter der alten Anschrift: Hirschengasse 8
- ↑ vgl. Anzeige im Nürnberger Israelitischen Gemeindeblatt von 1926
- ↑ siehe Gisela Naomi Blume: "Der neue jüdische Friedhof in Fürth", 2019, S. 421
- ↑ vgl. Adressbuch der Stadt Fürth 1935
- ↑ siehe Hugo Schuster in Geni
- ↑ siehe Recha Schuster in Geni
- ↑ siehe Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, S. 422
- ↑ Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, S. 421
- ↑ Evi Kurz: The Kissinger Saga - online
Bilder
Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern
Altstadtbläddla Ausgabe 36 (2001-2002) Urheber: Altstadtverein St. Michael
Erstellungsdatum: 8. September 2024
Über Datum: 2001
Lizenz: cc-by-sa-4.0Hirschenstraße 21 (ehemals Hirschengasse 8) Urheber: Chrischmi
Erstellungsdatum: 2021
Lizenz: cc-by-sa-3.0Hirschenstraße 21 (ehemals Hirschengasse 8) Urheber: Chrischmi
Erstellungsdatum: 2021
Lizenz: cc-by-sa-3.0Anzeige in Nürnberger Israelitisches Gemeindeblatt 1926 Erstellungsdatum: 1926
Lizenz: cc-by-sa-3.0Annonce in Der Israelit vom 15.4. 1908 Erstellungsdatum: 15. April 1908
Lizenz: cc-by-sa-3.0Bernhard Berle Oppenheimer um 1890 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1890
Lizenz: cc-by-sa-3.0Oppenheimer-Anzeige in Adreß- und Geschäfts-Handbuch für Fürth 1886 Erstellungsdatum: 1886
Lizenz: cc-by-sa-3.0Annonce in Der Israelit vom 22.9. 1885 Erstellungsdatum: 22. September 1885
Lizenz: cc-by-sa-3.0