Goldschlägerei
Geschichte
Laut Johann Michael Füssel gab es im Jahr 1791 48 Goldschläger in Fürth. Er beschreibt Goldschlägerei in Fürth in seinem Reisetagebuch wie folgt:
- 48 Goldschläger, mit etlichen und 50 Gesellen, eben so viel Weibspersonen, und noch mehr Kindern, die alle dabey beschäftiget werde. Sie schlagen gelbes und weisses Metall. Diese Werkstätte sollen wöchentlich gegen 19000 Buch Goldpapier liefern; das Buch kostet im Durchschnitt 12 Kr. Rhein. Die Arbeit der Goldschlager ist theils schwer, theils leicht. Schwer, wenn Männer und Weiber das Metall erst ganz unbedeckt dünn, dann, wenn die noch dicken Blätter mit Spiritus gewaschen, und mit einem ledernen Umschlag, welcher immer mehr erweitert und verlängert wird, je nachdem sich das Metall ausdehnt, versehen sind, mit schweren Hämmern, wie der Buchbinder sein zusammen gelegtes Buch, so lang schlagen, bis das Silber und Gold oder Kupfer so dünn, wie Flittergold, geworden ist; leicht aber, wenn das geschlagene Gold in Blätter zerschnitten und eingebunden wird. Es ist eine wahre Freude, zu sehen, wie hier alles so rastlos arbeitet, und ungern den Hammer auf dem Amboß einige Augenblicke ruhen läßt, um mit keuchender Brust einige neugierige Fragen zu beantworten.[1]