Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche

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Wilhelm Loehe Gedaechtniskirche.JPG
Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche in Ronhof
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Kirche
Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche
Konfession
evangelisch-lutherisch
Weihedatum
18. September 1960
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Gebäude
Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche
Straße / Hausnummer
Emdener Straße 6
Postleitzahl
90765
Objekt
Löhe-Gedächtniskirche
Baujahr
1960
Denkmalstatus besteht
Nein
Ehemals (abgerissen)
Nein
Architekt
Fritz Fronmüller
Geo-Daten
49° 29' 29.92" N
10° 59' 36.39" E
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Die Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche ("Wilhelm-Löhe-Kirche"; Emdener Straße 6) ist die evangelisch-lutherische Kirche für Ronhof und Kronach. Sie ist benannt in Erinnerung an Pfarrer Wilhelm Löhe, dem großen Sohn der Stadt Fürth.

Geschichte

Sondershaus-Chronik

Bis 1960 gehörten die Bewohner Ronhofs kirchlich zur Gemeinde St. Michael. Da der Weg über den Fluss führte und zudem recht beschwerlich war, fanden sporadisch sogenannte Waldgottesdienste im Ronhofer Wald oder auch an der Regnitz statt. Allerdings bestand für die anwachsende Bevölkerung der Wunsch, nach einer eigenen Kirche. Bereits sehr früh, um 1938, wurde in der Gemarkung Ronhof eine Waldfläche als Baugrundstück erworben. Unter anderen hatte sich auch Pfarrer Paul Fronmüller dafür eingesetzt. Doch durch den Zweiten Weltkrieg ruhten die Baupläne sehr lange. Die Feiern zum 150. Geburtstag von Wilhelm Löhe führten dann im Jahr 1958 dazu, dass die Pläne für eine Kirche wieder aufgegriffen wurden und diese zum seinem Gedächtnis benannt werden sollte. Mit den Planungen wurde Architekt Fritz Fronmüller beauftragt.

Am 24. Mai 1959 konnte mit Pfarrer Erich Gußmann der Grundstein gelegt werden, nach bereits 5 Monaten Bauzeit wurde am 23. Oktober 1959 das Richtfest gefeiert.[1] Die Kirche wurde schließlich am 18. September 1960 geweiht. Zuvor, am 22. August, waren die vier zwischen 120 bis 450 kg schweren Glocken eingebracht worden, die in der Gießerei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gefertigt worden waren. Landwirt Sippel hatte sie mit seinem Pferdefuhrwerk zur Kirche gebracht. 1981 bemerkte man Risse am erst 22 Jahre alten Glockenturm, der aufwändig renoviert wurde, und die Glocken statisch günstiger platziert. Zum ersten Advent 1983 kamen sie wieder zum Einsatz.

Das Gemeindehaus wurde im Jahr 1965 fertiggestellt und am 19. September durch Dekan Rieger eingeweiht. Ein Umbau erfolgte Ende der 1980er Jahre, die Einweihung fand 1992 statt.

1981 beschloss der Kirchenvorstand die Pflasterung des Vorplatzes, die Schaffung eines Parkplatzes und einer Ruhezone mit einem Brunnen, den Steinbildhauer Heinz Siebenkäß aus dem Gemeindegebiet fertigte.

Beschreibung

Typisch für die Erbauungszeit sind das Vordach und seine extrem schlanken Stützen. Der 21,5 Meter hohe Turm wurde von Fritz Fronmüller als Campanile vom Kirchenschiff abgesetzt. Am Eingangsportal befinden sich Bronzetafeln des Künstlers Heinz Heiber (Nürnberg), die die sechs Werke der Barmherzigkeit darstellen. Der Innenraum ist fast quadratisch und nicht unterteilt. Dem klaren Raumkonzept zum Trotz zeigen die Emporen noch das Charakteristikum einer evangelischen Kirche. Das Keramikbild "Abendmahl" über dem Altar stammt von Herbert Bessel (Nürnberg). Es nimmt einen beträchtlichen Teil der Giebelwand ein, die komplett mit gelb-braunen Schamotteplatten verkleidet ist. Natursteinstufen führen zum Altar, der ebenso wie der Taufstein und die monolithische Kanzel von Herbert Bessel stammt.

Der Taufstein wurde am 5. August 1960 in der Kirche aufgestellt. Ihn hat der Fürther Steinmetzmeister Amesöder gestiftet und nach Plänen des Nürnberger Künstlers Herbert Bessel gefertigt. Der einfach gehaltene Taufstein ist aus Sandstein, fast einen Meter hoch, bei einem oberen Durchmesser von 90cm und einem Gewicht von sechs Zentnern. Der Deckel - umgedreht dient er als Taufschale - trägt oben als Griff den geschwungenen Leib eines Fisches, aus dessen Maul eine menschliche Gestalt hervorschaut. Es ist die Darstellung des alttestamentlichen Jona, der im Bauch des Walfisches vor dem Wassertod gerettet wurde. Ein Sinnbild an dieser Stelle dafür, dass die Wassertaufe vom Tod rettet ins ewige Leben. So sagt auch die Umschrift: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“

Das bronzene Kreuz auf dem Altar ist verziert mit Bergkristallsteinen. Es wurde, wie auch die bronzenen Kerzenhalter, vom Darmstädter Künstler Hans Philipp geschaffen. Das Licht kommt eher indirekt durch einen farbig verglasten Betonwaben-Streifen im oberen Teil der nordwestlichen Wand.[2] Das Glas in den Ornamentbändern ist mundgeblasen.

Die Orgel auf dem hinteren Teil der Empore stammt von der weltbekannten Orgelbaufirma Walcker in Ludwigsburg. Sie war am 19. März 1961 geweiht worden.

Im vorderen Bereich des Kirchengartens befindet sich seit 1981 der Brunnen von Heinz Siebenkäß. Er besteht aus rotem norwegischem Granit und zeigt die vier Paradiesströme. Außerdem gibt es im Kirchengarten für Gemeindemitglieder oder Interessierte eine Boule-Bahn.

Pfarrer der Löhekirche

  • 1960 bis September 1992: Erich Gußmann
  • Dezember 1992 bis März 2000: Reinhold Autenrieth
  • Juli 2000 bis Dezember 2006: Christiane Lehner-Erdmann und Klaus Erdmann
  • Dezember 2006 bis Februar 2013: Klaus Erdmann
  • seit September 2013: Walter Drescher

Theater Löhe-Kirche

2010 wurde durch Pfarrerin a.D. Gisela Siemoneit zum 50-jährigen Jubiläum der Kirche das „Theater Löhe-Kirche“ gegründet. Als erstes Stück sollte „Der fränkische Jedermann“ von Fitzgerald Kusz aufgeführt werden. Herausforderungen waren dabei noch keine vorhandene Bühne, kaum Schauspielerfahrung und lediglich Rollentexte. Gemeinsam wurde eine Bühne gebaut, dann fanden regelmäßig dienstags Proben statt. Alle sechs Aufführungen (3 Jubiläumsvorstellungen und 3 Benefizveranstaltungen) in der Spielzeit 2010/11 waren ausverkauft.

Daraufhin wurde jedes Jahr, bis 2019, ein neues Stück präsentiert, alle Theaterspiele wurden immer mit Orgelmusik begleitet.[3] 2018/2019 war „Der kaukasische Kreidekreis“ die letzte Inszenierung vor der Corona-Pandemie. Nach einer längeren Pause werden in der Weihnachtszeit 2025 wieder Abendveranstaltungen im Gemeidehaus mit Gedichten, Liedern und Sketchen angeboten.

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Reinhard Kalb: Balanceakt mit Gänsehaut - „Tannöd“ als Lesung und Spiel auf Fränkisch in der Löhekirche. In: Fürther Nachrichten vom 8. November 2013 - online
  • Claudia Schuller: Verfluchte Gier - Der Besuch der alten Dame in der Löhe-Kirche. In: Fürther Nachrichten vom 6. November 2017 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

  • Wilhelm-Löhe-Gedächtnis-Kirche - online

Einzelnachweise

  1. Homepage der Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche (Abruf vom 8. November 2017 21:20) - Rubrik Geschichte
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt - Band 2, Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 87.
  3. Altstadtblaeddla Ausgabe 48, Seiten 44/45 - Seite:Altstadtblaeddla 048 2014-2015.pdf/44 und Seite:Altstadtblaeddla 048 2014-2015.pdf/45

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