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Fünfte Periode (1633).

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für jeden Mann zwei Pfund Brod und ein für allemal 12 Eimer weißes Bier in das Lager nach Fürth schaffen?") Am 25. Juli brachen diese Truppen wieder auf und marschirten nach Franken, um sich von den Anstrengungen der in Regensburg ausgehal­ tenen harten Belagerung zu erholen?") Am 4. August hob Kratz die Belagerung von Forchheim auf, da Nürnberg außer Stande war, den immer neuen großen Anforderungen Genüge zu leisten. Schon Tags darauf begannen wieder die Raubzüge der Forchheimer Garnison in das Nürnberger Gebiet?") wobei Gründlach, Vach, Kraftshof, Almoshof, Neuhof u. s. w. in Brand gesteckt und viele Leute niedergemacht wurden. Die Kriegs­ commission des Rathes von Nürnberg ließ aus diesen Anlaß den schwedischen Oberst Hastver von Neumarkt, wo er in Gar­ nison lag, nach Nürnberg kommen, um seinen Rath wegen ein­ zuleitender Schutzmaßregeln einzuholen. Hastver hielt es vor Allem für höchst nöthig, daß der Rath den Markt Fürth unver­ züglich besetze und mit Pallisaden verwahre, damit der Paß in das Frankenland offen erhalten und den Streifzügen der Forch­ heimer und Rothenberger Garnison ein Ziel gesetzt werde. Er erbot sich auch, 200 Musketiere und 20 Reiter gegen Löhnung und Kommißbrod zu diesem Zwecke abzulassen. Auch rieth er, einen Aufschlag auf die durch Fürth passirenden Wagen und Karren zu legen und von diesen Gefällen die Löhnung für die Garnison zu zahlen. Der Rath nahm das Anerbieten dankbar au und bereits am 8. August war das Hastver'sche Volk unter Commando des Capitäns Salomon Justin Bloch in Fürth an­ gekommen. Er versprach keinen Unterthanen zu belästigen und gute Ordnung und Mannszucht zu halten. Der Rath von Nürn­ berg schickte einen Beamten nach Fürth, „um gutes Vernehmen zwischen Bürgern und Soldaten zu erzielen" und den Ort selbst wohl in Acht zu nehmen. Die Brücken von Stein und Neu­ mühle wurden abgetragen. Auch wurden die Verschanzungen eifrigst betrieben. Der Capitän Bloch erhob von jedem durch­ getriebenen Ochsen einen halben Thaler, von einem Schaf ein halbes Kopfstück, von einem Schweine ein Kopfstück, von jedem Wagen einen Thaler, von jedem Karren einen halben Thaler. Außerdem ließ er sich noch für jedes Pferd einen Ort eines Thalers zahlen. Letzteres wurde ihm verwiesen, da hiedurch die Fuhrleute abgeschreckt, die Zufuhr aber behindert wurde?")