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Zehnte Periode (1848).

2162 Personen mit Schonung für das Ehrgefühl der Unterstützten vertheilt. Ein Kapitalrest von 898 fl. konnte noch zu späterer Unterstützung aufgehoben werden. Zur Beschäftigung der zahl­ reichen feiernden Gesellen ließ die Staatsregierung den Bau der schönen Dammdurchstich-Brücke auf der Würzburger Straße durch Bauinspektor Frommel beginnen. Sie kostetete 40,000 fl. und wurde 1850 eröffnet. — Auf die unter dem 6. März er­ lassene wichtige Verfaffungsreformen verheißende Proklamation ging am 9. eine bezügliche Dankadresse der Bürger Fürths an den König ab. Am gleichen Tage war hier großes Volks- und Jubelfest, Parade des Landwehrregiments, Abends allgemeine Illumination. Die sämmtlichen Gesangvereine sangen vor dem Rathhause: „Nun danket alle Gott" und „Was ist des Deut­ schen Vaterland?", worauf eine Festrede des Bürgermeisters folgte. — Nach der am 20. März erfolgten Abdankung des Königs Ludwig I. leistete am 26. d. M. das Landwehrregiment mit den neugebildeten vollzähligen Compagnien Freiwilliger (sogenanntes Freikorps) dem König Maximilian II. den Hul­ digungseid. — Am 31. März übernachtete hier das Regiment Albert Pappenheim und setzte am anderen Morgen seinen Marsch

gegen die Rheingrenze fort. — Von den Gemeindebevollmäch­ tigten wurde am 10. April beschlossen, daß die Sitzungen dieses Kollegiums öffentlich abgehalten werden sollen, soferne reine Verwaltungssachen zum Vortrage kommen. — Am 10. April er­ folgte ein Aufruf zur Bildung eines Komites wegen der Wahl eines Abgeordneten zum Reichsparlament. Bereits am 17. wurde in der Michaeliskirche eine Volksversammlung unter dem Vor­ sitze von Dr. Grünsfeld abgehalten, worin beschlossen wurde, daß die Bildung eines Wahlkomites durch Wahlzettel geschehen sollte. Jeder Wähler sollte 24 Vertrauensmänner und zwölf Ersatzleute aufzeichnen und den Stimmzettel, mit Namen, Stand und Hausnummer versehen, seinem Distriktsvorsteher übergeben. Die Versammlung erlitt durch einen von Uebelwollenden aus­ gegangenen Feuerruf eine Störung. Am 21. erließ die Schützen­ gesellschaft einen Aufruf zur Bildung eines Schützenfreicorps. — Den 25. April wurde der Versuch einiger Auswärtigen, die Ruhe der Stadt zu stören, durch Zusammenwirken der Land­ wehr und des Freikorps im Beginn erstickt. — Den 28. April wurde Kaufmann Konrad Gebhardt im Wahlbezirke Fürth als