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Zehnte Periode (1867).

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bis 1877 nicht ins Leben treten sollte, die Stadt Fürth in den Besitz kommen solle. — Die freireligiöse Gemeinde dahier wurde von der Staatsregierung wohl als nichtpolitischer Verein, aber nicht als Privatkirchengesellschaft anerkannt. — Kaufmann Lud­ wig Allgeyer von Fürth wurde zum bayerischen Konsul in Genua ernannt. — In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni brach in dem Anwesen des Brillenfabrikanten Friedrich Senkeisen, Blumen­ straße Nr. 35, ein Brand aus, der eine einstöckige Remise ver­ zehrte. — Am 3. Juli Abends 6 Uhr begab sich mittels eines Extrazuges das Officierkorps des hiesigen Landwehrregimentes mit den beiden Musiken nach Burgfarrnbach, um der Leichen­ feier des Landwehrobersten und Kreisinspektors Friedrich Grafen von Pückler-Limburg anzuwohnen, der auf seiner Besitzung Gail­ dorf verschieden war und in seiner Familiengruft zu Burg­ farrnbach beigesetzt wurde. — Am 16. Juli wurde Controleur Benedikt von Geßler Hauptzollamtsverwalter an Stelle des in den Ruhestand versetzten Leonhard Hopfenmüller. — Den 18. Juli kam vom kgl. Ministerium, nach vorausgegangenen mehrfachen Verhandlungen, der Schlußbescheid, daß die israelitischen Ein­ wohner Fürths verbunden sind, zu den eiügeführten Umlagen für ^Zwecke der Armenpflege nach dem genehmigten Maaßstab beizutragen. — Donnerstag den 25. Juli Morgens kam Brand im Borsch'schen Hause, Alexanderstraße Nr. 12, aus, wodurch dessen Dachstuhl und der vom Hause Nr. 11 zerstört wurde. — Nach dem Jahresbericht des Vereins zur Unterstützung Geistes­ kranker für 1866/67 betrug der Mitgliederstand 769 und der des Vereinsvermögens 3740 fl. 31 kr. — Dem Maler und Photographen Christoph Schildknecht wurde am 25. August für das fünf Fuß hohe hochinteressante Tableau, welches die im letzten Feldzuge gefallenen bayerischen Officiere darstellte, die ehrende Anerkennung des Königs in einem Dankschreiben aus­ gedrückt und eine prachtvolle mit Diamanten qarnirte Busen­ nadel übersandt. Schildknecht, berühmt durch seine trefflichen, die Geiser'schen übertreffenden Jnsektengemälde auf Porzellan, sowie durch die mehrfachen Prämiirungen seiner künstlerischen Produkte, ist der Gründer einer Künstlerfamilie. Sein ältester Sohn Georg war Professor an der Kunstakademie in Leipzig, gegenwärtig hervorragender Künstler in München. Sein Sohn Ernst, künstlerisch begabt, ist Theilhaber an der photographischen