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Elfte Periode (1876).

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jenes Bekenntnisses zum Genusse der Stiftung befähigt sein. Seine Bibliothek hat er zur Einreihung in die Stadtbibliothek

vermacht. — Den 22. April, am Todestage Gabriel Rießer's, konnte aus dessen Stipendienstiftung die Summe von 980 Mark an jüdische Studirende zur Vertheilung gebracht werden. Das betreffende Kapital beträgt nun 5571 M. Vom Magistrate wurde der Beschluß gefaßt, zu Straßen­ tafeln Emailschilder zu verwenden. In der Magistratssitzung vom 4. Mai wurde ein Schreiben des Landtagsabgeordneten Schels als Referenten über den Ent­ wurf eines neuen Landtagswahlgesetzes mitgetheilt, worin bemerkt wurde, daß der Bitte der Stadt Fürth um Bildung eines eige­ nen Wahlkreises sicher entsprochen werden würde. Das Timansky'sche Saisontheater wurde am 6. Mai mit dem Stück: „Die erste Civilehe" eröffnet. 9. Mai. An die Stelle des in Ruhestand tretenden Direk­ tors des hiesigen Bezirksgerichts W. Hammer ist der erste Staats­ anwalt des Bezirksgerichts Schweinfurt Ed. Donle befördert worden. An gleichem Tage entwickelte der Glashändler Scherber seinen Vorschlag für die Wasserversorgung der Stadt in einer Veröffentlichung im Tagblatt. Nach seiner Ansicht sollte das benöthigte Wasserquantum aus den benachbarten Quellen ge­

wonnen werden. Am 11. Mai machte sich der Magistrat im Einklang mit dem Anträge der Schulkommission dahin schlüssig, die Heiß­ wasserheizung im neuen Schulgebäude in der Ottostraße einzu­ führen. Als Vortheile derselben versprach man sich den Um­ stand, daß die Hitze nicht grell ausströme, daß die Ausstrahlung von Staub-, Gas- und Rußtheilen unmöglich, die Erwärmung eine rasche und gleichmäßige für alle zu heizenden Räume, die Wärme eine lange anhaltende, auch die Möglichkeit der Abschließbarkeit jedes Theiles der Leitung gegeben und die Be­ dienung weder mühsam noch lässig sei. Auch komme die Feuer­ sicherheit in Betracht. Es wurde deshalb beschlossen, mit dem Fabrikanten Haag in Augsburg wegen der Ausführung ins Benehmen zu treten. Bemerkt muß hier werden, daß man dieses Heizsystem besonders deshalb wählte, weil man in dem benachbarten Schulgebäude in der Hirschenstraße das Lust-