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Elfte Periode (1876).

von Reklamationen gegen die Häusereinschätzung stellte sich nach Angabe des magistratischen Referenten die Zahl der Reklamanten im Ganzen auf 85. Am 2. September beging der Bürgerverein in festlicher Weise den Sedantag durch eine vielbesuchte Abendversammlung im großen Saale des Weißengartens, welcher die beiden ge­ ladenen Veteranenvereine und die hiesigen Landwehroffiziere beiwohnten. Die Festrede wurde von Fortmeier gehalten. Die Theilnehmer blieben in gehobener Stimmung bis tief in die Nacht. — Am 16. September wurde die Wintersaison des Stadttheaters mit dem Schauspiele „Die Danischeff's" eröffnet. Die Generalversammlung der hiesigen Aktiengesellschaft für Zwirnerei und Carderie genehmigte den vorgelegten Geschäfts­ bericht für 1875/76 und beschloß, dem Vorschlag des Aufsichts­ rathes gemäß, von der Vertheilung einer Dividende Umgang zu nehmen und den erzielten Reingewinn zu Abschreibungen zu verwenden. Gelegentlich der Schulvisitationsresultate des Jahres 1876 sprach sich die Regierung mit großer Befriedigung über das hiesige Schulwesen aus und zollte den Bestrebungen der Ge­ meindevertretung für Hebung der Schule die verdiente An­ erkennung. An Stelle des verstorbenen Gemeindebevollmächtigten Adam Ammersdörfer trat am 23. September der Brauereibesitzer I. Humbser in das Kollegium. Am 26. September wurde hier die Oper „Lohengrin" mit folgender Besetzung aufgeführt, der König: v. Schmid; Lohengrin: Richter; Elsa: Frau Marion; Telramund: Dr. Krauß; Ortrud: Frl. Goldsticker; Heerrufer: Köhler. — Den 6. Oktober Abends 10 Uhr ist das nächst der Gasanstalt gelegene sogenannte HasnerBrennhäuschen in Brand gerathen. Ehe Wasser zur Stelle war, hatte das Feuer bereits den Dachstuhl des einstöckigen Hauses eingeäschert und den Anbau ergriffen. In kurzer Zeit gelang es jedoch der Feuerwehr, den Brand zu löschen, sodaß dieselbe um 11 Uhr schon wieder den Brandplatz verließ. Die Entschädigungs­ summe wurde auf 392 M. festgesetzt. — Die Ludwigseisenbahn beförderte am ersten Kirchweihsonntage trotz der ungünstigen Witterung 15,000 und am zweiten Sonntage bei sehr schönem Wetter 16,071 Personen (die stärkste Frequenz seit dem Bestehen