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Elfte Periode (1831).

für seine auf der australischen Weltausstellung in Melbourne ausgestellten Fabrikate von der internationalen Jury der erste Preis zuerkannt. — Im Stadttheater wurde am 30. April als letzte Vorstellung in der Saison die Oper „Fidelio" gegeben. Leonore: Frl. Marie Helmer vom Landestheater in Graz als Gast, Florestan: Uduardi, Rocco: Greeff, Marzelline: Frl. Bal­ damus. — An der vom Gewerbvereine abgehaltenen Ausstellung von Lehrlingsarbeiten betheiligten sich 48 Lehrlinge. Bei der am 1. Mai stattgehabten Preisvertheilung, welche von Seite des Schriftführers des Vereines, Rektor Brunotte, nach einer einleitenden Ansprache vorgenommen wurde, vertheilte derselbe an die betreffenden Lehrlinge 27 vom Vereine ausgesetzte Preise, davon den ersten, eine silberne Medaille nebst Geldpreis, an Georg Waibel aus Nürnberg wegen Herstellung einer Dreh­ bank für Optiker, an die Uebrigen im Ganzen 9 silberne und 17 bronzene Medaillen. — Vom 1. Mai an wurde der Preis des Leuchtgases von 23. Pfg^ auf 20 Pfg. per Kubikmeter laut übereinstimmendem Beschlusse beider Kollegien herabgesetzt. — Am 3. Mai wurde der demokratische Verein „Bürgerbund" auf Grund des bayer. Vereinsgesetzes durch das Kgl. Bezirksamt aufgelöst. — Gegen den vom Magistrate gefaßten Beschluß, daß der Sodafabrik wegen Nichteinhaltung der Concessions­ bedingungen aufgegeben wird, die Röhrenleitung aus dem ge­ meindlichen Boden zu entfernen, war Seitens der Fabrikdirek­ tion Beschwerde erhoben worden. In Verbescheidung derselben spricht die Kgl. Regierung aus, daß sie nicht in der Lage sei, den angefochtenen Beschluß abzuändern oder aufzuheben, da der Magistrat als der gesetzlich bestellte Vertreter der Gemeinde, nicht aber in seiner Eigenschaft als Polizeibehörde Beschluß ge­ faßt habe. Von diesem Bescheide sei der Sodafabrik Kenntniß zu geben, mit dem Beifügen, daß die Beseitigung der Röhren­ leitung binnen Monatsfrist zu bewerkstelligen sei. — Die hiesigen

Kunstgärtner Bücking, Georgi und Weber veranstalteten eine Blumenausstellung im Popp'schen Glassalon, welche am 15. Mai eröffnet wurde. Kunstgärtner P. Herch hatte seine permanente Blumenausstellung in seinem Garten am 1. Mai eröffnet. Der löbliche Wetteifer unter den konkurrirenden Producenten trägt wesentlich zur Hebung und Veredlung der in früheren Zeiten in hiesiger Stadt ziemlich vernachlässigt gewesenen Blumen-