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Elfte Periode (1882-1883).

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Vergiftungen 15 (9 M., 6 W.), 4 mal Bleikolik, 11 mal Quecksilberkrankheit. Verletzungen durch Raufhändel waren es 27 (26 M., 1 W.), und zwar 13 Stich-, 11 Hieb-, 1 Schußwunde und 1 Quetschung. Darunter befanden sich 1 Stichwunde in die rechte Lunge, 1 Hiebwunde mit theilweiser Zertrümmerung des rechten Oberkiefers, 1 Stichwunde in das Ellenbogengelenk und 1 in den Bauch mit Verletzung des Zwerch­ felles. Verletzungen durch die Pferdebahn kamen 4 vor (2 M., 2 W.), 2 in Folge von ungeschicktem Aussteigen, 2 durch Ueberfahrenwerden, darunter eine 76 Jahre alte schwerhörige Frau, welche in Folge der Eindrückung des Brustkorbes mit Zerreißung der Lunge und Zertrüm­ merung des Beckens durch einen stark besetzten Wagen bald darauf starb. — Was die Frequenz der Pfründneranstalt betrifft, so war der Bestand aus dem Vorjahre 68 (25 M., 43 W.), der Zugang 41 (22 M., 19 W.), der Abgang 30 (18 M., 12 W.). Gestorben sind 12 (7 M., 5 W.), davon 2 an Altersschwäche, 2 an Tuberkulose, 2 an allgemeiner Entkräftung, 1 an Melancholie u. s. w. Die leichteren Erkrankungen wurden in der Pfründneranstalt, die schwereren meist in der Kranken­ anstalt ärztlich behandelt. — In die Beschäftigungsanstalt sind vom Vor­ jahre 18 Individuen (10 M., 8 W.) übergegangen, zugegangen 61 (49 M., 12 W.). Es restiren 22 (13 M., 9 W.). Gestorben ist ein Beschäftigungsarbeiter an Lungenblutungen. Die schwereren Erkrankun­ gen derselben wurden ebenfalls meist in der Krankenanstalt ärztlich be­ handelt. — Im israelit. Spital wurden 46 Kranke ärztlich behandelt, wovon 44 genasen, 1 starb und 1 in Behandlung verblieb. Die Frequenz der Ludwigseisenbahn betrug in diesem Jahre 1,076,673 Personen mit einer Einnahme von 200,023 M.: zur Halt­ stelle Muggenhof 104,695 Personen mit einer Einnahme von 11,136 M.

Rechtsanwalt W. Gunzenhäuser wurde am 1. Januar vom 1883 Könige durch Verleihung des Michaelsordens ausgezeichnet. — Am 4. Januar wurde Regierungsassessor Lermann von Ansbach zum Bezirksamtmann dahier und Bezirksamtsassessor Heerwagen in Fürth zum Regierungsassessor in Ansbach ernannt. An des Letzteren Stelle kam der Kgl. Bezirksamtsassessor Ferdinand Keller. — Am gleichen Tage hielt Prof. vr. Wilhelm Arndt aus Leipzig im kaufmännischen Verein einen Vortrag über „die Entstehung des Faust". — Der Fbauenverein hat als bisherigen Ertrag seiner Sammlungen, für die Ueberschwemmten in Unter­ franken 1364 M. in Baar und 4 Kisten Lebensmittel, Beklei­ dungsstücke und Bettzeug, die Gesellschaft Phönix zu gleichem Zwecke 146 M. abgesandt. — Für die Feuerwehr wurden 220 dunkelblaue Blousen vom Magistrate angeschafft und mit der Anfertigung sechs Schneidermeister betraut. — Von dem Bezirksarzte vr. Merkel in Nürnberg wurde in höherem Auf37*