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Elfte Periode (1884).

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lichen und städtischen Gebäude, sowie zahlreiche Privatgebäude in allen Straßen hatten zur Ehre des Tages geflaggt. Durch den Gewerbverein fand in einem Saale des Weißengartens die feierliche Vertheilung der Diplome und Preise aus der Wittels­ bacher Landesstiftung unter Anwesenheit von Vertretern des Gemeindekollegiums und des Handelsgremiums statt. In Ver­ tretung der abwesenden Vorstände hielt der Zinnfigurenfabrikant I. Schildknecht jun., Mitglied des Verwaltungsrathes des Gewerbvereins, eine einleitende Ansprache an die Preisträger, worin er dieselben wegen ihrer Leistungen belobte und zu fer­ nerem Eifer ermahnte. Dann erfolgte durch ihn erst die Ver­ theilung der Preise, welche sich die sich auszeichnenden Lehrlinge bei der im Monat Mai stattgehabten Lehrlingsausstellung er­ worben hatten. Davon erhielten die silberne Medaille: Hans Diez, Elfenbeingraveur, Hans Böschel, Graveur, Chr. Rost, Schlosser, Georg Köpplinger, Vergolder, Karl Dornauer, Möbel­

schreiner, Melchior Sill, Baufchreiner, Johann Käppner, Bauschreiner, Georg Schönleben, Möbelschreiner, CH. Heinz, Brillenund Pincenezmacher und Ernst Lehner, Lithograph. Außerdem erhielten noch 13 Lehrlinge die bronzene Medaille. Dann machte Redner die Namen der vom Gewerbvereine bei der Kgl. Re­ gierung zur Prämiirung aus der Wittelsbacher Stiftung vor­ geschlagenen fünf Lehrlinge bekannt, welche auch mit Preisen von je 50 M. nebst Diplom bedacht wurden. Es waren dies die fünf ersten vom Gewerbvereine mit silbernen Medaillen von der Lehrlingsausstellung her prämiirten Lehrlinge. — Sonntag den 31. Aug. feierte auf Einladung des Vorsitzenden Privatier K. Ott der evangelische Arbeiterverein das Sedanfest in seinem dekorirten Vereinslokale bei sehr zahlreichem Besuche Seitens der Mitglieder und Freunde des Vereins. Eröffnet wurde die Feier unter Posaunenbegleitung mit dem Chorale „Lobe den Herrn", worauf Prof. Kahl von Erlangen die Festrede hielt, welche von ganz besonderem Interesse war, da dessen Schil­ derungen der Schlacht ganz aus dem Leben gegriffen waren. Redner hatte nämlich selbst als Offizier im 3. bayerischen Jäger­ bataillon an den damaligen Kämpfen und in hervorragender Weise an der Schlacht von Sedan theilgenommen. Seinen in­ teressanten Schilderungen folgten die Zuhörer mit gespannter Aufmerksamkeit. Er schloß unter allgemeiner Anerkennung mit