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== Baugeschichte ==
 
== Baugeschichte ==
 
[[Datei:100 Jahre Auferstehungskirche 5.jpg|thumb|right|Kirchenraum mit Festschmuck zum 100-jährigen Jubiläum 1926]]
 
[[Datei:100 Jahre Auferstehungskirche 5.jpg|thumb|right|Kirchenraum mit Festschmuck zum 100-jährigen Jubiläum 1926]]
Die evangelische Auferstehungskirche, ein Sandsteinbau,  wurde von [[1825]] bis [[1826]] im klassizistischen Baustil erbaut. Das Grundstück für die Kirche wurde vom Braumeister [[Carolina Stengel|Heinrich Stengel]] am [[1. Juni]] [[1825]] gestiftet, unter der Auflage, dass ''"an den Sonn- und Feiertagen Gottesdienst darin gehalten wird".<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 242 f.</ref>''
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Die evangelische Auferstehungskirche, ein Sandsteinbau,  wurde von [[1825]] bis [[1826]] im klassizistischen Baustil erbaut. Für den Bau setzte sich insbesondere der 2. [[Bürgermeister]] [[Adolph Schönwald]] ein.
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Das Grundstück für die Kirche wurde vom Braumeister [[Carolina Stengel|Heinrich Stengel]] am [[1. Juni]] [[1825]] gestiftet, unter der Auflage, dass ''"an den Sonn- und Feiertagen Gottesdienst darin gehalten wird".<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 242 f.</ref>''  
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Architekt war Johannes Brüger, von ihm ist auch die katholische [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Liebfrauenkirche]], ausgeführt durch Maurermeister Heinrich Jordan und Zimmermeister Georg Herrlein. Ursprünglich war der Bau als Friedhofskirche auf dem damals noch als [[Friedhof]] genutzten Gebiet des heutigen [[Stadtpark]]s konzipiert. Aushilfsweise wurde dort von Pfarrern aus [[St. Michael]] am Sonntag Nachmittag ein Gottesdienst abgehalten. Erst [[1889]] wurde eine selbständige Pfarrei errichtet. Am [[24. August]] [[1825]] wurde der Grundstein in Gegenwart des Generalkommissars Graf von Drechsel und des Konsistorialrates Dr. Fuchs feierlich gelegt. In den Grundstein kam eine Urkunde mit der Notiz, dass Fürth "''damals in 600 Wohngebäuden 13.264 Bewohner (10.347 Prostestanten, 407 Katholiken und 2510 Israeliten) zählte.''" Am [[15. Oktober]] 1826 konnte dann die Einweihung gefeiert werden.<ref>Karl Fuchs: ''"Ueber die Einweihung der Kirchen, eine liturgische Erörterung, dann die Einweihungsfeyer der Auferstehungs-Kirche zu Fürth am 15. Oktober 1826."'' - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10590124-2  zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
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Ursprünglich war der Bau als Friedhofskirche auf dem damals noch als [[Friedhof]] genutzten Gebiet des heutigen [[Stadtpark]]s konzipiert. Aushilfsweise wurde dort von Pfarrern aus [[St. Michael]] am Sonntag Nachmittag ein Gottesdienst abgehalten. Erst [[1889]] wurde eine selbständige Pfarrei errichtet.
Der Bauplan des königlichen Bauinspektors Brüger in Nürnberg war bereits am [[27. November]] [[1824]] von der kgl. Regierung genehmigt worden.<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 241 f.</ref> Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 23.611 Gulden und 28 Kreuzer, samt der Inneneinrichtung. Das dafür notwendige Kapital wurde durch Stiftungen, Spenden und einem Teil des Eigenkapitals der Kirchengemeinde aufgebracht. Für das Altargemälde "Die Auferstehung Jesu" wurde der Fürther Maler [[Elias Oehme]] engagiert.<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 241 f.</ref> Für den Bau setzte sich insbesondere der 2. [[Bürgermeister]] [[Adolph Schönwald]] ein.  
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Architekt war der königliche Bauinspektor in Nürnberg, Johannes Brüger, von dem auch die katholische [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Liebfrauenkirche]] stammt. Ausgeführt wurde der Bau durch Baumeister [[Johann Georg Zink]], Maurermeister [[Heinrich Jordan]] und Zimmermeister [[Georg Herrlein]].
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Der Bauplan Brügers war bereits am [[27. November]] [[1824]] von der kgl. Regierung genehmigt worden.<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 241 f.</ref>
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Am [[24. August]] [[1825]] wurde der Grundstein in Gegenwart des Generalkommissars Graf von Drechsel und des Konsistorialrates Dr. Fuchs feierlich gelegt. In den Grundstein kam eine Urkunde mit der Notiz, dass Fürth "''damals in 600 Wohngebäuden 13.264 Bewohner (10.347 Prostestanten, 407 Katholiken und 2510 Israeliten) zählte.''" Am [[15. Oktober]] 1826 konnte dann die Einweihung gefeiert werden.<ref>Karl Fuchs: ''"Ueber die Einweihung der Kirchen, eine liturgische Erörterung, dann die Einweihungsfeyer der Auferstehungs-Kirche zu Fürth am 15. Oktober 1826."'' - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10590124-2  zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
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Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 23.611 Gulden und 28 Kreuzer, samt der Inneneinrichtung. Das dafür notwendige Kapital wurde durch Stiftungen, Spenden und einem Teil des Eigenkapitals der Kirchengemeinde aufgebracht. Für das Altargemälde "Die Auferstehung Jesu" wurde der Fürther Maler [[Elias Oehme]] engagiert.<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 241 f.</ref>
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Während [[St. Michael]] noch ganz für das ländlich-bäuerliche Fürth steht, ist die Auferstehungskirche als zweiter christlicher Sakralbau repräsentativ für die aufstrebende Stadt des 19. Jh. Die Beteiligung auch der Juden und Katholiken an der Finanzierung des Baus zeigt, wie sehr sich im 19. Jh. die religiöse Toleranz durchgesetzt hatte.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=102ff}}</ref>
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===An- und Umbauten===
 
Anbau der Sakristei [[1886]] durch [[Johann Christoph Kißkalt]], Einbau der Doppelfenster unter der Empore zur Verbesserung der Lichtverhältnisse [[1902]] durch [[Fritz Walter]]. Erst im Jahr [[1913]] wurde die flachgewölbte Decke durch eine Kassettendecke ersetzt. In diesem Jahr entstand auch das Deckenfresko, das die Bergpredigt darstellt. Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]s gingen die originalen Glasfenster verloren. Angelehnt an den ursprünglichen Prospekt wurde [[1989]] eine neue Orgel mit ''romantischer Registrierung'' eingebaut.
 
Anbau der Sakristei [[1886]] durch [[Johann Christoph Kißkalt]], Einbau der Doppelfenster unter der Empore zur Verbesserung der Lichtverhältnisse [[1902]] durch [[Fritz Walter]]. Erst im Jahr [[1913]] wurde die flachgewölbte Decke durch eine Kassettendecke ersetzt. In diesem Jahr entstand auch das Deckenfresko, das die Bergpredigt darstellt. Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]s gingen die originalen Glasfenster verloren. Angelehnt an den ursprünglichen Prospekt wurde [[1989]] eine neue Orgel mit ''romantischer Registrierung'' eingebaut.
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Während [[St. Michael]] noch ganz für das ländlich-bäuerliche Fürth steht, ist die Auferstehungskirche als zweiter christlicher Sakralbau repräsentativ für die aufstrebende Stadt des 19. Jh. Die Beteiligung auch der Juden und Katholiken an der Finanzierung des Baus zeigt, wie sehr sich im 19. Jh. die religiöse Toleranz durchgesetzt hatte.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=102ff}}</ref>
   
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