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1927 übernahm der Sohn Richard Foerster (02.05.1880 - 03.06.1930) die Mühle von seinem Vater, der kurz vorher verstorben war. Richard Foerster starb ebenfalls kurz nach der Übernahme der Mühle unerwartet, so dass seine Witwe Emmi Foerster den Mühlenbetrieb 1930 übernahm. Sie hat die Mühle durch Aufstockung über dem Mehllager und 1938 durch den Bau eines Getreidesilos vergrößert. Ebenfalls gelang es Ihr bereits in den Kriegsjahren 1942 eine neue Stau- und Triebwerkanlage mit 300 PS einzurichten, nachdem kurz zuvor ein Hochwasser die alte Anlage zerstört hatte.  
 
1927 übernahm der Sohn Richard Foerster (02.05.1880 - 03.06.1930) die Mühle von seinem Vater, der kurz vorher verstorben war. Richard Foerster starb ebenfalls kurz nach der Übernahme der Mühle unerwartet, so dass seine Witwe Emmi Foerster den Mühlenbetrieb 1930 übernahm. Sie hat die Mühle durch Aufstockung über dem Mehllager und 1938 durch den Bau eines Getreidesilos vergrößert. Ebenfalls gelang es Ihr bereits in den Kriegsjahren 1942 eine neue Stau- und Triebwerkanlage mit 300 PS einzurichten, nachdem kurz zuvor ein Hochwasser die alte Anlage zerstört hatte.  
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Aus der Ehe zwischen Richard und Emmi Foerster ging der Sohn Egbert Foerster (18.03.1915 - 28.09.1974) hervor. Dieser übernahm 1945 die Mühle, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurück kam.  
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Aus der Ehe zwischen Richard und Emmi Foerster ging der Sohn Egbert Foerster (18.03.1915 - 28.09.1974) hervor. Dieser übernahm 1945 die Mühle, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurück kam. Kurz vor Kriegsende, wurde die Foerstermühle bei einem Luftangriff auf am 21. Februar 1945 schwer getroffen. Von der Foerstermühle selber blieben nur einige Außenmauern im Bereich des Rednitzufers, einige Nebengebäude und das Wehr erhalten.  
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In den Jahren 1946 - 1948 wurde auf den Grundmauern der alten Mühle schrittweise der Betrieb wieder aufgenommen. Als Interimslösung hatte Egbert Foerster die stillgelegten Mühlen in Raindorf bei Siegelsdorf gepachtet um die Mehlversorgung in der Region provisorisch aufrecht zuerhalten. Mit der Fertigstellung des Mühlenneubau 1948 war die Foerstermühle die erste in Deutschland nach dem Kriege wiedereröffnete Mühle. Die neue Mühle hatte nun 26 Walzenstühle für Weizen und 13 für Roggen, mit einer Tageskapazität von insgesamt 70 Tonnen Mehl. <ref> * Quelle: Dr. Thomas Foerster, Zur Geschichte der Foerstermühle. Hrsg. Egbert Foerster GmbH + Co. KG, Fürth 1984 </ref>
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Beim Luftangriff auf Nürnberg vom 21. Februar 1945 wurde auch Fürth wieder schwer getroffen, so auch die Foerstermühle. Von der Foerstermühle selber blieben nur einige Außenmauern im Bereich des Rednitzufers, einige Nebengebäude und das Wehr erhalten. In den Jahren 1946 - 1949 wurde auf den Grundmauern der alten Mühle ein neues, schmuckloseres Mühlengebäude errichtet. Dieses wurde wiederum abgebrochen und das Gelände in den 1980er Jahren mit einem Altenheimkomplex bebaut. Im direkten Umfeld des Standortes der Foerstermühle sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen erfolgt:
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1964 wurde der Maschinenpark der Mühle technisch auf den neusten Stand gebracht. Gleichzeitig war eine Auslagerung der Produktion von der Innenstadt an den Kanalhafen geplant, wozu bereits erste Grundstücke gekauft wurden. Die Foerstermühle war in der Zeit die größte Mühle im mittelfränkischen Raum und hatte einen Absatzmarkt in ganz Süddeutschland und in Hessen. Auch in die DDR wurde Mehl exportiert. Der Jahresumsatz betrug 1964 7. Mio DM.
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==Schließung und Abriss==
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Die meisten Mühlen hatten nach dem 2. Weltkrieg ihre Kapazitäten auf Grund des hohen Mehlbedarfs erweitert. Allerdings sank in den 1960´er Jahren die Nachfrage deutlich unter das Vorkriegsniveau, so dass die meisten Mühlen ein Absatzproblem hatten. Gleichzeitig führte ein erheblicher "Importdruck" aus Italien, aber auch von west- und norddeutschen Mühlenkonzernen zum langfristigen Preisverfall. So kam es zum "Mühlensterben", das die überwiegende Mehrzahl der mittleren und kleinen Mühlen in Deutschland zur Aufgabe zwang.
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Auch in der Foerstermühle schrieb man in dieser Zeit rote Zahlen, so dass 1971 der Betrieb verkauft werden musste. Lediglich der Betrieb als solches wurde jedoch verkauft, die Gebäude selbst blieben aber im Besitz der Familie. Der Käufer war die süddeutsche Großmühle Meyermühle Landshut. 1972 kaufte die Meyermühle Landshut ebenfalls die Wolfsgruber Mühle an der Pegnitz und verlagerte die Produktion vollständig in die Foerstermühle. All die Bemühungen führten aber zu keinen Erfolg, so dass am 27. September 1974 die Foerstermühle ihren Betrieb einstellen musste. Am nächsten Morgen starb Egbert Foerster.
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Die Foerstermühle stand ein zeitlang gänzlich leer. Zwischenzeitlich beherbergte sie bis 1982 verschiedene kleine Gewerbebetriebe: Antiquitätenladen, eine Boutique, eine Weinhandlung, eine Autowerkstatt, eine Schaumstofffirma, einen Reitstall, einen Surfladen sowie Übungsräume für Musikgruppen und den Deutsch-Amerikanischen-Hausfrauenbund.  
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In den Wintermonaten 1982 auf 1983 wurde die Mühle abgerissen. Stehen geblieben ist nur die Außenwand der Mühle zum Fluss, das Turbinenhaus, die beiden Wohnhäuser und das ehem. Pförtnerhäuschen.
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. Dieses wurde wiederum abgebrochen und das Gelände in den 1980er Jahren mit einem Altenheimkomplex bebaut. Im direkten Umfeld des Standortes der Foerstermühle sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen erfolgt:
    
* Abbruch der Wohnbebauung am gegenüberliegenden Ufer ([[Flächensanierung|Gänsbergviertel]]) in den 1960er Jahren
 
* Abbruch der Wohnbebauung am gegenüberliegenden Ufer ([[Flächensanierung|Gänsbergviertel]]) in den 1960er Jahren
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