Alter Schlachthof: Unterschied zwischen den Versionen

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*  Sankowski, Anna: 20 Jahre Kulturforum Fürth 1989 - 2009. Ein Bericht - Überarbeitete Neuauflage zu den Jubelwochen 2014. Fürth, Selbstverlag, Auflage 200, Januar 2014   
*  Sankowski, Anna: 20 Jahre Kulturforum Fürth 1989 - 2009. Ein Bericht - Überarbeitete Neuauflage zu den Jubelwochen 2014. Fürth, Selbstverlag, Auflage 200, Januar 2014   
* Wikipedia: Kulturforum Fürth. Abgerufen 19. August 2015 | 00:23 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturforum_F%C3%BCrth online abrufbar]
* Wikipedia: Kulturforum Fürth. Abgerufen 19. August 2015 | 00:23 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturforum_F%C3%BCrth online abrufbar]
== Lokalberichterstattung ==
* Hans-Peter Kastenhuber: ''Warum die Schlachthöfe starben: Das Schicksal der Fürther Metzgereien.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. Juni 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.10193224 online abrufbar]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 20. Juni 2020, 08:42 Uhr

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Eingang zum alten Schlachthof, ca. 1930
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Objekt
Ehemaliger Städtischer Schlachthof, jetzt Kulturforum
Baujahr
1878
Baustil
Spätklassizistisch
Geokoordinate
49° 28' 49.86" N, 10° 58' 57.99" E
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth

Der Alte Schlachthof an der Würzburger Straße 2 wurde im Februar 1881 in Betrieb genommen. Der Schlachthof wurde bis 1991 genutzt, eher er in neue Räumlichkeit in Burgfarrnbach umzog und seinen Betrieb an der Würzburger Straße einstellte.

Geschichte

Die ersten Bestrebungen, einen Schlachthof in Fürth zu errichten, wurden durch den ersten Bürgermeister, Franz Joseph von Bäumen, 1819 angestrengt. Die ersten Pläne Bäumens sahen eine Schlachthalle in oder hinter dem sog. "Langen Haus" an der heutigen Baldstraße vor, mit einem Verkaufsraum am Königsplatz. Die Pläne ließen sich jedoch nicht realisieren, so dass zunächst keine einheitliche Lösung in Sicht war. Auch die nächste Initiative 1868, mit dem Kauf eines Anwesens am Helmplatz scheiterte. 1873 wurde durch die Gemeindekollegien das Problem erneut angegangen und 1877 entschieden, am Bleichanger am linken Rednitzufer einen Bauplatz einzurichten. Am 1. Februar 1881 konnte Bürgermeister Georg Friedrich Ritter von Langhans das Schlachthaus dem Betrieb übergeben, das nach einem Züricher Vorbild mit Anleihen aus dem Spätklassizismus entwickelt wurde. Der Bau kostete damals ca. 280.000 Mark. Die Einrichtung stieß jedoch bei den ortsansässigen Metzgern auf Ablehnung, so dass die Auslastung in der Anfangszeit eher überschaubar war. Intention der Stadt war es allerdings, mit dem Neubau eine wichtige gesundheitspolitische Maßnahme in der wachsenden Industriestadt durchzusetzen, indem u.a. das Fleisch nach der Schlachtung regelmäßig auf Krankheitserreger untersucht werden konnte.

In der Folgezeit wurden mehrere Erweiterungen vorgenommen:

  • 1891 wurde der Schweinemarkt angeschlossen
  • 1895 kam eine Großviehstallung mit Verkaufsplatz für Großvieh und Kälber hinzu
  • 1896 ein Eishaus wird errichtet
  • 1900 wurde die Schweineschlachthalle erweitert
  • 1902 Erneuerung des Eishauses
  • 1911/12 wurden Überlegungen im Rahmen der Eingemeindung Fürths nach Nürnberg vorgenommen, ob die inzwischen als unzureichend bewerteten Schlachthofanlagen aufgegeben werden zugunsten einer neuen Anlage gemeinsam mit der Stadt Nürnberg. Dies scheiterte jedoch an der Stadt Nürnberg.
  • 1916 Errichtung neuer Räume für die Schweinemast, Milchkühe und Ziegenhaltung
  • 1924/25 Errichtung eines Kühlhauses und Schaffung für Ersatzgebäude für die 1916 errichteten Räume
  • 1925/26 Errichtung einer Eisfabrik mit einer Erweiterung des Kühlhauses 1927 durch Stadtbaurat Hermann Herrenberger
  • 1945 schwere Bombenschäden, insbesondere die Schweineschlachthalle wurde vollständig zerstört
  • 1947 Errichtung eines Ersatzbaues für die im Krieg zerstörte Schweineschlachthalle, der allerdings anfänglich für die Impfstoffgewinnung gegen die Maul- und Klauenseuche durch die sog. "Vaccine-Rinderschlachtung" genutzt wurde
  • 1963 Errichtung einer neuen Schweine- und Kälberschlachthalle

Betriebsende 1991

Ende der 1980er Jahre war der Schlachthof technisch völlig veraltet und in seiner Größe nicht mehr rentabel. Deshalb entschied man sich für einen Neubau in Burgfarrnbach. 1991 wurde der Betrieb an der Würzburger Straße eingestellt. Ein eiserner Rinderkopf, der ursprünglich über dem Eingang der Rinderschlachthalle hing, wurde von den Metzgern zum neuen Schlachthof mitgenommen. 1996 schuf der deutsche Bildhauer Gernot Rumpf die Bronzeplastik "Großer Minotaurus", der zum Signet des neuen Kulturforums wurde.

Das leerstehende Gelände wurde zunächst von verschiedenen Künstlerinitiativen genutzt. So entstand in den alten Schlachträumen die Discothek "BBC" und das heutige Kulturforum. Die ehem. Schweineschlachthalle wurde als Theke und als kleiner Veranstaltungsraum genutzt, während die Rinderschlachthalle für größere Veranstaltungen genutzt wurde. Im Jahr 2002 wurden die noch bestehenden Gebäude saniert und zum heutigen Kulturforum Fürth umgebaut. Die restliche Baufläche war zunächst ein Parkplatz, ehe der Stadtrat 2004 beschloss, die Fläche an die Metro Group AG zu verkaufen zum Bau eines Elektrofachmarktes. Seit dem 28. April 2008 befindet sich hier der Elektrofachmarkt Saturn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kulturforum Schlachthof. An seine alte Nutzung erinnert kaum noch etwas.

Literatur

  • Schlachthof. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 320
  • Sankowski, Anna: 20 Jahre Kulturforum Fürth 1989 - 2009. Ein Bericht - Überarbeitete Neuauflage zu den Jubelwochen 2014. Fürth, Selbstverlag, Auflage 200, Januar 2014
  • Wikipedia: Kulturforum Fürth. Abgerufen 19. August 2015 | 00:23 Uhr online abrufbar

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

Bilder