Rednitzstraße 28: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieses Haus war bis zum 10. November 1938 im Besitz der Judenschaft von Fürth.<ref name ="Alt-Fürth"/><ref name="AjF-52">[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]], S. 52</ref>
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* 1609: an dieser Stelle stand ein Häuslein des Hans Meißel, welches am 15. Februar 1609 von Simon Michel gekauft wurde und als ''Eisig-Schul'' der erste Gebetsraum der Juden in Fürth war, bevor 1617 dann die [[Altschul]] errichtet wurde.<ref>Gisela Naomi Blume: [[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der alte jüdische Friedhof in Fürth]], S. 23</ref>
* 1609: an dieser Stelle stand ein Häuslein des Hans Meißel, welches am 15. Februar 1609 von Simon Michel gekauft wurde und als ''Eisig-Schul'' der erste Gebetsraum der Juden in Fürth war, bevor 1617 dann die [[Altschul]] errichtet wurde.<ref>Gisela Naomi Blume: [[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der alte jüdische Friedhof in Fürth]], S. 23</ref>
* 1653: Erbauung des alten jüdischen Hospitals<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 174</ref>
* 1653: Erbauung des alten jüdischen Hospitals<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 174</ref> gleichzeitig mit Errichtung der Friedhofsmauer, anstelle eines Häusleins, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war.<ref>Gisela Naomi Blume: [[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|"AJF"]], S. 24</ref>
* 1700: "''Ein Behaußung an der Juden Begräbtnus-Acker gelegen, darin der Juden Todengräber wohnet.''" - "''Ein Viertelsguth, bei der Judenschafft ihrer Begräbnus, worauf ein zweygädiges Hauß stehet, so vor alters Conz Calst (Der Wasenmeister ??), nachgehents Hanns Hader, der [[Wasenmeisterei|Wasenmeister]], inne gehabt.''"<ref>Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 167; vgl. dazu aber auch Anm. 3 bei [[Rednitzstraße 26]].
* 1700: "''Ein Behaußung an der Juden Begräbtnus-Acker gelegen, darin der Juden Todengräber wohnet.''" - "''Ein Viertelsguth, bei der Judenschafft ihrer Begräbnus, worauf ein zweygädiges Hauß stehet, so vor alters Conz Calst (Der Wasenmeister ??), nachgehents Hanns Hader, der [[Wasenmeisterei|Wasenmeister]], inne gehabt.''"<ref>Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 167; vgl. dazu aber auch Anm. 3 bei [[Rednitzstraße 26]].
Wunschels Annahme ist zumindest fragwürdig, denn der ''unreine'' Schinder/Fallmeister (Wasenmeister) wäre an dieser Stelle mit dem [[wikipedia:Heqdesh|Hekdesch]] schwer in Vereinbarung zu bringen. Ob tatsächlich ein Vorgängerbau der Fallmeisterei tolerabel gewesen wäre, ist zumindest noch nicht nachgewiesen.</ref>
Wunschels Annahme ist zumindest fragwürdig, denn der ''unreine'' Schinder/Fallmeister (Wasenmeister) wäre an dieser Stelle mit dem [[wikipedia:Heqdesh|Hekdesch]] schwer in Vereinbarung zu bringen. Ob tatsächlich ein Vorgängerbau der Fallmeisterei tolerabel gewesen wäre, ist zumindest noch nicht nachgewiesen.</ref>
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== Frühere Adressen ==
== Frühere Adressen ==
Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der [[Hausnummern]] beiderseits der Straße durch („Pariser System“). Zuvor wurden alle Häuser in der Stadt flächendeckend fortlaufend nummeriert (Konskriptionsnummern).
Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der [[Hausnummern]] beiderseits der Straße durch („Pariser System“).
 
* ab 1792 Hausnummer 482
* ab 1792 Hausnummer 482
* ab 1827 Hausnummer 142, I. Bez.
* ab 1827 Hausnummer 142, I. Bez.

Aktuelle Version vom 2. Dezember 2025, 15:40 Uhr

HL0923 Jüdischer Friedhof, Der „Hekdesch“ – das alte Hospital von Süden.jpg
Alter Jüdischer Friedhof, der „Hekdesch“ – das alte Hospital von Süden (im Hintergrund links Giebel von Rednitzstr. 22)
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Gebäude
Rednitzstraße 28
Straße / Hausnummer
Rednitzstraße 28
Postleitzahl
90762
Objekt
jüd. Krankenhaus
Denkmalstatus besteht
Nein
Ehemals (abgerissen)
Ja
Geo-Daten
49° 28' 41.45" N
10° 58' 58.22" E
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Das Gebäude Rednitzstraße 28 war ein Gebäude im sogenannten Gänsbergviertel und befand sich im Alten Jüdischen Friedhof, wo es als Hospital und auch Wohnung des Totengräbers Verwendung fand. Das Gebäude wurde abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.

Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Rednitzstraße ist gelb, Standort Rednitzstraße 28 ist rot markiert

Hausgeschichte[1]

Dieses Haus war bis zum 10. November 1938 im Besitz der Judenschaft von Fürth.[1][2]

  • 1609: an dieser Stelle stand ein Häuslein des Hans Meißel, welches am 15. Februar 1609 von Simon Michel gekauft wurde und als Eisig-Schul der erste Gebetsraum der Juden in Fürth war, bevor 1617 dann die Altschul errichtet wurde.[3]
  • 1653: Erbauung des alten jüdischen Hospitals[4] gleichzeitig mit Errichtung der Friedhofsmauer, anstelle eines Häusleins, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war.[5]
  • 1700: "Ein Behaußung an der Juden Begräbtnus-Acker gelegen, darin der Juden Todengräber wohnet." - "Ein Viertelsguth, bei der Judenschafft ihrer Begräbnus, worauf ein zweygädiges Hauß stehet, so vor alters Conz Calst (Der Wasenmeister ??), nachgehents Hanns Hader, der Wasenmeister, inne gehabt."[6]
  • 1723: "Gemeine Judenschaft hat durch Simon Michel schuzverwanthen Juden ein Häußlein, in der Juden Begräbnis gelegen, welches sie den 15. Februar 1609 laut Gerichtsbuch sub Nr. 12, pag. 463 von Hannßen Meißeln erkaufft und er Michel Simon nach Absterben des vorigen Lehensträgers Meyer Ambßels wiederumb zu Lehen empfangen."[1]
  • ... "Ein Häußlein an gedacht Gemeinde Judenschaft begräbnis hinunterwärts gegen die Regnitz zu von Hannß Hader, vid. Gerichtsbuch sub Nr. 29 pag. 361 anno 1666 erkaufft und darzu ein neues erbaut worden sambt einem Höfflein mit 3 Thier (Tür) und einem Getill (Zaun) eingefaßt."[1]
  • Sommer 1930: Abbruch der talseitigen Hälfte durch die jüdische Kultusgemeinde.[7]
  • 10. November 1938: Kostenpflichtiger Zwangs"verkauf" an die Stadt Fürth; der Kaufpreis für alle Immobilien und Grundstücke der jüdischen Kultusgemeinde in Fürth betrug 100 RM, der jüdischen Gemeinde wurden dabei 236,50 RM "Übertragungskosten" auferlegt.[2]
  • Am 6. Juli 1939 wurde das Haus aus dem Grundbuch gelöscht, weil nicht mehr existent. Da es 1935 noch stand (s. u.), wurde es vermutlich zwischen November 1938 (Reichspogromnacht) und Juli 1939 abgerissen.[2]

Weitere Angaben laut der Adressbücher der Stadt Fürth:

  • 1799: Judenhospital[8]
  • 1819: Das jüdische Hospital[9]
  • 1836: Jüdisches Hospital[10]
  • 1850: Jüdisches Hospital[11]
  • 1859: Moses Wolf Mayenbaum, Webermeister[12]
  • 1880: Israel. Cultusgemeinde Friedhof-Aufseher-Wohnung[13]
  • 1913: Isr. Cultusgemeinde (Johann Konrad Linz, Grabsteinverf. p.)[14]
  • 1921: Israelitische Kultusgemeinde Fürth (Johann Konrad Linz, Grabsteinhauer)
  • 1935: Israelitische Kultusgemeinde Fürth (Johann Konrad Linz, Grabsteinhauer)[15]
  • 1939: Löschung aus dem Grundbuch, nicht mehr existent

Frühere Adressen

Erst ab 1890 setzte sich in Fürth die alternierende Zählung der Hausnummern beiderseits der Straße durch („Pariser System“).

  • ab 1792 Hausnummer 482
  • ab 1827 Hausnummer 142, I. Bez.
  • ab 1860 Rednitzstraße 20
  • ab 1890 Rednitzstraße 28

Literatur

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Angaben überwiegend nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1859, 1921, 1931 u. 1935
  2. 2,0 2,1 2,2 Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 52
  3. Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth, S. 23
  4. Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 174
  5. Gisela Naomi Blume: "AJF", S. 24
  6. Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, S. 167; vgl. dazu aber auch Anm. 3 bei Rednitzstraße 26. Wunschels Annahme ist zumindest fragwürdig, denn der unreine Schinder/Fallmeister (Wasenmeister) wäre an dieser Stelle mit dem Hekdesch schwer in Vereinbarung zu bringen. Ob tatsächlich ein Vorgängerbau der Fallmeisterei tolerabel gewesen wäre, ist zumindest noch nicht nachgewiesen.
  7. Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch), S. 46 f.
  8. Fürther Adressbuch 1799, S. 51
  9. Fürther Adressbuch 1819, S. 28
  10. Fürther Adressbuch 1836, S. 6, handschriftliche Abschrift von Georg Paul Rieß
  11. Fürther Adressbuch 1850, S. 8
  12. Fürther Adressbuch von 1859, S. 8
  13. Fürther Adressbuch 1880, S. 22
  14. Fürther Adressbuch 1913, II. Teil, S. 181
  15. Fürther Adressbuch 1935, II. Teil, S. 142

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