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In einer Nische an der Ostfassade wurde am [[26. Mai]] [[1906]] ein Bronzestandbild des Prinzregenten Luitpold von Bayern enthüllt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, Allgemeines, Denkmäler: Nordbayerische Zeitung, 27. Januar 1925: Denkmäler, Gedenksteine und Gedenktafeln in Fürth</ref> Das Denkmal wurde nach dem Entwurf des Bildhauers [https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_R%C3%BCmann Wilhelm von Rümann] geschaffen und zeigte den Prinzregenten Luitpold ''"in der Tracht des Hubertus-Ritterordens mit Hermelinmantel"''.<ref name="Luitpold">Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Denkmäler aus Nichteisenmetallen. Erfassung, Abbau, Einlagerung und Ablieferung, Meldebogen vom 6. August 1940</ref> | In einer Nische an der Ostfassade wurde am [[26. Mai]] [[1906]] ein Bronzestandbild des Prinzregenten Luitpold von Bayern enthüllt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, Allgemeines, Denkmäler: Nordbayerische Zeitung, 27. Januar 1925: Denkmäler, Gedenksteine und Gedenktafeln in Fürth</ref> Das Denkmal wurde nach dem Entwurf des Bildhauers [https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_R%C3%BCmann Wilhelm von Rümann] geschaffen und zeigte den Prinzregenten Luitpold ''"in der Tracht des Hubertus-Ritterordens mit Hermelinmantel"''.<ref name="Luitpold">Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Denkmäler aus Nichteisenmetallen. Erfassung, Abbau, Einlagerung und Ablieferung, Meldebogen vom 6. August 1940</ref> | ||
[[1940]] wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus „Nichteisenmetallen“ angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur „[[Metallspende des deutschen Volkes]]“. Das Standbild wird dort unter Pos. 2 geführt mit dem Vermerk „Zuführung zu befürworten“. An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert, man befand: ''„An der Fassade des Volksbildungsheimes wirkt das unterlebensgroße Standbild kleinlich und findet bei seinem hochgelegenen Standpunkt kaum eine Beachtung“'', sprach aber von einem ''„an sich künstlerischen Wert“''.<ref name="Luitpold"/> Das Bayerische Landesamt für Denkmalspflege sah in seinem Gutachten vom November 1940 ''„keinen größeren künstlerischen Wert“'' und schloss sich dem Vorschlag der Stadt zur Entfernung an. Im Oktober 1941 wurde die Figur zusammen mit zwei anderen Bronzeobjekten zur Demontage freigegeben. Im Januar 1942 wurden die Bronzen dann an eine Münchener Metallverarbeitungsfirma versandt und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht. Seit Ende Februar 2024 steht in der Nische eine Statue der Bühnenfiguren der Fürther Komiker [[Martin Rassau]] (Waltraud) und [[Volker Heißmann]] (Mariechen). Sie wurde vom Fürther Bildhauer André Jeschar gestaltet. Der Name des Prinzregenten ist allerdings weiter im Sockel unterhalb der Nische eingraviert.<ref>Julia Ruhnau: ''Waltraud und Mariechen als Statue verewigt''. In: Fürther Nachrichten vom 8. März 2024, S. 25</ref> | [[1940]] wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus „Nichteisenmetallen“ angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur „[[Metallspende des deutschen Volkes]]“. Das Standbild wird dort unter Pos. 2 geführt mit dem Vermerk „Zuführung zu befürworten“. An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert, man befand: ''„An der Fassade des Volksbildungsheimes wirkt das unterlebensgroße Standbild kleinlich und findet bei seinem hochgelegenen Standpunkt kaum eine Beachtung“'', sprach aber von einem ''„an sich künstlerischen Wert“''.<ref name="Luitpold"/> Das Bayerische Landesamt für Denkmalspflege sah in seinem Gutachten vom November 1940 ''„keinen größeren künstlerischen Wert“'' und schloss sich dem Vorschlag der Stadt zur Entfernung an. Im Oktober 1941 wurde die Figur zusammen mit zwei anderen Bronzeobjekten zur Demontage freigegeben. Im Januar 1942 wurden die Bronzen dann an eine Münchener Metallverarbeitungsfirma versandt und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht. | ||
Seit Ende Februar 2024 steht in der Nische eine Statue der Bühnenfiguren der Fürther Komiker [[Martin Rassau]] (Waltraud) und [[Volker Heißmann]] (Mariechen). Sie wurde vom Fürther Bildhauer André Jeschar gestaltet. Der Name des Prinzregenten ist allerdings weiter im Sockel unterhalb der Nische eingraviert.<ref>Julia Ruhnau: ''Waltraud und Mariechen als Statue verewigt''. In: Fürther Nachrichten vom 8. März 2024, S. 25</ref> | |||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Im November [[1948]] kam es zu einem Vorfall, der in der örtlichen Presse großes Echo hervorrief. Eine gewisse Frau Oerter hatte sich im Berolzheimerianum ein Buch ausgeliehen, | Im November [[1948]] kam es zu einem Vorfall, der in der örtlichen Presse großes Echo hervorrief. Eine gewisse Frau Oerter hatte sich im Berolzheimerianum ein Buch ausgeliehen, das - wie sich zum Erstaunen der Buchausleiherin herausstellte - den [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] verherrlichte. Nachdem sie die beiden Angestellten des Berolzheimerianums auf diesen Umstand hingewiesen hatte, wurde sie „abgewimmelt“ und nach ihren Schilderungen beschimpft. Daraufhin wandte sich Frau Oerter an den befreundeten Stadtrat [[Konrad Grünbaum|Grünbaum]], der den Fall nun in den [[Stadtrat]] und an die örtliche Presse brachte. Gleichzeitig wendete sich [[Konrad Grünbaum|Grünbaum]] schriftlich an den [[Oberbürgermeister]] [[Hans Bornkessel|Bornkessel]] mit dem Sachverhalt. Diese Beschwerde wurde wiederum von Seiten der Angestellten des Berolzheimerianums als Affront empfunden, sodass sich die Emotionen hochschaukelten, wie der Presse und dem Schriftverkehr zu entnehmen ist. Mit einer Entschuldigung aller Beteiligten wurde der Fall schließlich nach mehreren Schreiben und Monaten aus der Welt geschafft.<ref>Stadtarchiv Fürth - AG 3/13 - Volksbücherei Band 1 - Schreiben von November 1948 bis 1949</ref> | ||
[[Datei:Rassau Heissmann MR 34.jpg|mini|rechts|Martin Rassau und Volker Heißmann im großen Saal im 1. OG]] | |||
== Comödie Fürth und Grüner Brauhaus == | == Comödie Fürth und Grüner Brauhaus == | ||
''Siehe Hauptartikel: [[Brauerei Grüner#Wiederbelebung der Marke|Brauerei Grüner. Wiederbelebung der Marke]]''<br /> | ''Siehe Hauptartikel: [[Brauerei Grüner#Wiederbelebung der Marke|Brauerei Grüner. Wiederbelebung der Marke]]''<br /> | ||
Die Betreiber der Comödie Fürth nutzen das Gebäude seit 1998 für Theaterveranstaltungen. Dazu wurden die Räume immer wieder umgebaut und mit moderner Technik ausgestattet, das ''Grüner Brauhaus'' als Gastronomie eingerichtet. Der Veranstaltungsraum mit Bühne | |||
Die Betreiber der Comödie Fürth nutzen das Gebäude seit 1998 für Theaterveranstaltungen. Dazu wurden die Räume immer wieder umgebaut und mit moderner Technik ausgestattet, das ''Grüner Brauhaus'' als Gastronomie eingerichtet. Der Veranstaltungsraum mit Bühne und Garderobe befinden sich im ersten Stock, im zweiten Stock gibt es weitere Sitzplätze. | |||
Während der Umbauarbeiten Ende 90-er Jahre wurde im ersten Obergeschoß, im Raum der heutigen Garderobe, eine abgehängte Decke entfernt und damit die Original Stuckdecke freigelegt. In der Eingangshalle, im Erdgeschoß unter der Treppe, fand man hinter einer Mauer einen Steinbrunnen. Auf diesem wurde später ein Frosch namens „Fridolin“ fest angebracht, der die Besucher beäugt.<ref>Information von [[Marcel Gasde]] bei einem persönlichen Gespräch mit LadyJ am 29. November 2025</ref> | |||
[[Datei:2025 11 28 18 54 Berolzheimerianum Fridolin Brunnen.jpg|mini|rechts|Fridolin auf dem Brunnen]] | |||
Im Jahr [[2020]] wurde unter Projektverwaltung der [[WBG]], die im Auftrag der ''Heinrich Berolzheimer'schen Jubiläumsstiftung'' das Berolzheimerianum verwaltet, ein gläserner Aufzug eingebaut, der nun einen barrierefreien Zugang zu den Obergeschossen ermöglicht. | |||
Während der [[COVID-19-Pandemie in Fürth|Corona-Pandemie]] 2020 und 2021 waren Comödie und Brauhaus meist geschlossen. Ab dem [[28. April]] 2021 war deshalb im Brauhaus ein Corona-Schnelltestzentrum eingerichtet worden.<ref>''Grüner Brauhaus wird zum Schnelltestzentrum''. In: nordbayern.de vom 26. April 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.11026047 online]</ref> | |||
== Tourismus == | == Tourismus == | ||
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