Jean Mandel: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
Der [[1911]] in Fürth im Haus [[Marktplatz 10]]<ref>ebenfalls Marktplatz 10 ist der Bruder [[Leo Mandel]] geboren. Im Mai 2018 wurde für die beiden Holocaust-Überlebenden eine Gedenktafel am Haus angebracht.</ref> geborene Jean Mandel besuchte in Fürth zunächst die [[Israelitische Bürgerschule]]. Anschließend wechselte er zur Sabel’schen Handelsschule nach [[Nürnberg]] und begann eine kaufmännische Ausbildung zum Hopfengroßhändler bei den Gebrüdern Schwarz, ebenfalls in Nürnberg. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete Mandel im elterlichen Betrieb, der „[[Erste Fürther Lumpensortieranstalt|Ersten Fürther Lumpensortieranstalt]]“. Mit seinem Bruder Leo Mandel übernahm er die Geschäftsführung [[1936]].   
Der [[1911]] in Fürth im Haus [[Marktplatz 10]] geborene Jean Mandel<ref>Im Mai 2018 wurde für den Holocaust-Überlebenden Jean Mandel eine Gedenktafel am Haus angebracht.</ref> besuchte in Fürth zunächst die [[Israelitische Bürgerschule]]. Anschließend wechselte er zur Sabel’schen Handelsschule nach [[Nürnberg]] und begann eine kaufmännische Ausbildung zum Hopfengroßhändler bei den Gebrüdern Schwarz, ebenfalls in Nürnberg. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete Mandel im elterlichen Betrieb, der „[[Erste Fürther Lumpensortieranstalt|Ersten Fürther Lumpensortieranstalt]]“. Mit seinem Bruder Leo Mandel übernahm er die Geschäftsführung [[1936]].   


Am [[28. Oktober]] [[1938]] wurde die Familie Mandel nach Polen deportiert, dort ließ sie sich zunächst im seinerzeit polnischen Lwów (deutsch: Lemberg) - dem heutigen [[wikipedia:Lwiw|Lwiw]] (Ukraine) - nieder. Der Deportationstermin legt den Verdacht nahe, dass die Familie Mandel im Rahmen der sogenannten [[wikipedia:Polenaktion|Polenaktion]] als polnische Staatsbürger jüdischen Glaubens aus dem Deutschen Reich ausgewiesen wurde, nachdem das polnische Parlament im März [[1938]] die Ausbürgerung aller polnischen Staatsbürger beschlossen hatte, die länger als fünf Jahre ununterbrochen im Ausland lebten. Mit diesem Beschluss wollte sich Polen gegen den Zuzug (Flucht) der jüdischen Bürger aus dem Deutschen Reich „wehren“, während das Deutsche Reich in diesem Beschluss seine Chance gekommen sah, sich auf einen Schlag knapp 20.000 Juden durch Deportation nach Polen „zu entledigen“.
Am [[28. Oktober]] [[1938]] wurde die Familie Mandel nach Polen deportiert, dort ließ sie sich zunächst im seinerzeit polnischen Lwów (deutsch: Lemberg) - dem heutigen [[wikipedia:Lwiw|Lwiw]] (Ukraine) - nieder. Der Deportationstermin legt den Verdacht nahe, dass die Familie Mandel im Rahmen der sogenannten [[wikipedia:Polenaktion|Polenaktion]] als polnische Staatsbürger jüdischen Glaubens aus dem Deutschen Reich ausgewiesen wurde, nachdem das polnische Parlament im März [[1938]] die Ausbürgerung aller polnischen Staatsbürger beschlossen hatte, die länger als fünf Jahre ununterbrochen im Ausland lebten. Mit diesem Beschluss wollte sich Polen gegen den Zuzug (Flucht) der jüdischen Bürger aus dem Deutschen Reich „wehren“, während das Deutsche Reich in diesem Beschluss seine Chance gekommen sah, sich auf einen Schlag knapp 20.000 Juden durch Deportation nach Polen „zu entledigen“.
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