Änderungen

63 Bytes hinzugefügt ,  22:06, 27. Okt. 2020
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:  
{{Karte|lat=49.511796|lon=10.955016|zoom=15}}
 
{{Karte|lat=49.511796|lon=10.955016|zoom=15}}
 
'''Flexdorf''' ist ein Ortsteil im Fürther Norden. Der Name könnte sich herleiten aus einer ''Siedlung mit kleinem Feldstück (Fleck)'' oder von ''Dorf des Fleck''.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=126}}</ref> Es liegt auf einer kleinen Anhöhe nördlich am linken Ufer der [[Zenn]], sowie westlich vom [[Main-Donau-Kanal]]. In unmittelbarer Nähe zum Ort liegen die Ortsteile [[Atzenhof]], [[Vach]] und [[Ritzmannshof]] sowie der [[Solarberg]]. [[1972]] wurde Flexdorf im Rahmen der [[Gebietsreform]] ein Teil der Stadt Fürth.  
 
'''Flexdorf''' ist ein Ortsteil im Fürther Norden. Der Name könnte sich herleiten aus einer ''Siedlung mit kleinem Feldstück (Fleck)'' oder von ''Dorf des Fleck''.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=126}}</ref> Es liegt auf einer kleinen Anhöhe nördlich am linken Ufer der [[Zenn]], sowie westlich vom [[Main-Donau-Kanal]]. In unmittelbarer Nähe zum Ort liegen die Ortsteile [[Atzenhof]], [[Vach]] und [[Ritzmannshof]] sowie der [[Solarberg]]. [[1972]] wurde Flexdorf im Rahmen der [[Gebietsreform]] ein Teil der Stadt Fürth.  
 
+
[[Datei:Flexdorf 10 2020.JPG|mini|right|Flexdorf im Jahr 2020]]
 
== Entstehung und Geschichte ==
 
== Entstehung und Geschichte ==
 
Flexdorf ist als sog. Haufendorf entstanden. Diese sind meist dadurch gekennzeichnet, das sie eine geschlossene Bebauung mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen und häufig unterschiedlich großen Höfen aufweisen, zumeist umgeben von einem Zaun. Haufendörfer unterscheiden sich von den meisten anderen Dorfformen auch dadurch, dass sie unplanmäßig angelegt wurden.<ref>Wikipedia: Historisch gewachsene Dorfformen, online abgerufen am 23. April 2019 | 23:45 Uhr </ref> Das sog. kleine Haufendorf Flexdorf entstand am Nordufer der [[Zenn]]. Zusammen mit [[Ritzmannshof]] gehörte Flexdorf immer zu [[Vach]] und war damit nie Teil des [[Königshof Fürth|Königshofs]] oder der [[Hofmark Fürth]]. Auch war es nie zu [[St. Michael]] eingepfarrt.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=126-127}}</ref> Urkundlich erstmals erwähnt wurde es [[1276]] als "Flechsdorf", die Entstehung geht vermutlich in das 8. Jahrhundert zurück. Die Jahreszahl 1276 ist, zumindest laut der Chronistin Barbara Ohm, geschichtlich nicht ganz gesichert. Sie spricht bei der Urkunde, in der "Flechsdorf" erstmals um [[1276]] urkundlich erwähnt wurde, von "wahrscheinlich [einer] Fälschung", gesichert sei jedoch die urkundliche Erwähnung im Jahr [[1326]].<ref>Barbara Ohm: Durch Fürth geführt. Band 2, 1. Auflage 1999, Seite 126 ff.</ref> Dagegen schrieb aber schon [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]], dass Herdegen von Gründlach „Flechsdorf” [[1278]] an Burggraf [[wikipedia:Friedrich III. (Nürnberg)|Friedrich]] verkauft hatte.<ref>Georg Tobias Christoph Fronmüller: [[Geschichte Altenberg's und der alten Veste bei Fürth (Buch)|Geschichte Altenberg's und der alten Veste bei Fürth]], S. 6 </ref> 1326 verkauften die Hohenlohe-Brauneck mit der Herrschaft Gründlach auch die Flexdorfer Mühle an die [[Nürnberger Burggrafen]]. Ab [[1342]] gelangte das Dorf in den Besitz von Nürnberger Bürgern und Stiftungen, darunter das Heilig-Geist-Spital und das Landalmosenamt. Ein Zeichen für die religöse Unruhen anfangs des 16. Jahrhunderts ist das Auftreten der Wiedertäufer ab [[1526]] (u.a. in Eltersdorf, Großgründlach und Alterlangen), die jedoch schon bald gewaltsam unterdrückt wurden; der Eltersdorfer Pfarrer Wolfgang Vogel als einer der Anführer wurde am 26. März 1526 in Nürnberg hingerichtet. Zu seinen Anhängern gehörte auch der Müller von Flexdorf, der nach seiner Flucht zwar [[1528]] freies Geleit erhielt, um als Zeuge auszusagen, dann aber die Heimat verlassen und seine Güter verkaufen musste.<ref>Schornbaum, Karl: Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer, Bd. II: Markgraftum Brandenburg (Leipzig 1934), S. 11, 20, 23; Bauer, Günther: Anfänge täuferischer Gemeindebildungen in Franken (Nürnberg 1966), S. 138f, 152, 157</ref>
 
Flexdorf ist als sog. Haufendorf entstanden. Diese sind meist dadurch gekennzeichnet, das sie eine geschlossene Bebauung mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen und häufig unterschiedlich großen Höfen aufweisen, zumeist umgeben von einem Zaun. Haufendörfer unterscheiden sich von den meisten anderen Dorfformen auch dadurch, dass sie unplanmäßig angelegt wurden.<ref>Wikipedia: Historisch gewachsene Dorfformen, online abgerufen am 23. April 2019 | 23:45 Uhr </ref> Das sog. kleine Haufendorf Flexdorf entstand am Nordufer der [[Zenn]]. Zusammen mit [[Ritzmannshof]] gehörte Flexdorf immer zu [[Vach]] und war damit nie Teil des [[Königshof Fürth|Königshofs]] oder der [[Hofmark Fürth]]. Auch war es nie zu [[St. Michael]] eingepfarrt.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=126-127}}</ref> Urkundlich erstmals erwähnt wurde es [[1276]] als "Flechsdorf", die Entstehung geht vermutlich in das 8. Jahrhundert zurück. Die Jahreszahl 1276 ist, zumindest laut der Chronistin Barbara Ohm, geschichtlich nicht ganz gesichert. Sie spricht bei der Urkunde, in der "Flechsdorf" erstmals um [[1276]] urkundlich erwähnt wurde, von "wahrscheinlich [einer] Fälschung", gesichert sei jedoch die urkundliche Erwähnung im Jahr [[1326]].<ref>Barbara Ohm: Durch Fürth geführt. Band 2, 1. Auflage 1999, Seite 126 ff.</ref> Dagegen schrieb aber schon [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]], dass Herdegen von Gründlach „Flechsdorf” [[1278]] an Burggraf [[wikipedia:Friedrich III. (Nürnberg)|Friedrich]] verkauft hatte.<ref>Georg Tobias Christoph Fronmüller: [[Geschichte Altenberg's und der alten Veste bei Fürth (Buch)|Geschichte Altenberg's und der alten Veste bei Fürth]], S. 6 </ref> 1326 verkauften die Hohenlohe-Brauneck mit der Herrschaft Gründlach auch die Flexdorfer Mühle an die [[Nürnberger Burggrafen]]. Ab [[1342]] gelangte das Dorf in den Besitz von Nürnberger Bürgern und Stiftungen, darunter das Heilig-Geist-Spital und das Landalmosenamt. Ein Zeichen für die religöse Unruhen anfangs des 16. Jahrhunderts ist das Auftreten der Wiedertäufer ab [[1526]] (u.a. in Eltersdorf, Großgründlach und Alterlangen), die jedoch schon bald gewaltsam unterdrückt wurden; der Eltersdorfer Pfarrer Wolfgang Vogel als einer der Anführer wurde am 26. März 1526 in Nürnberg hingerichtet. Zu seinen Anhängern gehörte auch der Müller von Flexdorf, der nach seiner Flucht zwar [[1528]] freies Geleit erhielt, um als Zeuge auszusagen, dann aber die Heimat verlassen und seine Güter verkaufen musste.<ref>Schornbaum, Karl: Quellen zur Geschichte der Wiedertäufer, Bd. II: Markgraftum Brandenburg (Leipzig 1934), S. 11, 20, 23; Bauer, Günther: Anfänge täuferischer Gemeindebildungen in Franken (Nürnberg 1966), S. 138f, 152, 157</ref>