Stadeln: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Textersetzung - „"Heiligste Dreifaltigkeit"“ durch „„Heiligste Dreifaltigkeit““)
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'''Stadeln''' ist ein 1972 eingemeindeter Ortsteil im Norden der Stadt [[Fürth]], an der Straße zwischen Fürth und [[Erlangen]] nach Forchheim am Hang der [[Regnitz]] gelegen. Der Name "Stadeln" kommt vermutlich vom althochdeutschen "Stadal" = [[wikipedia:Scheune|Feldscheune]], freistehendes Hilfsgebäude,  
'''Stadeln''' ist ein 1972 [[Eingemeindungen|eingemeindeter]] Ortsteil im Norden der Stadt [[Fürth]], an der Straße zwischen Fürth und [[Erlangen]] nach Forchheim am Hang der [[Regnitz]] gelegen. Der Name "Stadeln" kommt vermutlich vom althochdeutschen "Stadal" = [[wikipedia:Scheune|Feldscheune]], freistehendes Hilfsgebäude,  
evtl. aber auch vom süddeutsch-mundartlichen "stade" = Ufer, Uferstraße, Gestade.
evtl. aber auch vom süddeutsch-mundartlichen "stade" = Ufer, Uferstraße, Gestade.


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[[Bild:Staatsarchiv Bamberg 1296 Hinweise Stadeln.pdf|mini|right|Dokumente von 1296 mit den Hinweis auf Stadeln]]
[[Bild:Staatsarchiv Bamberg 1296 Hinweise Stadeln.pdf|mini|right|Dokumente von 1296 mit den Hinweis auf Stadeln]]
Erst im Jahr [[1296]] fand Stadeln seine ersten urkundlichen Erwähnungen in den Kalendarien der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]] in mehreren Nachträgen zum [[7. September]] und [[26. November]] [[1296]], dem Tag zu Ehren des Papstes Linus. Dort heißt es: "''Am 26.11(1296), am Tag des Papstes Linus starb der Priester Gunther, um den ein Pfund Heller gegeben wird von der Vogtei in Fürth, Stadeln und Schweinau bei Nürnberg.''"
Erst im Jahr [[1296]] fand Stadeln seine ersten urkundlichen Erwähnungen in den Kalendarien der Dompropstei Bamberg in mehreren Nachträgen zum [[7. September]] und [[26. November]] [[1296]], dem Tag zu Ehren des Papstes Linus. Dort heißt es: "''Am 26.11(1296), am Tag des Papstes Linus starb der Priester Gunther, um den ein Pfund Heller gegeben wird von der Vogtei in Fürth, Stadeln und Schweinau bei Nürnberg.''"


In den zwei Kalendarien des Bamberger Domkapitels (Staatsarchiv Bamberg, B 86, 241 und 242), angelegt zwischen [[1284]] und 1296, finden sich Eintragungen über den Todestag eines "Burchardus decanus" und eines "Gunther presbiter", die in ihrer äußeren Form eindeutig als Nachträge in die einheitlich angelegten Kalendarien angesehen werden müssen. Der Eintrag über Burchard bezieht sich entweder auf den Dekan des Stiftes St. Gumpert in Ansbach, verstorben 1296<ref>Wachter, General-Personal-Schematismus Nr. 1299</ref> oder auf Burchard Fuchs von Rügheim, im September 1296 zuletzt als Domdekan benannt<ref>Wachter Nr. 2843</ref>. Das Totengedenken für Burchard soll im Kalendar B 86/241 mit 2 1/2 Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth bei Nürnberg'' bedacht werden. Im Kalendar B 86/242 ist diese Fassung korrigiert in ''aus Stadeln''. Das Totengedenken für Gunther ist in beiden Kalendarien mit einem Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth, Stadeln und aus Schweinau bei Nürnberg'' ausgestattet.
In den zwei Kalendarien des Bamberger Domkapitels (Staatsarchiv Bamberg, B 86, 241 und 242), angelegt zwischen [[1284]] und 1296, finden sich Eintragungen über den Todestag eines "Burchardus decanus" und eines "Gunther presbiter", die in ihrer äußeren Form eindeutig als Nachträge in die einheitlich angelegten Kalendarien angesehen werden müssen. Der Eintrag über Burchard bezieht sich entweder auf den Dekan des Stiftes St. Gumpert in Ansbach, verstorben 1296<ref>Wachter, General-Personal-Schematismus Nr. 1299</ref> oder auf Burchard Fuchs von Rügheim, im September 1296 zuletzt als Domdekan benannt<ref>Wachter Nr. 2843</ref>. Das Totengedenken für Burchard soll im Kalendar B 86/241 mit 2 1/2 Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth bei Nürnberg'' bedacht werden. Im Kalendar B 86/242 ist diese Fassung korrigiert in ''aus Stadeln''. Das Totengedenken für Gunther ist in beiden Kalendarien mit einem Pfund Heller aus der ''advocatia in Fürth, Stadeln und aus Schweinau bei Nürnberg'' ausgestattet.
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=== Weitere Geschichte und kirchliche Zugehörigkeit ===
=== Weitere Geschichte und kirchliche Zugehörigkeit ===
[[Bild:Urkunde Fischwasserverkauf 1398.jpg|mini|right|Urkunde Fischwasserverkauf 1398]]
[[Bild:Urkunde Fischwasserverkauf 1398.jpg|mini|right|Urkunde Fischwasserverkauf 1398]]
Eine weitere urkundliche Erwähnung von Stadeln findet für [[1398]] sich im Löffelholzischen Kopialbuch. In diesem Jahr wurde das Fischwasser bei Stadeln vom Burggrafen als Lehen gegeben:
Eine weitere urkundliche Erwähnung von Stadeln findet für [[1398]] sich im Löffelholzischen Kopialbuch. In diesem Jahr wurde das Fischwasser bei Stadeln vom Burggrafen als [[wikipedia:Lehnswesen|Lehen]] gegeben:


:''Burggraf Friedrich für sich und Den hochgebornen Fürsten, Burggraff Johannsen seinen Bruder, verleihen Jobsten Tetzeln den eltern zu rechtem Mannlehen, daß Fischwasser bey Stadeln, an der Rednitz gelegen, mit seiner Zu gehörung der des Hermann Schüzen gewesen ist, Und daß Walter Schüz, sein Bruder zu Ihme empfangen had, Und Hermann Schüz, solcher bey lebendigen Leib genannten Jobsten Tetzel, dem eltern Verkaufft had mit hochernannten Burggraff Friedrichen Innsigel, Am Datum Freitag Vor Kiliani Anno 1398.''
:''Burggraf Friedrich für sich und Den hochgebornen Fürsten, Burggraff Johannsen seinen Bruder, verleihen Jobsten Tetzeln den eltern zu rechtem Mannlehen, daß Fischwasser bey Stadeln, an der Rednitz gelegen, mit seiner Zu gehörung der des Hermann Schüzen gewesen ist, Und daß Walter Schüz, sein Bruder zu Ihme empfangen had, Und Hermann Schüz, solcher bey lebendigen Leib genannten Jobsten Tetzel, dem eltern Verkaufft had mit hochernannten Burggraff Friedrichen Innsigel, Am Datum Freitag Vor Kiliani Anno 1398.''
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In einem Verzeichnis des Fürther Pfarrsprengels der [[Kirche St. Michael]] wird die Ortschaft Stadeln dann für das Jahr [[1430]] erwähnt.  
In einem Verzeichnis des Fürther Pfarrsprengels der [[Kirche St. Michael]] wird die Ortschaft Stadeln dann für das Jahr [[1430]] erwähnt.  


Kirchlich gehörte Stadeln wohl seit der frühen Zeit seines Bestehens zu Fürth. Diese Zugehörigkeit hat urkundlich nachweisbar über 500 Jahre, tatsächlich wohl 800-900 Jahre bestanden. Dass Stadeln dabei stets zum Bistum Bamberg gehörte, geht auch daraus hervor, dass ausschließlich als geltendes Civilrecht die DomprobsteiIich-Bambergischen Observanzen galten, ebenso im Orte Mannhof.<ref>Christian Lohbauer: ''[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]]'', Fürth 1892, S. 347</ref> Jahrhundertelang mussten die Stadelner den weiten Weg bis nach St. Michael gehen, auch um dort ihre Toten zu beerdigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern des Knoblauchslandes hatte Stadeln nur eine Grund- oder Eigenherrschaft: Die [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]]. Der Dompropst war also der oberste Lehensherr.  
Kirchlich gehörte Stadeln wohl seit der frühen Zeit seines Bestehens zu Fürth. Diese Zugehörigkeit hat urkundlich nachweisbar über 500 Jahre, tatsächlich wohl 800-900 Jahre bestanden. Dass Stadeln dabei stets zum [[Bistum Bamberg]] gehörte, geht auch daraus hervor, dass ausschließlich als geltendes Civilrecht die DomprobsteiIich-Bambergischen Observanzen galten, ebenso im Orte Mannhof.<ref>Christian Lohbauer: ''[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]]'', Fürth 1892, S. 347</ref> Jahrhundertelang mussten die Stadelner den weiten Weg bis nach St. Michael gehen, auch um dort ihre Toten zu beerdigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern des Knoblauchslandes hatte Stadeln nur eine Grund- oder Eigenherrschaft: Die Dompropstei Bamberg. Der Dompropst war also der oberste Lehensherr.  


Für [[1441]] wurde der Stadelner Eberlein Hertwig als einer der 12 Schöffen des Fürther Gerichts genannt. Stadeln stellte immer einen der 12 Schöffen im Fürth der [[Dreiherrschaft]]. Das Fürther Gericht tagte unter dem Vorsitz des dompropsteilichen Amtmannes. Aus dem ältesten Urbar der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]] aus dem Jahr [[1468]] geht dann auch eine Größenangabe des Dorfes hervor: Zwei Höfe und 15 Gütlein. Eine Angabe zur Einwohnerzahl lässt sich aus diesen Daten allerdings nicht gewinnen. In den nächsten Jahrhunderten hat der Ort in seinem äußeren Umfange nicht zugenommen, sondern es werden nur zahlreiche Hof- und Güterteilungen vorgenommen.
Für [[1441]] wurde der Stadelner Eberlein Hertwig als einer der 12 Schöffen des Fürther Gerichts genannt. Stadeln stellte immer einen der 12 Schöffen im Fürth der [[Dreiherrschaft]]. Das Fürther Gericht tagte unter dem Vorsitz des dompropsteilichen Amtmannes. Aus dem ältesten Urbar der Dompropstei Bamberg aus dem Jahr [[1468]] geht dann auch eine Größenangabe des Dorfes hervor: Zwei Höfe und 15 Gütlein. Eine Angabe zur Einwohnerzahl lässt sich aus diesen Daten allerdings nicht gewinnen. In den nächsten Jahrhunderten hat der Ort in seinem äußeren Umfange nicht zugenommen, sondern es werden nur zahlreiche Hof- und Güterteilungen vorgenommen.


Für [[1496]] wurde die erste Schankstätte in Stadeln erwähnt, die später die Bezeichnung [[Zum Wilden Mann (Stadeln)|Zum Wilden Mann]] trug und deren letzter Standort [[Herboldshofer Straße]] 2a war. Ab dem Jahr [[1580]] finden sich Aufzeichnungen über Stadelner Bürger in den Kirchenbüchern der Fürther [[Kirche St. Michael| St.-Michaels-Kirche]]. Für das Jahr [[1590]] ist zum ersten Mal das Hirtenhaus bezeugt. Lange Jahre gab es zwei Hirten, einen Kuhhirten und einen Sauhirten. Der Kuhhirte war wohl der wichtigere von beiden, er wurde besser bezahlt. Neben dem Hirtenhaus gab es in Stadeln zu der Zeit weitere 13 Anwesen, darunter eine Schenkstatt. In den Zinsbüchern der beiden Jahre [[1606]] und [[1615]] werden für Stadeln jeweils 16 Anwesen aufgeführt: 2 Höfe, 3 Halbhöfe, 2 Viertelshöfe, 7 Gütlein, die Schenkstatt und das Hirtenhaus. Aus Einträgen in Zehntbüchern ist auch zu schließen, dass es [[1619]] zu Ernteausfällen wegen "langwierigen Regens" und "Ungewitters" kam. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war auch Stadeln stark betroffen. So zog [[1622]] Baierisches Kriegsvolk durch und minderte die Vorräte. Und [[1632]] war dann ein schreckliches Kriegsjahr im ganzen Gebiet, die Truppen plünderten immer wieder die Vorräte. Noch in den folgenden Jahren bis [[1637]] wurde kaum gesät und geerntet. Nach dem Krieg gab es immer wieder Ernteausfälle, so im Jahr [[1661]] wegen "langwieriger Dürre".
Für [[1496]] wurde die erste Schankstätte in Stadeln erwähnt, die später die Bezeichnung [[Zum Wilden Mann (Stadeln)|Zum Wilden Mann]] trug und deren letzter Standort [[Herboldshofer Straße]] 2a war. Ab dem Jahr [[1580]] finden sich Aufzeichnungen über Stadelner Bürger in den Kirchenbüchern der Fürther [[Kirche St. Michael| St.-Michaels-Kirche]]. Für das Jahr [[1590]] ist zum ersten Mal das Hirtenhaus bezeugt. Lange Jahre gab es zwei Hirten, einen Kuhhirten und einen Sauhirten. Der Kuhhirte war wohl der wichtigere von beiden, er wurde besser bezahlt. Neben dem Hirtenhaus gab es in Stadeln zu der Zeit weitere 13 Anwesen, darunter eine Schenkstatt. In den Zinsbüchern der beiden Jahre [[1606]] und [[1615]] werden für Stadeln jeweils 16 Anwesen aufgeführt: 2 Höfe, 3 Halbhöfe, 2 Viertelshöfe, 7 Gütlein, die Schenkstatt und das Hirtenhaus. Aus Einträgen in Zehntbüchern ist auch zu schließen, dass es [[1619]] zu Ernteausfällen wegen "langwierigen Regens" und "Ungewitters" kam. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war auch Stadeln stark betroffen. So zog [[1622]] Baierisches Kriegsvolk durch und minderte die Vorräte. Und [[1632]] war dann ein schreckliches Kriegsjahr im ganzen Gebiet, die Truppen plünderten immer wieder die Vorräte. Noch in den folgenden Jahren bis [[1637]] wurde kaum gesät und geerntet. Nach dem Krieg gab es immer wieder Ernteausfälle, so im Jahr [[1661]] wegen "langwieriger Dürre".
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Allerdings konnte man nach dem Krieg auch das Leben wieder neu organisieren. Stadeln erhielt zum Beispiel [[1666]] vom Bamberger Dompropst eine neue Gemeindeordnung. Und auch mit der Wirtschaft ging es aufwärts. Mit der Errichtung einer kleinen [[Tabakfabrik]] legte [[Johann Georg Kästner]] [[1720]] den Grundstein für eine erste nichtagrarische Produktion. Weitere Tabakfabriken folgten, wurden aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aufgelöst.
Allerdings konnte man nach dem Krieg auch das Leben wieder neu organisieren. Stadeln erhielt zum Beispiel [[1666]] vom Bamberger Dompropst eine neue Gemeindeordnung. Und auch mit der Wirtschaft ging es aufwärts. Mit der Errichtung einer kleinen [[Tabakfabrik]] legte [[Johann Georg Kästner]] [[1720]] den Grundstein für eine erste nichtagrarische Produktion. Weitere Tabakfabriken folgten, wurden aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aufgelöst.


Der Ort selbst wuchs auch wieder. Im Salbuch der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]] werden für das Jahr [[1723]] folgende Angaben zur Größe Stadelns gemacht: 14 Halbhöfe, 7 Viertelshöfe, 8 Gütlein, 1 Wirtshaus, 1 Schenkstatt, 2 Häuser, 1 Fischhäuslein. [[1738]] gab sich die Gemeinde eine neue Dorfordnung und ersetzte die alte Ordnung von 1666. Und mit dem neuen [[Fischerberg 1|Gemeindehaus]] am [[Fischerberg]] bekam Stadeln [[1738]] bis [[1740]] auch eine eigene Schule. Bis dahin mussten die Kinder immer den weiten Weg nach Fürth gehen.
Der Ort selbst wuchs auch wieder. Im Salbuch der Dompropstei Bamberg werden für das Jahr [[1723]] folgende Angaben zur Größe Stadelns gemacht: 14 Halbhöfe, 7 Viertelshöfe, 8 Gütlein, 1 Wirtshaus, 1 Schenkstatt, 2 Häuser, 1 Fischhäuslein. [[1738]] gab sich die Gemeinde eine neue Dorfordnung und ersetzte die alte Ordnung von 1666. Und mit dem neuen [[Fischerberg 1|Gemeindehaus]] am [[Fischerberg]] bekam Stadeln [[1738]] bis [[1740]] auch eine eigene Schule. Bis dahin mussten die Kinder immer den weiten Weg nach Fürth gehen.


Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] marschierten [[1762]] 5.000 Preußen unter General Kleist auf dem Weg von Erlangen nach Fürth durch Stadeln.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 349</ref>
Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] marschierten [[1762]] 5.000 Preußen unter General Kleist auf dem Weg von Erlangen nach Fürth durch Stadeln.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 349</ref>
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[[Bild:Stadeln Flurkarte 1821.jpg|mini|right|Flurkarte von 1821]]
[[Bild:Stadeln Flurkarte 1821.jpg|mini|right|Flurkarte von 1821]]
[[1796]] endete dann die langjährige Zugehörigkeit zur [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]]. Stadeln kam, wie die ganze Gegend um Fürth, kurzzeitig unter preußische Verwaltung. Und wieder kam es zu Kriegszügen. Während der Napoleonischen Kriege kam es im Dezember [[1796]] zwischen französischen und kaiserlichen Truppen dies- und jenseits des Regnitzflusses zu hitzigen Gefechten. Stadeln wurde neben etlichen anderen Orten von den Kaiserlichen besetzt. [[1805]] zogen erneut französische Truppen durch Stadeln. Nach kurzer preußischer Besetzung und Verwaltung von den Jahren 1796-1806 wurde Stadeln [[1806]] der Krone Bayerns zugeteilt. Im Zuge einer Verwaltungsreform des bayerischen Staates kamen [[1808]] die Gemeinde [[Mannhof]] und die Einöde [[Königsmühle]] zu Stadeln und bildeten fortan eine politische Gemeinde. Der Ort Stadeln war inzwischen weiter gewachsen. [[1824]] lebten in 49 Häusern jetzt 371 Einwohner. Der erste Schritt vom Bauerndorf zur Industriegemeinde wurde [[1855]] mit der Ansiedelung eines Industriewerkes, dem Vorläufer von [[Dynamit-Nobel]], vollzogen.<ref>Eintrag aus "Die Meinung", dem früheren Ortsblatt des SPD-Ortsvereins von Stadeln von 1964</ref> [[1866]] baute man ein neues, größeres [[Stadelner Hauptstraße 96|Schulhaus]] im Norden des Ortes. Als am [[23. Juni]] [[1870]] die Stadelner [[Tabak-Anbau|Tabakfabrik]] abgebrannt war, hat man auch darauf reagiert. Am [[1. Mai]] [[1873]] gründete der Lehrer [[Valentin Schlegel]] mit 22 Stadelnern die [[Freiwillige Feuerwehr Stadeln]]. In Stadeln muss auch eine Brauerei vorhanden gewesen sein, denn [[1875]] wurde aus den Steinen einer abgerissenen Brauerei hier in Stadeln in [[Mannhof]] ein Gasthaus an der [[Stadelner Hauptstraße 172]] gebaut, später Gärtnerei und heute [[2024]] noch Wohnhaus.  
[[1796]] endete dann die langjährige Zugehörigkeit zur Dompropstei Bamberg. Stadeln kam, wie die ganze Gegend um Fürth, kurzzeitig unter [[Königreich Preußen|preußische Verwaltung]]. Und wieder kam es zu Kriegszügen. Während der [[wikipedia:Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]] kam es im Dezember [[1796]] zwischen französischen und kaiserlichen Truppen dies- und jenseits des Regnitzflusses zu hitzigen Gefechten. Stadeln wurde neben etlichen anderen Orten von den Kaiserlichen besetzt. [[1805]] zogen erneut französische Truppen durch Stadeln. Nach kurzer preußischer Besetzung und Verwaltung von den Jahren 1796-1806 wurde Stadeln [[1806]] der [[Königreich Bayern|Krone Bayerns]] zugeteilt. Im Zuge einer Verwaltungsreform des bayerischen Staates kamen [[1808]] die Gemeinde [[Mannhof]] und die Einöde [[Königsmühle]] zu Stadeln und bildeten fortan eine politische Gemeinde. Der Ort Stadeln war inzwischen weiter gewachsen. [[1824]] lebten in 49 Häusern jetzt 371 Einwohner. Der erste Schritt vom Bauerndorf zur Industriegemeinde wurde [[1855]] mit der Ansiedelung eines Industriewerkes, dem Vorläufer von [[Dynamit-Nobel]], vollzogen.<ref>Eintrag aus "Die Meinung", dem früheren Ortsblatt des SPD-Ortsvereins von Stadeln von 1964</ref> [[1866]] baute man ein neues, größeres [[Stadelner Hauptstraße 96|Schulhaus]] im Norden des Ortes. Als am [[23. Juni]] [[1870]] die Stadelner [[Tabak-Anbau|Tabakfabrik]] abgebrannt war, hat man auch darauf reagiert. Am [[1. Mai]] [[1873]] gründete der Lehrer [[Valentin Schlegel]] mit 22 Stadelnern die [[Freiwillige Feuerwehr Stadeln]]. In Stadeln muss auch eine Brauerei vorhanden gewesen sein, denn [[1875]] wurde aus den Steinen einer abgerissenen Brauerei hier in Stadeln in [[Mannhof]] ein Gasthaus an der [[Stadelner Hauptstraße 172]] gebaut, später Gärtnerei und heute [[2024]] noch Wohnhaus.  


[[1876]] erhielt Stadeln auch einen Bahnhof an der [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]]. Anlässlich der Einweihung erhielt diese Station allerdings den Namen '[[Bahnhof Vach]]' mit der Begründung, dass dieser Ort Industrie hätte, das Dorf Stadeln dagegen nur eine landwirtschaftlich ausgerichtete Produktion. Spätestens mit der Ansiedlung der [[Dynamit-Nobel|Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff AG (RWS)]] im Jahr * [[1896]] änderte sich dies jedoch. Wegen der großen Explosionsgefahr bestanden in der Bevölkerung zwar zunächst erhebliche Vorbehalte gegen diesen Betrieb. Die "''Pulver''", wie er umgangssprachlich genannt wurde, hatte später aber über 1.000 Mitarbeiter, [[1917]] waren es kurzzeitig sogar 3.000, und war damit einer der größten Arbeitgeber in Stadeln. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das erste Feuerwehrhaus Stadelns am Fischerberg gebaut.
[[1876]] erhielt Stadeln auch einen Bahnhof an der [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]]. Anlässlich der Einweihung erhielt diese Station allerdings den Namen '[[Bahnhof Vach]]' mit der Begründung, dass dieser Ort Industrie hätte, das Dorf Stadeln dagegen nur eine landwirtschaftlich ausgerichtete Produktion. Spätestens mit der Ansiedlung der [[Dynamit-Nobel|Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff AG (RWS)]] im Jahr * [[1896]] änderte sich dies jedoch. Wegen der großen Explosionsgefahr bestanden in der Bevölkerung zwar zunächst erhebliche Vorbehalte gegen diesen Betrieb. Die "''Pulver''", wie er umgangssprachlich genannt wurde, hatte später aber über 1.000 Mitarbeiter, [[1917]] waren es kurzzeitig sogar 3.000, und war damit einer der größten Arbeitgeber in Stadeln. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das erste Feuerwehrhaus Stadelns am Fischerberg gebaut.


Die Landgemeinde Stadeln regelte vor ihrer [[Eingemeindung]] zur Stadt Fürth gewerbliche und häusliche Streitigkeiten lange Zeit eigenständig. Dabei hatte der Gemeindeausschuss bei gewerblichen Streitigkeiten gemäß Art. 120 a Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung Entscheidungen zu treffen und eine beglaubigte Abschrift des über die Verhandlung aufgenommenen Protokolls dem Beschwerdeführer zu übergeben. Unter anderem ist ein [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918|Vermittlungsbuch]] von [[1862]] bis [[1918]] ist im Stadtarchiv Fürth erhalten geblieben, in dem verschiedene Fälle erhalten geblieben sind. Das Heft selbst ist Okavheftgroß und umfasst 104 Einträge, beginnend im Mai 1862, der letzte Eintrag findet sich am 10. Oktober 1918. <br>
Die Landgemeinde Stadeln regelte vor ihrer [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] zur Stadt Fürth gewerbliche und häusliche Streitigkeiten lange Zeit eigenständig. Dabei hatte der Gemeindeausschuss bei gewerblichen Streitigkeiten gemäß Art. 120 a Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung Entscheidungen zu treffen und eine beglaubigte Abschrift des über die Verhandlung aufgenommenen Protokolls dem Beschwerdeführer zu übergeben. Unter anderem ist ein [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918|Vermittlungsbuch]] von [[1862]] bis [[1918]] ist im Stadtarchiv Fürth erhalten geblieben, in dem verschiedene Fälle erhalten geblieben sind. Das Heft selbst ist Okavheftgroß und umfasst 104 Einträge, beginnend im Mai 1862, der letzte Eintrag findet sich am 10. Oktober 1918. <br>
→ ''Hauptartikel: [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918]]''
→ ''Hauptartikel: [[Stadelner Vermittlungsbuch 1862 - 1918]]''


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Stadeln ist eine von zwei ehemaligen Fürther Gemeinden mit einem eigenen Wappen. Das ursprüngliche Wappen der Gemeinde Stadeln wurde vom Stadelner Grafiker Paul Linhard entworfen und wurde 1961 vom Stadelner Gemeinderat zum offiziellen Wappen der Gemeinde gewählt. Es zierte in der unteren linken Hälfte ein [[Wasserschöpfräder in Fürth|Schöpfrad]] und in der oberen rechten Hälfte ein [[Wasserturm]]. Getrennt wurden die beiden Elemente von einer welligen Trennlinie, welche die [[Regnitz]] symbolisiert.  
Stadeln ist eine von zwei ehemaligen Fürther Gemeinden mit einem eigenen Wappen. Das ursprüngliche Wappen der Gemeinde Stadeln wurde vom Stadelner Grafiker Paul Linhard entworfen und wurde 1961 vom Stadelner Gemeinderat zum offiziellen Wappen der Gemeinde gewählt. Es zierte in der unteren linken Hälfte ein [[Wasserschöpfräder in Fürth|Schöpfrad]] und in der oberen rechten Hälfte ein [[Wasserturm]]. Getrennt wurden die beiden Elemente von einer welligen Trennlinie, welche die [[Regnitz]] symbolisiert.  


Hintergrund des Entwurfs waren die entlang der Regnitz stehenden Schöpfräder, die den Wiesengrund prägten. Das neuzeitliche Wahrzeichen der Gemeinde ist mit dem Wasserturm demonstriert.
Hintergrund des Entwurfs waren die entlang der Regnitz stehenden Schöpfräder, die den [[Wiesengrund]] prägten. Das neuzeitliche Wahrzeichen der Gemeinde ist mit dem Wasserturm demonstriert.
[[Datei:Stadeln Wappen 2024.svg|mini|Wappen des Ortsteils Stadeln, wie es von einigen Vereinen, wie dem Vereinskartell Stadeln und dem Stadelner Kärwaverein genutzt wird.]]
[[Datei:Stadeln Wappen 2024.svg|mini|Wappen des Ortsteils Stadeln, wie es von einigen Vereinen, wie dem Vereinskartell Stadeln und dem Stadelner Kärwaverein genutzt wird.]]
Später wurde das Wappen modernisiert und zeigt, wie es heute noch von den Stadelner Vereinen genutzt wird, das Wasserrad im Mittelpunkt mit der, von oben links nach unten rechts verlaufenden, Regnitz.
Später wurde das Wappen modernisiert und zeigt, wie es heute noch von den Stadelner Vereinen genutzt wird, das Wasserrad im Mittelpunkt mit der, von oben links nach unten rechts verlaufenden, Regnitz.
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