Johann Jäger

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Johann Jäger (geb. 17. November 1854 in Fürth[1]; gest. 16. Februar 1930 ebenda[2]) war ein Ökonom (Landwirt) und Besitzer des Anwesens Batzenhaus sowie Fürther Gemeindebevollmächtigter von 1900 bis 1908.[3]

Er kam als fünftes Kind bzw. zweiter Sohn des Gärtners Johann Konrad Jäger und dessen Ehefrau Anna Maria, geborene Schroll im Haus Nr. 150, I. Bezirk (ab ca. 1914 Schlehenstraße 1 ½ ) zur Welt. Taufpate war sein gleichnamiger Onkel, der Metzgermeister Johann Jäger. Der Vater bewirtschaftete zu dieser Zeit den Dockelesgarten, den er ab 1853 vom Besitzer Friedrich Breitenbach gepachtet hatte. Im Jahr 1858 kauften die Eltern das Batzenhaus und siedelten dorthin über, wo die Familie fortan lebte und hauptsächlich Gemüseanbau betrieb.

Johann Jäger arbeitete im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit. Im November 1890 übergab ihm seine verwitwete Mutter den Gesamtgrundbesitz.

Gegen den geplanten Bau der benachbarten Friedenstraße erhob Jäger wegen verschärfter Hochwassergefährdung seines Anwesens Einwände, drang jedoch letztlich nicht durch. Beim Hochwasser von 1909 geriet der Batzenhof – und damit die Familie Jäger – in große Bedrängnis, erlitt große Schäden, konnte aber Leib und Leben retten. Von Johann Jäger wurde jedoch insbesondere die starke Schädigung seiner Gemüseäcker beklagt, für die er den Straßenbau verantwortlich machte.[4]

Johann Jäger starb als „Altsitzer“ im Alter von 75 Jahren an „Herzlähmung“ und wurde am 18. Februar 1930 beerdigt.[2]

Familie

Johann Jäger führte zwei Ehen und hatte insgesamt 23 Kinder.

Er heiratete im Alter von 23 Jahren am 13. August 1878 in Fürth Magdalena Leikauf (geb. 30. November 1853 in Leinburg), Tochter des Leinburger Schreinermeisters Georg Leikauf und dessen Ehefrau Catharina, geborene Prottengeier.[5] Aus dieser Ehe stammten elf zu Fürth geborene Kinder:

  • Georg Jäger (geb. 29. November 1879), er war Bierführer, zuerst verheiratet mit Barbara Hatzel und ab 1918 mit Elise Hofmann
  • Elisabetha Jäger (geb. 27. Oktober 1880), sie verheiratete sich im Jahr 1903 mit dem Güterlader und Kutscher Leonhard Böhm
  • Johann Michael Jäger (geb. 25. Dezember 1881; gest. 11. Dezember 1882)
  • Johann Conrad Jäger (geb. 20. Mai 1883), er führte später den Vornamen Karl, wurde Metzger und heiratete während des Kriegs Pauline Leitner
  • Michael Friedrich Jäger (geb. 14. Juli 1884; gest. 11. Oktober 1885)
  • Georg Heinrich Jäger (geb. 3. August 1885), war Landwirt, später Brauereiarbeiter und verheiratet mit Anna Margaretha Windisch
  • Katharina Jäger (geb. 2. April 1887), sie heiratete 1910 den Maschinenzwicker Heinrich Sigmund Peetz
  • ‚Wilhelm‘ Friedrich Christoph Jäger (geb. 9. Juli 1888), wurde Bierbrauer, war unverheiratet und lebte zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Luzern/Schweiz, bei der Mobilmachung kam er zum k. b. 3. Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“, nahm am Feldzug in Lothringen teil, der eine Schlacht an der Somme folgte, wo er seit dem 2. Oktober 1914 bei Foucaucourt-en-Santerre vermisst wurde[6][7]
  • ...

Einzelnachweise

  1. Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1850–1855, S. 353
  2. 2,0 2,1 Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1925–1935, S. 201
  3. Familienbogen Jäger, Johann; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  4. fn: Und die Fluten stiegen immer höher ... – 102 Jahre nach dem großen Fürther Hochwasser: Ein Zeitungsartikel schildert die aufregenden Ereignisse der Nacht zum 5. Februar 1909. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2011 (Nachdruck eines Zeitungsberichts aus dem Jahr 1939)
  5. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1873–1881, S. 236
  6. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914–1918; Band 600, 1
  7. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kriegsgräberstätte Vermandovillers, Frankreich; Eintrag zu Wilhelm Jäger - online