Faurecia Abgastechnik GmbH

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Stadeln Luft Leistritz 2020 1.jpg
Blick auf das Gelände der ehemals hier ansässigen Firmen Leistritz bzw. Faurecia, Juli 2020
Unternehmen
Faurecia Abgastechnik GmbH
Gebäude
Herboldshofer Straße 35
Gründer
Jean-Pierre, Fréderic Peugeot, Jacques Maillard-Salins
Gründungsort
Nanterre bei Paris
Gründungsdatum
1810
Gesellschaftsform
GmbH
Standort
Fürth-Stadeln
Branche
Automobilzulieferer
Ehemals
Ja
Schließungsdatum
1. Oktober 2010
Schließungsgrund
Standortaufgabe
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Das Unternehmen Faurecia Abgastechnik GmbH betrieb bis 2010 in Fürth-Stadeln auf deinem ca. 5 ha großen Firmengelände einen Betrieb von ca. 200 Standorten weltweit. Schwerpunkt der Tätigkeit auf dem Gelände war die Forschung und Entwicklung von Auspuff-Schalldämpfern und Katalysatoren für namhafte Autohersteller.

Standort Stadeln

Faurecia, einer der größten Automobilzulieferer der Welt mit Sitz in Naterre bei Paris, hatte Mitte der 1990er Jahre das Fürther Unternehmen Leistriz erworben und den Standort mit ca. 220 Arbeitsplätzen weiter betrieben. Im Juni 2010 wurde bekannt, dass der Konzern die Verlegung des Standorts nach Augsburg plante - einhergehend mit der Standortaufgabe in Stadeln. Die Meldung kam nicht überraschend, auch wenn im März 2010 der Konzern noch eine Verlagerung aus Kostengründen gegenüber der Presse verneint hatte. Im Juni 2010 gab der Konzern dann letztendlich in einer knappen Mitteilung bekannt, dass die Stellen im ehemaligen Emcon-Werk in Augsburg aufgehen sollen, das Faurecia samt der 1.065 Angestellten erst Ende 2009 übernommen und zur Europazentrale seiner Abgastechnologie-Sparte gemacht hatte. Durch die Konzentration an einem Standort in Augsburg, so die Konzernzentrale, steigere das Unternehmen seine Effizienz und sichert sich gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt.

Ein mit der Gewerkschaft IG-Metall noch vereinbarter Sozialplan sah vor, dass die abgebauten 220 Stellen sozial verträglich vorgenommen werden, auch wenn der damalige Spreche der IGM seine Missbilligung über Zeitpunkt und Geschwindigkeit der Schließung zum Ausdruck brachte.

Die Schließung erfolgte schließlich im Oktober 2010. In der Folge fand der Abriss aller noch auf dem Grundstück stehenden Gebäude und Fabrikhallen statt. Auch die historische Fabrikantenvilla aus dem Jahr 1910 auf dem Werksgelände wurde 2020 mit abgerissen.

Im Jahr 2019 kaufte die Stadt Fürth das Faurecia-Areal in Stadeln und stellte im Jahr 2021 einen Bebauungsplan 396 b für das Werksgelände auf. Dieser sieht eine Mischnutzung zwischen Wohnen und Gewerbe vor.

Sonstiges

Am 31. Januar 2022 übernahm Faurecia die Mehrheit an dem börsennotierter deutschen Automobilzulieferer Hella mit Sitz in Lippstadt. Der Zusammenschluss von Faurecia und Hella mit dem neuen Namen neuen Forvia SE (vormals Faurecia) führte zur Bildung des siebtgrößten Autozulieferers weltweit.

Lokalberichterstattung

  • Wolfgang Händel: Autozulieferer kehrt Fürth den Rücken. In: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 2010 - online
  • Voker Dittmar: Stadt bremst Vorstoß für neuen Wohnraum aus. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2016 - online (online auf 2. Februar 2006 datiert).
  • di: Einsatz für historisches Schmuckstück. In: Fürther Nachrichten vom 15. März 2019 (Druckausgabe) bzw. Volker Dittmar: Stadt Fürth drängt auf Denkmalschutz für Villa. In: nordbayern.de vom 15. März 2019 - online
  • Andreas Dalberg: Neues Leben für die Brache in Stadeln. In: Fürther Nachrichten vom 19. Februar 2021 (Druckausgabe) bzw. Stadelner Faurecia-Brache: Mix aus Gewerbe und Wohnen entsteht. In: nordbayern.de vom 21. Februar 2021 - online
  • Bebauungsplan Nr. 396b-Bekanntmachung. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 06 vom 31. März 2021, S. 22-23 – PDF-Datei
  • Armin Leberzammer: Faurecia-Brache schlummert weiter. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2025 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Bilder

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