Frieda Fronmüller
| Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
|---|---|---|
| Bundesverdienstkreuz | 1971 | am Bande |
| Ehrenweg | 2007 | Gedenktafel |
| Schulmusikpreis der Stadt Fürth | 1966 |
| Person | Verwandtschaftsgrad |
|---|---|
| Emma Herrmann | Mutter |
| Fritz Fronmüller | Bruder |
| Paul Fronmüller | Vater |
| Theodor Fronmüller | Großvater |
Frieda Helene Emma Fronmüller (geb. 8. September 1901 in Lindau; gest. 13. März 1992 in Fürth) war Komponistin, Organistin, Pianistin und Chorleiterin. Als Kantorin an St. Michael in Fürth war sie die erste Kirchenmusikdirektorin in Deutschland.
Leben und Schaffen
Als Tochter von Paul Fronmüller wuchs Frieda Fronmüller in einem musikalischen Pfarrhaus auf. Nach der mittleren Reife in Fürth begann sie ihr Musikstudium in Leipzig, das sie 1925–1930 am Nürnberger Konservatorium (dem späteren Meistersinger-Konservatorium, heute Hochschule für Musik Nürnberg) fortsetzte.
1923 wurde sie Organistin, 1932 auch Chorleiterin an der Kirche St. Michael. Einer ihrer Schüler war damals auch der spätere Organist und Chorleiter Kurt Engel. Insgesamt schrieb sie ca. 100 Kompositionen für Klavier, Blockflöte und Posaune. Aufgrund größerer Kantaten wurde ihr 1955 als erster Frau in Deutschland der Titel „Kirchenmusikdirektorin“ verliehen. Nach ihrer Pensionierung 1964 wirkte sie als Leiterin mehrerer Posaunenchöre, u. a. in Roßtal, und als Organistin in Nürnberg-Kraftshof. Als der Stadelner Kirchenchor mit seinem Leiter Kurt Engel ihr zu ihrem 90. Geburtstag im Wohnstift am Tiergarten in Nürnberg, in dem sie inzwischen lebte, ein Ständchen darbringen wollte, konnte mit der dortigen Heimleitung keine Übereinkunft erzielt werden. So entschloss sich Fronmüller, zu einer musikalischen Feier mit dem Taxi nach Stadeln zu fahren, wo sie dann doch noch auf ihren ehemaligen Schüler traf.[1]
Frieda Fronmüllers Kirchenlied Freuet euch der schönen Erde (auf Worte von Philipp Spitta) fand Eingang ins Evangelische Gesangbuch.
Kompositionen
Vokalwerke
- Freuet euch der schönen Erde (1925). Kirchenlied. Text: Philipp Spitta
- Satz für gemischten Chor (1928)
- Klavierlieder:
- Der Mond scheint auf mein Lager (Text: Gustav Falke)
- Der römische Brunnen (Text: Conrad Ferdinand Meyer)
- Bußtagskantate (1947) für Tenor, Bass, gemischten Chor und Orchester. Dauer: 17’
- Herr, wie sind deine Werke so groß und viel (1959). Psalm-Motette für gemischten Chor
- Du, meine Seele singe (1959). Kantate für gemischten Chor, Gemeindechor und Bläserchor (3Trp., 2Pos.). Dauer: 8’
- Jerusalem, du hochgebaute Stadt (1962). Choralkantate für gemischten Chor, Bläserchor (3Trp., 2Pos.) und Solotrompete. Dauer: 12’
- Nun bitten wir den Heiligen Geist. Kantate für gemischten Chor, Gemeindechor und Bläserchor (5Trp., 2Pos.)
- Kinderlieder
Instrumentalwerke
- Christ ist erstanden (1971). Choralintrade für Bläserchor. Dauer: 4’
- Ruf-Intrade (1973) für Posaunenchor
- Orgelwerke:
- Festliches Präludium (1976)
- Pastorale (1976)
- Festliche Musik (1976)
- Toccata (1976)
- Choralvorspiele
- Klavier- und Blockflötenstücke
- Violin- und Klaviersonaten
Auszeichnungen
- 1955: Verleihung des Titels einer Musikdirektorin vom Bayerischen Kirchenrat, als erster Frau Deutschlands[2]
- 1966: Schulmusikpreis der Stadt Fürth
- 1971: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland[3]
- 2007: Gedenktafel im Fürther Ehrenweg
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Kurt Engel: Noch 1991, Text aus dem Archiv des Stadelner Kirchenchors
- ↑ Autorenkollektiv: Fürth 1954/55. Städtebilder Verlag, 2003, S. 66; Mittwoch, 13. April 1955.
- ↑ Stadt Fürth, Broschüre: Bedeutende Fürther Frauen, Fürth Selbstverlag, 2007, S. 26
Bilder
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Frieda Fronmüller am Fürther Ehrenweg.