Friedrich Schmerler

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Friedrich („Fritz“) Schmerler (geb. 20. Februar 1888 in Fürth[1]; gest. 5. Juni 1975 in Nürnberg[2]) war ein städtischer Baubeamter, der u. a. der Straßen-, Brücken- und Wasserbauabteilung im Fürther Tiefbauamt vorstand.

Leben

Er kam als zweites Kind des aus Weisendorf stammenden Steinhauers und späteren städtischen Polizeiwachtmeisters Johann Adam Schmerler (1863–1925) und dessen erster Ehefrau Margareta, geborene Brandstätter (1864–1906), Tochter des Schlossermeisters Andreas Brandstätter, zur Welt. Taufpate war der Fürther Mehlagent Friedrich Schmerler.[1] Sein älterer Bruder Georg Schmerler (geb. 7. November 1886 in Fürth) begründete eine namhafte Schutzbrillenfabrik. Die Brüder entstammten einer Weisendorfer Maurerfamilie, den Nachkommen des Mitte der 1770er Jahre aus Fürth zugewanderten Bäckermeisters Johann Georg Schmerler (1740–1800), der ihr Ururgroßvater war.[3]

Friedrich Schmerler wurde Mitte Juli 1901 Steinhauerlehrling beim Baumeister Hans Scharff in der Maistraße. Nachdem er von der Lehre freigesprochen wurde, blieb er weiter bei Scharff als Geselle tätig. Bald war er bei ihm Bauführer und wohnte weiter bei den Eltern in der Katharinenstraße 20. Mitte September 1909 beendete er seine Tätigkeit bei der Fa. Scharff und ging nach Lindau, Friedrichshafen, Halle/Saale und Osnabrück. Nach Rückkehr erhielt er am 18. April 1911 im Fürther Stadtbauamt die Stelle eines technischen Sekretärs.[4]

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er als Ungedienter am 7. August 1914 beim Rekruten-Depot I des k. b. 4. Pionier-Ersatz-Bataillons in Ingolstadt einrücken. In dieser Einheit war er ab Ende Oktober in der Waffeninstandsetzungskompanie eingesetzt. Im Mai 1915 beförderte man ihn zum Gefreiten und im November 1915 zum Unteroffizier. Am 23. November 1916 wurde Schmerler zum k. b. Pionier-Regiment ins Feld beordert. Anfangs nahm er bis Mitte März 1917 an den Stellungskämpfen an der Somme teil, danach folgten Kämpfe vor der Siegfriedstellung sowie die Frühlingsschlacht bei Arras. Anschließend war er in Stellungskämpfen im Artois und wiederum bei Kämpfen vor der Siegfriedstellung eingesetzt. Danach war er an der Schlacht von Cambrai beteiligt, gefolgt von der Großen Schlacht in Frankreich im Frühjahr 1918 und der Schlacht um den Kemmel in der 4. Flandernschlacht. Im Sommer 1918 nahm Schmerler an den Kampfhandlungen bei Soissons und am Höhenzug Chemin des Dames teil, zuletzt an den Stellungskämpfen zwischen Oise und Marne. Ende Juni 1918 wurde er von der Front zur Pionier-Kompanie Nr. 18, dann zur Garnisonskompanie des 4. Pionier-Bataillons und schließlich Ende Oktober 1918 zu einer sog. „Übungskompanie Erdmann“ versetzt. Details seiner Entlassung aus dem Kriegsdienst sind unbekannt.[5] Offiziell wurde er laut Militärpass am 3. Dezember 1918 aus dem Kriegsdienst entlassen.[4]

Schmerler erhielt jedoch bereits im November 1918 die Stelle eines technischen Inspektors bei der städtischen Wohnungsinspektion und Wohnungsaufsicht.[6]

In den 1930/40er Jahren war Fritz Schmerler als Bauamtmann Vorstand der Straßen-, Brücken- und Wasserbauabteilung im Fürther Tiefbaureferat unter der Leitung von Heinrich Schreyer. Während der Zeit des Luftkriegs oblag ihm zudem die Organisation der Straßenräumung und Ablagerung von Trümmerschutt. Gegen Ende des Kriegs war er der einzige zur Verfügung stehende Techniker, der über die Statik der Fürther Brücken Bescheid wusste.[7]

Schmerler heiratete am 7. April 1927 in Nürnberg Anna Margarete Gailer (geb. 18. September 1904 in Nürnberg).[4] Aus der Ehe ist ein Sohn bekannt: Dr. Georg Schmerler, der Gymnasiallehrer in Nürnberg wurde.

Fritz Schmerler lebte zuletzt in der Nürnberger Fröbelstraße 8, er starb im Alter von 87 Jahren und wurde auf dem Nürnberger Johannisfriedhof beerdigt.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1885–1889, S. 331
  2. 2,0 2,1 Kirchenbücher Reformations-Gedächtnis-Kirche Nürnberg, Bestattungen 1973–1985, S. 69
  3. Kirchenbücher der evangelischen Pfarrkirche Weisendorf
  4. 4,0 4,1 4,2 Familienbogen Schmerler, Friedrich; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  5. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 16175; 16714, 11; 16735, 1; 16741, 1; 16751, 4
  6. Magistratsprotokoll 1918, Bd. 2, Sitzung vom 14. Nov. 1918; StadtAFÜ Sign.-Nr. StR 1918 b - 5
  7. OB-Schreiben vom 10. März 1944 über UK-Stellung Schmerler, Fritz, StadtAFÜ Sign.-Nr. AGr. 0/1138

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