Heinrich Wißmüller

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Heinrich Wißmüller (geb. 1. April 1855 in Nürn­berg[1]; gest. 30. Mai 1923 ebenda[2]) war ein Nürnberger Bautechniker und Architekt.

Leben

Er kam aus einer namhaften Metzgerfamilie und wurde als drittes Kind des aus Großhabersdorf stammenden Metzgermeisters Johann Peter Wißmüller (1808–1866) und dessen zweiter Ehefrau Maria Margaretha, geborene Russler (1824–1892) im Nürnberger Haus Lorenzer Seite Nr. 812 b (später Johannesgasse 16) geboren. Taufpate war der Bruder der Mutter, der Färbermeister Heinrich Russler (1822–1888) aus Muggendorf.[1]

Als Heinrich Wißmüller zehn Jahre alt war starb sein Vater, der vier mündige und acht unmündige Kinder hinterließ. So bekam er einen Stiefvater, als sich seine verwitwete Mutter im Mai 1867 mit dem aus Mooskorb kommenden Metzgermeister Johann Michael Riedel (1837–1913) verheiratete, der das Fleischereigeschäft weiterführte.

Er besuchte von 1867 bis 1873 die Königliche Kreis-Gewerbsschule Nürnberg[3] und im Anschluss von 1873 bis 1875 die bautechnische Abteilung der Königlichen Industrie-Schule Nürnberg[4]. Danach war er von 1875 bis 1877 an der Hochbauabteilung der königlich bayerischen Polytechnischen Schule zu München bei Prof. Gottfried von Neureuther Zuhörer.[5]

Als junger Bautechniker wurde Wißmüller 1884 Geschäftspartner von Joseph Ochsenmayer, mit dem er ein „bautechnisches Bureau“ in Nürnberg betrieb, das sich sehr erfolgreich entwickelte. Wißmüller war Ende der 1880er, Anfang der 1890er Jahre auch als „Second-Lieutenant“ in der Landwehr aktiv[6] und wohnte bis 1894 im Elternhaus.

Er war verheiratet mit Barbara Leiderer (geb. 29. November 1864 in Siegenburg), mit der er mehrere Kinder hatte. Bekannt sind:

  • Gretchen Franziska Wißmüller (geb. 3. August 1897 in Nürnberg)
  • ‚Oskar‘ Konrad Wißmüller (geb. 24. Januar 1903 in Nürnberg), er wurde Regierungsbaumeister, war nach 1945 Kreisbaumeister im Landkreis Ebermannstadt und später Oberregierungs-Baurat in München

Heinrich Wißmüller starb im Alter von 68 Jahren und wurde am 1. Juni 1923 auf dem Nürnberger Johannisfriedhof beigesetzt.[2]

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Humbser-VillaEhemaliges Portier- und Gärtnerhaus der Humbser-VillaOchsenmayer und Wißmüller
Joseph Ochsenmayer
Heinrich Wißmüller
Johann Martin Humbser1897D-5-63-000-175Historismus

Literatur

  • Grieb, Manfred H. (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon, München 2007, Band 3, S. 1691
  • Knud Willenberg: Bausteine zu einer Geschichte der Jugendstil-Architektur in Nürnberg, Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, 75. Jg. (1988), S. 182 ff. - online

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Lorenz, Taufen 1852–1863, S. 116
  2. 2,0 2,1 Kirchenbücher Reformations-Gedächtnis-Kirche Nürnberg, Bestattungen 1922–1929, S. 26
  3. Jahresbericht über die Königl. Kreis-Gewerbsschule zu Nürnberg. 1867/68, S. 14 - online; 1868/69, S. 16; 1869/70, S. 18; 1870/71, S. 19; 1871/72, S. 20; 1872/73, S. 19
  4. Jahresbericht über die Königl. Industrieschule zu Nürnberg. 1873/74 - online; 1874/75
  5. Personalstand der Königlich-Bayerischen Polytechnischen Schule zu München, Wintersemester 1875/76, S. 47; Sommersemester 1876, S. 42; Wintersemester 1876/77, S. 44; Sommersemester 1877, S. 39
  6. Militär-Handbuch des Königreiches Bayern von 1887, S. 111; 1889, S. 221; 1893, S. 226

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