Untere Gemeinde (Felsenkeller)

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Bierkeller Burgfarrnbach 18.jpg
Ehem. Bierkeller der Gräflich Pückler-Limpurg'schen Brauerei im Stadtwald, Aufnahme 2006
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Die Anlage liegt im Stadtwald südlich von Burgfarrnbach neben der Bundesstraße 8. Neben dem Felsenkeller befindet sich die Waldgaststätte Felsenkeller, die jedoch aktuell keine Berührungspunkte mehr mit der alten Anlage hat.


Geschichte[Bearbeiten]

Nach neuesten Erkenntnissen des Landesamts für Denkmalschutz ist die Anlage im Stadtwald deutlich älter als bisher angenommen. Die Anlage wurde bislang auf die Zeit um 1850 datiert, jedoch soll diese bereits im 17. oder 18. Jahrhundert entstanden sein.[1] Die Anlage wurde demnach in vier zeitlich versetzten Schritten ausgebaut und diente zunächst als unterirdischer Steinbruch. Dabei wurden lange Gangsysteme im Schachbrettmuster von jeweils ca. 4 - 5 m Breite ausgeschlagen, um den Sandstein aus dem Felsuntergrund für den Bau von Gebäuden in der Region heraus zu bekommen. Erst die letzte Ausbaustufe im Bereich des Eingangs erfolgte nach den aktuell vorliegenden Unterlagen gegen 1854. Dabei wurde die Nutzung der Anlage für die Lagerung von Bier für die nahe gelegenen Brauereien in Burgfarrnbach umgewidmet. Die letzte Nutzung erfolgte während des 2. Weltkrieges für den zivilen Luftschutz, wobei der Anlage jedoch keine bauliche Veränderung widerfuhr. Aktuell sind von den sechs ehemals vorhandenen Belüftungsschächten nur noch drei in Funktion, die anderen drei sollen im Zuge der Sanierung der Anlage wieder geöffnet werden. Die Temperatur im Felsenkeller beträgt ca. 6 - 10 Grad.

Im Bereich der Waldgaststätte befindet sich ein Brunnen, der offensichtlich für den Felsenkeller mit genutzt wurde. Im Rahmen der Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalschutz wurde der Brunnen am 5. September 2016 freigelegt und bereits teilweise von Unrat und missbräuchlich eingebrachtem Füllmaterial befreit; eine weitere Reinigung soll folgen. Der sog. Schichtwasserbrunnen ist ca. 25 m tief und befüllt sich mit zufließendem Wasser entlang dichter Schichten im Boden.

Der Besuch des unterirdischen Steinbruchs bzw. der Kelleranlage ist für die allgemeine Öffentlichkeit nur gelegentlich möglich, da diese als teilweise einsturzgefährdet eingestuft wurden. Zusätzlich befinden sich dort in den Wintermonaten Fledermäuse, so dass eine Störung des Winterschlafs durch entsprechende Naturschutzgesetze untersagt ist. Die Begehung der Anlage ist nur mit Genehmigung der zuständigen Behörden und Ämter möglich. Die Öffentlichkeit hatte zuletzt am Tag des Denkmals am 11. September 2016 unter der Leitung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Fürth und unter der Führung des Landesamtes für Denkmalschutz dazu die Möglichkeit.

Baubeschreibung[Bearbeiten]

Ehemals der Gräflich-Pückler-Limpurg'schen Brauerei zugehörig liegt die weitläufige Anlage aus rasterförmig angelegten Gängen mit einer gemauerter Mündung im Stadtwald (bez. 1852). Im Bayerischen Denkmal-Atlas wurde die Anlage bisher nicht kartiert. Sie befindet sich im Stadtwald bei Burgfarrnbach. Die Längenausdehnung beträgt etwa 100 m bis 120 m, die Breitenausdehnung ca. 60 m.

Im Oktober 2022 wurde ein Teil der Lüftungsschächte saniert, um den Zugang für Fledermäuse weiterhin zu gewährleisten.[2]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Volker Dittmar: Seltener Streifzug durch die Unterwelt. In: Fürther Nachrichten vom 12. September 2016 (Druckausgabe) bzw. Seltener Streifzug durch den Felsenkeller Burgfarrnbach. In: nordbayern.de vom 12. September 2016 - online
  • Volker Dittmar: Überleben im dunklen Bauch des Waldes. In: Fürther Nachrichten vom 19. April 2017 (Druckausgabe) bzw. Schaurig: Ein Blick in den Burgfarrnbacher Felsenkeller. In: nordbayern.de vom 19. April 2017 - online mit Bildergalerie
  • Gwendolyn Kuhn: Das Winterquartier ist gerettet. In: Fürther Nachrichten vom 31. Oktober 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Führung durch die Anlage durch Hrn. B. Häck vom Landesamt für Denkmalpflege am 11. September 2016, 10 Uhr
  2. Pressemitteilung der Stadt Fürth 25. Oktober 2022, 403/22

Bilder[Bearbeiten]