Kronach

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Kronach wurde am 1. Juli 1927 in die Stadt Fürth eingemeindet. Der Name bedeutet vermutlich Ort bei Kranich-(=Wacholder-)büschen.[1]


Geschichte[Bearbeiten]

Der Ort Kronach entstand im 9./10. Jahrhundert und wurde erstmals 1225 in einer von Kaiser Heinrich VII. unterzeichneten Urkunde erwähnt. 1430 wurde der Ort in den Hussitenkriegen verwüstet. Eine Aufstellung der Pfarrsrpengel aus dem gleichen Jahr zeigt, dass Ronhof kirchlich zu Fürth, also zu St. Michael gehörte. Im Markgrafenkrieg 1552 brannten die Soldaten des Markgrafen Alcibidiades fünf Bauernhöfe und acht weitere Gebäude in Ronhof und Kronach nieder. Der Schaden belief sich auf 2850 Gulden.[2] Schon immer bildeten die wenigen Häuser von Kronach mit Ronhof eine Gemeinde. Dies zeigte sich z. B. an der gemeinsamen Gemeindeordnung von 1589. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 brachte über alle Bewohner von Ronhof und Kronach Drangsal und Not. Sie flüchteten in die Wälder oder nach Nürnberg. Die Häuser wurden alle geplündert. Nach der Schlacht an der Alten Veste im Jahre 1632 wurden alle Häuser in Ronhof und Kronach in Brand gesteckt.[3]

Im Jahr 1732 schloss man sich mit Ronhof auch offiziell zusammen. Im Verlaufe des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 fanden auch in Kronach Einquartierungen statt und zwar mit Soldaten von Friedrich dem Großen. Im Jahre 1792 wurde die erste Hausnummerierung durchgeführt, im Jahre 1800 die zweite und 1929 die dritte Nummerierung.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden Ronhof und Kronach, im Gegensatz zu Fürth und den meisten seiner später eingemeindeten Vororte, zwar zur selben Zeit preußisch, kamen aber erst drei Jahre später, also 1809, zu Bayern, weil sie in der Zwischenzeit zur Markgrafschaft Bayreuth gehörten und ab dem 23. Dezember 1800 von den Franzosen besetzt waren. Ab 1846 führte an Kronach der Ludwig-Donau-Main-Kanal vorbei, dessen Bau bereits 1836 begonnen worden war. Der nächste Hafen befand sich aber in Poppenreuth. Kronach wurde trotzdem bald ein beliebter Ausflugsort der Fürther Bevölkerung, weil es zumindest eine Anlegestelle am Ludwigskanal hatte. Ab 1877 erfährt man erstmals von den Ausflügen. Ein besonderes Ziel hat dabei Geschichte gemacht, das "Wirtshaus Memmert", der spätere "Weigel". Im Juni 1906 eröffnete ein Herr Weyermann den Ausflugsverkehr zwischen Poppenreuth und Kronach, indem er ein Kanalschiff, von einem Pferd gezogen, auf der 2,5 Kilometer langen Kanalstrecke verkehren ließ. Ab 1907 wurde ein mit Dampf betriebenes Boot eingesetzt, und ab August 1913 verkehrte ein Motorboot. Durch den Krieg ruhte dann der Betrieb. Er wurde 1925 wieder aufgenommen. An den Sonn- und Feiertagen verkehrten nun regelmäßig die „Schlagrahmdampfer“ bis zur Restauration Weigel. Sie zogen Alt und Jung an.[4] Das erste Schiff war die Antonia, schon 1926 kam ein zweites, die Karl, dazu. 1928 folgte als drittes Schiff die Hansi. 1928 wurde auch der Gasthausbetrieb vergrößert. 1939 wurde der Ausflugsverkehr aber als "Luxus" verboten, zum Leidwesen vieler Fürther.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg versandete der Kanal immer mehr. Führte der Ludwig-Donau-Main-Kanal lange noch am Ort vorbei, durchschneidet der 1972 eröffnete Frankenschnellweg, die A 73, das Ortsbild regelrecht in zwei Teile. Sitzt man heute im Gastgarten vom „Weigel“ hört man den Verkehrslärm der Autobahn; eine Lärmschutzmaßnahme fehlt noch.

Bereits 1886 war die Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach gegründet worden. Politisch war, nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt, schließlich zum 1. Juli 1927 zusammen mit Ronhof die Eingemeindung nach Fürth erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt zählte Kronach 11 Häuser und 80 Einwohner. 1934 erhielten beide Vorstadtteile ein Wasserleitungsnetz. Nach und nach wurden die Orte an die Kanalisation angeschlossen und die Straßen ausgebaut. Die Seeackerstraße wurde 1970 großzügig erweitert. Sie ist hier die wichtigste Verbindung zur Schnellstraße Nürnberg - Fürth - Erlangen, dem „Frankenschnellweg“.

Durch Kronach verläuft auch exakt der 11. Längengrad östlicher Länge.

Pegnitztunnel[Bearbeiten]

Im Bereich des Frankenschnellweges - südlich von Steinach - baut die Deutsche Bahn den sog. "Pegnitztunnel". Dabei handelt es sich um ein Teilstück des Bahnstreckenausbaus von Berlin nach Nürnberg, wobei das Teilstück der Gleise auf dem Fürther Stadtgebiet unterirdisch durch einen Güterzugtunnel geführt wird. Die Einfahrt in den unterirdischen Tunnel erfolgt westlich von Kronach. Der Ausbau des Netzwerkes ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8.

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 79.
  2. Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 30.
  3. Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 30.
  4. „Die Eingemeindung der Vororte Ronhof und Kronach“, Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth e. V. Hardhöhe, 9. Jg. 1972 Nr. 3, S. 23 ff.
  5. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 82.

Bilder[Bearbeiten]