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== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
   
Sanitätsrat Dr. Frank wurde am [[21. Mai]] [[1871]] als Sohn des Kaufmanns Isaak Frank in Forchheim geboren. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. Sein Studium beendete er [[1895]] mit dem Erwerb des Examens. In der Folge arbeitete Frank gemäß den damaligen Bestimmungen in verschiedenen praktischen Tätigkeiten.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref> So arbeitete Frank in Berlin einige Jahre am Pathologischen Institut unter Geheimrat Dr. Rudolf Virchow, einem der damals bekanntesten Pathologen in Deutschland - wenn auch ein Widersacher und "''Lieblingsfeind''" des ebenfalls in Fürth geborenen und bekannten Pathologen [[Jakob Henle]].<ref>[[Fritz Dross]], [[Kamran Salimi]]: Jakob Henle - Bürgerliches Leben und rationelle Medicin. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseum Fürth, Band 2, Fürth [[2009]], S. 65</ref> Ob Frank Henle noch zu Lebzeiten traf, ist nicht bekannt. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Landarzt in Burgfarrnbach, dem damals noch nicht eingegliederten Ortsteil der heutigen Stadt Fürth.  
 
Sanitätsrat Dr. Frank wurde am [[21. Mai]] [[1871]] als Sohn des Kaufmanns Isaak Frank in Forchheim geboren. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. Sein Studium beendete er [[1895]] mit dem Erwerb des Examens. In der Folge arbeitete Frank gemäß den damaligen Bestimmungen in verschiedenen praktischen Tätigkeiten.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref> So arbeitete Frank in Berlin einige Jahre am Pathologischen Institut unter Geheimrat Dr. Rudolf Virchow, einem der damals bekanntesten Pathologen in Deutschland - wenn auch ein Widersacher und "''Lieblingsfeind''" des ebenfalls in Fürth geborenen und bekannten Pathologen [[Jakob Henle]].<ref>[[Fritz Dross]], [[Kamran Salimi]]: Jakob Henle - Bürgerliches Leben und rationelle Medicin. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseum Fürth, Band 2, Fürth [[2009]], S. 65</ref> Ob Frank Henle noch zu Lebzeiten traf, ist nicht bekannt. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Landarzt in Burgfarrnbach, dem damals noch nicht eingegliederten Ortsteil der heutigen Stadt Fürth.  
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Heute ist ihm in dankbarem Gedenken seiner großen Verdienste um die gesundheitlichen Einrichtungen Fürths ein Bau des Klinikums gewidmet; sein Porträt hängt im Eingangsbereich des Klinikums. Ihm zu Ehren wurde [[1946]] die [[Dr.-Frank-Straße]] in der [[Südstadt]] benannt. Im Nachruf von [[1953]] wird fälschlicherweise das Datum der Straßenbenennung mit [[1936]] angegeben.
 
Heute ist ihm in dankbarem Gedenken seiner großen Verdienste um die gesundheitlichen Einrichtungen Fürths ein Bau des Klinikums gewidmet; sein Porträt hängt im Eingangsbereich des Klinikums. Ihm zu Ehren wurde [[1946]] die [[Dr.-Frank-Straße]] in der [[Südstadt]] benannt. Im Nachruf von [[1953]] wird fälschlicherweise das Datum der Straßenbenennung mit [[1936]] angegeben.
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== Ehrung ==
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Auf Initiative von Dr. [[Georg Ohm]] und seiner Frau [[Barbara Ohm]] wurde zum Gedenken an den ehem. Ärtzlichen Direktor ein noch im [[Stadtarchiv]] bestehendes Portait-Gemälde von Dr. Frank am [[3. Juli]] [[2003]] im Eingangsbereich des [[Klinikum Fürth]] enthüllt. Mit dabei waren der [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] und der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde [[Chaim Rubinstein]]. Ebenfalls dabei der damals aktuelle Ärztliche Direktor Prof. Dr. Joseph Gmeinwieser. Neben einer kurzen Biografie Dr. Franks wurde auch der ursprüngliche Segensspruch im Eingangsbereich wieder angebracht. Dr. Frank, der ursprünglich als Ärtzliche Direktor und wesentlicher Initator des neuen Krankenhauses hier erwähnt war, wurde durch die [[Nationalsozialisten]] auf der Gedenkschrift zunächst entfernt. Auch bei der Sanierung in den 1990er Jahren, wurde Dr. Frank nicht erneut genannt, vielmehr lies sich der ehem. Krankenhausleiter [[Uwe Lichtenberg]] auf der Gedenktafel anbringen. Erst seit [[2003]] kann man wieder den ursprünglichen Text aus dem Jahr [[1931]] lesen, auf dem Dr. Frank mit erwähnt wird.
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Am [[20. März]] [[2007]] - genau 74 Jahre nach dem Entzug der Approbation durch die NS-Diktatur - wurde die ehem. Kinderklinik auf dem Gelände des [[Klinikum Fürth]] zu Ehren an Dr. Frank in "Dr.-Jakob-Frank-Haus" umbenannt. In der ehem. Kinderklinik befand sich der Ärztliche Kreisverband, die Notfallpraxis, die Hygiene Abteilung des Klinikums, die Betriebsärztin und das Künstlerprojekt "CLINC". Das Gebäude wurde Im Frühjahr [[2016]] abgerissen, seit dieser Zeit sucht das [[Klinikum Fürth]] ein neues Gebäude auf dem Klinikum, dass erneut an den ehem. Ärztlichen Direktor Dr. Frank erinnern soll.<ref>BmPA: Kinderklinik erinnert an ersten Direktor. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 27. März 2007 [http://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/gesundheit-soziales/klinikum/kinderklinik-erinnert-an-ersten-direktor.aspx online verfübar]</ref>
    
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
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==Literatur==
 
==Literatur==
   
* ''Frank, Jakob''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 127
 
* ''Frank, Jakob''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 127
   
* Gabi Pfeiffer: ''Berufsverbot als Schritt ins Verderben. Die Nazis waren rücksichtslos gegen jüdische Ärzte - Ausstellung im Klinikum''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online abrufbar]
 
* Gabi Pfeiffer: ''Berufsverbot als Schritt ins Verderben. Die Nazis waren rücksichtslos gegen jüdische Ärzte - Ausstellung im Klinikum''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online abrufbar]
   
* ''Kinderklinik erinnert an ersten Direktor'', (Aktuelles aus dem Klinikum vom 27.3.2007, Stadt Fürth) [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-160/614_read-15355/613_read-6616/]
 
* ''Kinderklinik erinnert an ersten Direktor'', (Aktuelles aus dem Klinikum vom 27.3.2007, Stadt Fürth) [http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-160/614_read-15355/613_read-6616/]
   
* Barbara Ohm: ''Geschichte der Juden in Fürth''. Geschichtsverein Fürth, Fürth 2014
 
* Barbara Ohm: ''Geschichte der Juden in Fürth''. Geschichtsverein Fürth, Fürth 2014
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