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Die '''Brauerei Grüner''' war eine der fünf bedeutenden Großbrauereien im Fürth des 19./20. Jahrhunderts. Das Grüner Bier war in der Kleeblattstadt das beliebteste „Einfache“. Seine Ausgewogenheit – nicht zu malzig, aber auch nicht zu hopfig – traf den Massengeschmack am besten. Neben dem Vollbier „Hell“ erfreute sich in der Vergangenheit ebenso das Exportbier „Königstrunk“ großer Beliebtheit. [[2011]] kam es durch die [[Tucher Bräu|Brauerei Tucher]] zu einer Wiederbelebung der Marke Grüner Bier. Seit dieser Zeit wird das Grüner Bier wieder auf dem Markt angeboten.  
 
Die '''Brauerei Grüner''' war eine der fünf bedeutenden Großbrauereien im Fürth des 19./20. Jahrhunderts. Das Grüner Bier war in der Kleeblattstadt das beliebteste „Einfache“. Seine Ausgewogenheit – nicht zu malzig, aber auch nicht zu hopfig – traf den Massengeschmack am besten. Neben dem Vollbier „Hell“ erfreute sich in der Vergangenheit ebenso das Exportbier „Königstrunk“ großer Beliebtheit. [[2011]] kam es durch die [[Tucher Bräu|Brauerei Tucher]] zu einer Wiederbelebung der Marke Grüner Bier. Seit dieser Zeit wird das Grüner Bier wieder auf dem Markt angeboten.  
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== Geschichte des Brauhauses==
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[[Datei:Grüner Juni 1980.jpg|thumb|right|Brauerei Grüner in der Gartenstraße im Juni 1980]]
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[[Bild:Grüner Sudhaus Fassadenrest Detail.jpg|thumb|right|Relief am ehemaligen Sudhaus, bezeichnet 1928]]
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Die erste nachweisbare Urkunde zur Brauerei stammt vom 11. April [[1709]].<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> Hier erhielt Friedrich Wunderer für das Anwesen Gartenstraße 16/Wasserstraße 9 die Brauereikonzession von der markgräflichen Regierung in Ansbach. Friedrich Wunderer selbst kam aus Boxdorf und hatte das Anwesen um [[1700]] gekauft. Die Brauereikonzession schien er allerdings nur zur Wertsteigerung des Objektes erworben zu haben, da er selbst weder Brauer war, noch selbst Bier gebraut hat. Im gleichen Jahr verkaufte Friedrich Wunderer das Anwesen an Johann Schmid aus Ansbach. Johann Schmid war zuvor Ratsherr in Ansbach - und vor allem gelernter Brauer. Bereits kurz nach dem Kauf des Anwesens im Jahr [[1709]] begann Johann Schmid mit dem Brauen von Bier, so dass zumindest hier die Geburt der Brauerei festgestellt werden kann. In den folgenden Jahren konnte er die angrenzenden Grundstücke kaufen, und damit das Anwesen deutlich vergrößern. Als Johann Schmid [[1713]] starb, heiratete die Witwe den Bierbrauer Johann Hör(n)lein, der den Betrieb weiter ausbaute.<ref>Alt Fürth - Wunschel Chronik, Fürth 1940</ref> [[1723]] wird die Brauerei mit folgenden Objekten beschrieben: ein großes Wohnhaus, Hinter- und Bräuhaus, Stadeln, Schuppen, Brunnen, Schweineställe und ein großer Hofreit mit je einer Torausfahrt zur Garten- und Wasserstraße.<ref>Salbuch des Bambergischen Domprobsteiamtes Fürth</ref> In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer des öfteren, die inzwischen dem "Domprobstei Bambergisches Lehen" angehörten. Die Besitzer waren laut der [[Gottlieb Wunschel|Wunschel Häuserchronik]]<ref>Wunschel Häuserchronik Fürth, 1940, Stadtarchiv</ref> wie folgt:
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* [[1700]] Wunderer, Friedrich
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* [[1709]] Schmid, Johann
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* [[1713]] Hörnlein, Johann & Margarete (Auf dem Vetter´schen [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Grundriss von 1717]] heißt er nur "Hörlein". Das Brauereigebäude mit der Nr. 56 und die Scheune mit der Nr. 45 sind den Ansbacher Häusern zugehörig.)
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* [[1752]] Humbser, Johann Adam
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* xxxx Steinberger, Georg Friedrich
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* [[1779]] Steinberger, Klara Sofia
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* [[1790]] Reuter, Johann Martin und Frau Klara Sofia, geb. Steinberger
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* [[1828]] Humbser, Michael
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* [[1840]] Humbser, Michael senior
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* [[1851]] Selig, Heinrich & Fischer
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* [[1860]] Heine, Friedrich Wilhelm - Onkel von Grüner, Johann
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* [[1862]] Grüner, Johann Heinrich & Georg
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== Geschichte der Grüner Bräu ==
 
== Geschichte der Grüner Bräu ==
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Aufgrund der Feststellung der Amtlichen Lebensmittelüberwachung wurde der ursprüngliche Slogan von "''beliebt, bekannt, bekömmlich''" in "''beliebt, bekannt, begehrt''" umgewandelt. Alle bis dahin mit dem alten Slogan bedruckten Artikel wurden von der [[Tucher Bräu]] AG eingezogen und vernichtet. Sofern einige dieser Artikel nicht vernichtet werden konnten, sind diese bei Sammlern heute beliebte Sammlerstücke.
 
Aufgrund der Feststellung der Amtlichen Lebensmittelüberwachung wurde der ursprüngliche Slogan von "''beliebt, bekannt, bekömmlich''" in "''beliebt, bekannt, begehrt''" umgewandelt. Alle bis dahin mit dem alten Slogan bedruckten Artikel wurden von der [[Tucher Bräu]] AG eingezogen und vernichtet. Sofern einige dieser Artikel nicht vernichtet werden konnten, sind diese bei Sammlern heute beliebte Sammlerstücke.
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== Geschichte des Brauhauses==
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[[Datei:Grüner Juni 1980.jpg|thumb|right|Brauerei Grüner in der Gartenstraße im Juni 1980]]
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[[Bild:Grüner Sudhaus Fassadenrest Detail.jpg|thumb|right|Relief am ehemaligen Sudhaus, bezeichnet 1928]]
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Die erste nachweisbare Urkunde zur Brauerei stammt vom 11. April [[1709]].<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> Hier erhielt Friedrich Wunderer für das Anwesen Gartenstraße 16/Wasserstraße 9 die Brauereikonzession von der markgräflichen Regierung in Ansbach. Friedrich Wunderer selbst kam aus Boxdorf und hatte das Anwesen um [[1700]] gekauft. Die Brauereikonzession schien er allerdings nur zur Wertsteigerung des Objektes erworben zu haben, da er selbst weder Brauer war, noch selbst Bier gebraut hat. Im gleichen Jahr verkaufte Friedrich Wunderer das Anwesen an Johann Schmid aus Ansbach. Johann Schmid war zuvor Ratsherr in Ansbach - und vor allem gelernter Brauer. Bereits kurz nach dem Kauf des Anwesens im Jahr [[1709]] begann Johann Schmid mit dem Brauen von Bier, so dass zumindest hier die Geburt der Brauerei festgestellt werden kann. In den folgenden Jahren konnte er die angrenzenden Grundstücke kaufen, und damit das Anwesen deutlich vergrößern. Als Johann Schmid [[1713]] starb, heiratete die Witwe den Bierbrauer Johann Hör(n)lein, der den Betrieb weiter ausbaute.<ref>Alt Fürth - Wunschel Chronik, Fürth 1940</ref> [[1723]] wird die Brauerei mit folgenden Objekten beschrieben: ein großes Wohnhaus, Hinter- und Bräuhaus, Stadeln, Schuppen, Brunnen, Schweineställe und ein großer Hofreit mit je einer Torausfahrt zur Garten- und Wasserstraße.<ref>Salbuch des Bambergischen Domprobsteiamtes Fürth</ref> In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer des öfteren, die inzwischen dem "Domprobstei Bambergisches Lehen" angehörten. Die Besitzer waren laut der [[Gottlieb Wunschel|Wunschel Häuserchronik]]<ref>Wunschel Häuserchronik Fürth, 1940, Stadtarchiv</ref> wie folgt:
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* [[1700]] Wunderer, Friedrich
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* [[1709]] Schmid, Johann
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* [[1713]] Hörnlein, Johann & Margarete (Auf dem Vetter´schen [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Grundriss von 1717]] heißt er nur "Hörlein". Das Brauereigebäude mit der Nr. 56 und die Scheune mit der Nr. 45 sind den Ansbacher Häusern zugehörig.)
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* [[1752]] Humbser, Johann Adam
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* xxxx Steinberger, Georg Friedrich
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* [[1779]] Steinberger, Klara Sofia
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* [[1790]] Reuter, Johann Martin und Frau Klara Sofia, geb. Steinberger
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* [[1828]] Humbser, Michael
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* [[1840]] Humbser, Michael senior
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* [[1851]] Selig, Heinrich & Fischer
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* [[1860]] Heine, Friedrich Wilhelm - Onkel von Grüner, Johann
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* [[1862]] Grüner, Johann Heinrich & Georg
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==Siehe auch==
 
==Siehe auch==