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===Nürnberg zahlt an Fürth Ablösesumme für Schniegling===
 
===Nürnberg zahlt an Fürth Ablösesumme für Schniegling===
Schniegling, Doos und Wetzendorf waren 1899 nach Nürnberg eingemeindet worden, Poppenreuth 1900 nach Fürth.  1939 - also drei Jahre nachdem Schniegling sich als selbstständige Kirchengemeinde von St. Peter und Paul in Poppenreuth gelöst hatte - wurde Schniegling vom Dekanat Fürth (zu dem ja Poppenreuth gehört) ins Dekanat Nürnberg umgelegt <ref>Rainer Mordhorst: ''Die evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde Schniegling'' in "Schniegling, Wetzendorf und Alt-Doos", 2006, Seite 111</ref> <ref>"Geschichte - Evang.-Luth. Versöhnungskirche Nürnberg-Schniegling" [https://www.versoehnungskirche-nuernberg.de/index.php?m=Startseite| Versöhnungskirche in Schniegling - online]</ref>.  
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Schniegling, Doos und Wetzendorf waren 1899 nach Nürnberg eingemeindet worden, Poppenreuth 1900 nach Fürth.  1939 - also drei Jahre nachdem Schniegling sich als selbstständige Kirchengemeinde von St. Peter und Paul in Poppenreuth gelöst hatte - wurde Schniegling vom Dekanat Fürth (zu dem ja Poppenreuth gehört) ins Dekanat Nürnberg umgelegt <ref>Rainer Mordhorst: ''Die evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde Schniegling'' in "Schniegling, Wetzendorf und Alt-Doos", 2006, Seite 111</ref> <ref>"Geschichte - Evang.-Luth. Versöhnungskirche Nürnberg-Schniegling" [https://www.versoehnungskirche-nuernberg.de/index.php?m=Geschichte| Versöhnungskirche in Schniegling - online]</ref>.  
 
Darüber entbrannte ein Streit, da kurz zuvor die Gesamtkirchenverwaltung Fürth noch die Erweiterung und Sanierung des Kranichsaals finanziert hatte (vgl. auch die Inschrift im Glasgemäldefenster). Fürth forderte von Nürnberg einen finanziellen Ausgleich. Als dieser gewährt wurde, stand dem Dekanatswechsel nichts mehr im Wege.  
 
Darüber entbrannte ein Streit, da kurz zuvor die Gesamtkirchenverwaltung Fürth noch die Erweiterung und Sanierung des Kranichsaals finanziert hatte (vgl. auch die Inschrift im Glasgemäldefenster). Fürth forderte von Nürnberg einen finanziellen Ausgleich. Als dieser gewährt wurde, stand dem Dekanatswechsel nichts mehr im Wege.  
 
In den Annalen des ersten Schnieglinger Pfarrers Heinrich Lauter findet sich die Anmerkung: „Die werdende Kirchengemeinde Schniegling hatte mit viel Widerständen und Schwierigkeiten zu kämpfen; möge ihre Zukunft sich erfreulicher gestalten.“
 
In den Annalen des ersten Schnieglinger Pfarrers Heinrich Lauter findet sich die Anmerkung: „Die werdende Kirchengemeinde Schniegling hatte mit viel Widerständen und Schwierigkeiten zu kämpfen; möge ihre Zukunft sich erfreulicher gestalten.“
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Das mittlerweile erweiterte Gemeindehaus Kranichsaal blieb von den Zerstörungen im 2. Weltkrieg verschont – im Gegensatz zur katholischen Konradskirche in Schniegling. Deswegen wurde der Kranichsaal nach 1945 zum Gottesdienstraum für evangelische und katholische Schnieglinger. Als beide Konfessionen ihre Kirchen errichtet hatten (die evangelische Gemeinde baute dann die Versöhnungskirche), war er als Sakralraum nicht mehr vonnöten. Es entwickelten sich dort erneut Vereinsaktivitäten – allerdings diesmal auf dem Gebiet der Gemeindearbeit und der häuslichen Krankenpflege.  
 
Das mittlerweile erweiterte Gemeindehaus Kranichsaal blieb von den Zerstörungen im 2. Weltkrieg verschont – im Gegensatz zur katholischen Konradskirche in Schniegling. Deswegen wurde der Kranichsaal nach 1945 zum Gottesdienstraum für evangelische und katholische Schnieglinger. Als beide Konfessionen ihre Kirchen errichtet hatten (die evangelische Gemeinde baute dann die Versöhnungskirche), war er als Sakralraum nicht mehr vonnöten. Es entwickelten sich dort erneut Vereinsaktivitäten – allerdings diesmal auf dem Gebiet der Gemeindearbeit und der häuslichen Krankenpflege.  
 
[[Datei:Kranichsaal als orth.jpg|miniatur|right|Der Kranichsaal als serb.-orth. Kirche]]
 
[[Datei:Kranichsaal als orth.jpg|miniatur|right|Der Kranichsaal als serb.-orth. Kirche]]
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===Konversion zur Orthodoxie===
 
===Konversion zur Orthodoxie===
 
Im Jahr 1999 wurde der Kranichsaal der Serbisch-Orthodoxen Kirche überlassen. Sie hat ihn nach den Gepflogenheiten der orthodoxen Liturgie umgestaltet – jedoch die alten Kirchenfenster aus dem Jahr 1927 hinter der Ikonostase belassen. Die orthodoxe Gemeinde nennt sich heute nach den beiden Mönchen Kyrill und Method und ist eine serbisch-orthodoxe Gemeinde. In den neu erstellten Fenstern an der Längsseite finden sich aber genauso Peter und Paul und damit eine späte Reminiszenz an alte Poppenreuther Zeiten. Es dürfte wenig Kirchenräume geben, in denen die drei großen christlichen Konfessionen friedlich nebeneinander zum Gottesdienst gerufen haben.
 
Im Jahr 1999 wurde der Kranichsaal der Serbisch-Orthodoxen Kirche überlassen. Sie hat ihn nach den Gepflogenheiten der orthodoxen Liturgie umgestaltet – jedoch die alten Kirchenfenster aus dem Jahr 1927 hinter der Ikonostase belassen. Die orthodoxe Gemeinde nennt sich heute nach den beiden Mönchen Kyrill und Method und ist eine serbisch-orthodoxe Gemeinde. In den neu erstellten Fenstern an der Längsseite finden sich aber genauso Peter und Paul und damit eine späte Reminiszenz an alte Poppenreuther Zeiten. Es dürfte wenig Kirchenräume geben, in denen die drei großen christlichen Konfessionen friedlich nebeneinander zum Gottesdienst gerufen haben.
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