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Im Jahre [[1797]] wurde im oberen Teil der [[Nürnberger Straße]] um die heutige [[Auferstehungskirche]] das Gelände für einen neuen Gemeindefriedhof abgesteckt, weil der Jahrhunderte alte Kirchhof um die [[Kirche St. Michael|St. Michaelskirche]] nicht mehr genügte. Von [[1802]] bis [[1894]] wurden Beerdigungen auf diesem Friedhof durchgeführt.
 
Im Jahre [[1797]] wurde im oberen Teil der [[Nürnberger Straße]] um die heutige [[Auferstehungskirche]] das Gelände für einen neuen Gemeindefriedhof abgesteckt, weil der Jahrhunderte alte Kirchhof um die [[Kirche St. Michael|St. Michaelskirche]] nicht mehr genügte. Von [[1802]] bis [[1894]] wurden Beerdigungen auf diesem Friedhof durchgeführt.
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[[1867]] hatte der Maschinenfabrikant [[Johann Wilhelm Engelhardt]] vom Stadtmagistrat das Recht erhalten, das zwischen dem Friedhof und der [[Pegnitz]] liegende Gelände auf seine Kosten zu einer öffentlichen Grünanlage umgestalten zu lassen. Er darf somit als Gründer der ''Engelhardtsanlage'' gelten. Zuerst wurden die östlichen Uferhänge um den heutigen Stadtparkweiher bepflanzt. Das Ufer von der Engelhardtstraße bis zum Weiher hatte schon seit [[1820]] Baumbestand. Ab [[1870]] erfolgten Erweiterungen in mehreren Abschnitten zwischen der ehemaligen Birkenstraße und dem Flusslauf bis zur [[Tannenstraße]].
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[[1867]] hatte der Maschinenfabrikant [[Johann Wilhelm Engelhardt]] vom Stadtmagistrat das Recht erhalten, das zwischen dem Friedhof und der [[Pegnitz]] liegende Gelände auf seine Kosten zu einer öffentlichen Grünanlage umgestalten zu lassen. Er darf somit als Gründer der ''Engelhardtsanlage'' gelten.
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Der erste städtische Gärtner
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1869 wurde hinter dem Friedhof an der Nürnberger Straße am nördlichen Abhang, an der Pegnitz aufwärts, bis zum Ostende des Friedhofs eine neue Anlage begründet . Zu verdanken war sie dem Johann Wilhelm Engelhardt, Maschinenfabrikant , der eine Promenadenanlage an der Pegnitz bis hinauf zur (heutigen) Tannenstraße herstellen ließ.
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Aus der Lokalstatistik im Verwaltungsbericht der Stadt Fürth von 1869 erfahren wir: Zur Beaufsichtigung der Anlagen und der in denselben vorzunehmenden Arbeiten gehörigen wurde durch Beschluss vom 3. Juli 1869 ein städtischer Gärtner aufgestellt und demselben in dem der Gemeinde früher Hüttner´schen Anwesen eine Wohnung eingeräumt.
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Zuerst wurden die östlichen Uferhänge um den heutigen Stadtparkweiher bepflanzt. Das Ufer von der Engelhardtstraße bis zum Weiher hatte schon seit [[1820]] Baumbestand. Ab [[1870]] erfolgten Erweiterungen in mehreren Abschnitten zwischen der ehemaligen Birkenstraße und dem Flusslauf bis zur [[Tannenstraße]].
    
Als der Maschinenfabrikant [[1878]] starb, stiftete seine Witwe ein Jahr später 10 000 Reichsmark. Mit der für damalige Verhältnisse beträchtlichen Summe legte die Stadt einen Teich mit Wasserfall, den sog. [[Schwanenweiher]], an. [[1897]] wurde an der Westseite des Schwanenweihers, der auch ''Eisweiher'' genannt wurde, das idyllisch gelegene [[Stadtpark-Restaurant]] eröffnet. Der Stadtrat hatte inzwischen beschlossen, die Anlage, wie bereits im Volksmund verbreitet, auch offiziell in ''Engelhardt-Anlage'' umzubenennen.
 
Als der Maschinenfabrikant [[1878]] starb, stiftete seine Witwe ein Jahr später 10 000 Reichsmark. Mit der für damalige Verhältnisse beträchtlichen Summe legte die Stadt einen Teich mit Wasserfall, den sog. [[Schwanenweiher]], an. [[1897]] wurde an der Westseite des Schwanenweihers, der auch ''Eisweiher'' genannt wurde, das idyllisch gelegene [[Stadtpark-Restaurant]] eröffnet. Der Stadtrat hatte inzwischen beschlossen, die Anlage, wie bereits im Volksmund verbreitet, auch offiziell in ''Engelhardt-Anlage'' umzubenennen.
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Als [[1894]] der Friedhof an der [[Nürnberger Straße]] geschlossen war, ging man daran, die ''Engelhardtsanlage'' zum heutigen Stadtpark auszubauen. Ab [[1902]] leitete Oberbürgermeister [[Theodor Kutzer]] die Vorarbeiten. Insbesondere mussten erst noch die alten Familiengrabanlagen besitzrechtlich abgelöst werden. [[1910]] erst konnte man den aufgelösten Friedhof an der [[Auferstehungskirche]] in einen neuen Bereich des Stadtparks umwandeln. Das Geld für diese kostspieligen Arbeiten gab ein anderer Wohltäter Fürths, Dr. [[Wilhelm Königswarter]]. Der Park erhielt das Löwentor an der [[Auferstehungskirche]], ein Geschenk [[Alfred Louis Nathan|Alfred Nathans]], mehrere barocke Steinfiguren auf einem Mauerrondell sowie die barocken Hermen ''Narr'' und ''Feldherr''; der Springbrunnen wurde [[1911]] in Betrieb genommen.
 
Als [[1894]] der Friedhof an der [[Nürnberger Straße]] geschlossen war, ging man daran, die ''Engelhardtsanlage'' zum heutigen Stadtpark auszubauen. Ab [[1902]] leitete Oberbürgermeister [[Theodor Kutzer]] die Vorarbeiten. Insbesondere mussten erst noch die alten Familiengrabanlagen besitzrechtlich abgelöst werden. [[1910]] erst konnte man den aufgelösten Friedhof an der [[Auferstehungskirche]] in einen neuen Bereich des Stadtparks umwandeln. Das Geld für diese kostspieligen Arbeiten gab ein anderer Wohltäter Fürths, Dr. [[Wilhelm Königswarter]]. Der Park erhielt das Löwentor an der [[Auferstehungskirche]], ein Geschenk [[Alfred Louis Nathan|Alfred Nathans]], mehrere barocke Steinfiguren auf einem Mauerrondell sowie die barocken Hermen ''Narr'' und ''Feldherr''; der Springbrunnen wurde [[1911]] in Betrieb genommen.
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Im Lauf der Jahre erfuhr der Stadtpark weitere Verschönerungen, z. B. die Schäfergruppe von Zeiher und die Quellennymphe im Klostergarten von Linz [[1913]]<ref>[[Paul Rieß]]: Stadtchronik 1913]]</ref>, eine [[Mähnenschaf]]plastik von Georgii [[1912]], die Humbserbüste von [[Johannes Götz]] [[1926]] und im gleichen Jahr den [[Schulgarten]]. Zur Erinnerung an die beiden großen Stifter des Stadtparks wurden außerdem die [[Engelhardtbank]] [[1907]] von Ruemann und die [[Königswarter-Gedenkstein|Königswarter-Tafel]] [[1904]] von [[Rudolf Maison|Maison]] geschaffen.
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Im Lauf der Jahre erfuhr der Stadtpark weitere Verschönerungen, z. B. die Schäfergruppe von Zeiher und die Quellennymphe im Klostergarten von Linz [[1913]]<ref>[[Paul Rieß]]: Stadtchronik 1913]]</ref>, eine [[Mähnenschaf]]-Plastik von Georgii [[1912]], die Humbserbüste von [[Johannes Götz]] [[1926]] und im gleichen Jahr den [[Schulgarten]]. Zur Erinnerung an die beiden großen Stifter des Stadtparks wurden außerdem die [[Engelhardtbank]] [[1907]] von Ruemann und die [[Königswarter-Gedenkstein|Königswarter-Tafel]] [[1904]] von [[Rudolf Maison|Maison]] geschaffen.
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Die alte [[Stadtpark-Restaurant|Stadtpark-Restauration]] wurde [[1938]] abgerissen.
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Die alte [[Stadtpark-Restaurant|Stadtpark-Restauration]] wurde [[1938]] abgerissen, weil es räumlich nicht mehr den Ansprüchen der NS-Stadtregierung entsprach. Und auch der historische Stil gefiel nicht mehr. Den geplanten Neubau verhinderte aber der Krieg.
 
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