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OB Liebel, noch nicht wissend um die endgültige Ablehnung, versuchte durch einen weiteren Umstand die Karten zu seinen Gunsten zu mischen. Kurz zuvor wurde der Fürther Oberbürgermeister und Amtskollege [[Franz Jakob]] am 28. Oktober [[1939]] in das damalige Westpreußen versetzt. Dies geschah nicht zuletzt zum Schutz der Partei auf Grund seiner Verfehlungen vor Ort und der maßlosen persönlichen Bereicherungen durch jüdisches Eigentum (Arisierung). Die dadurch vakant gewordene Stelle des Oberbürgermeisters wurde zunächst nur kommissarisch durch Dr. [[Karl Häupler]] besetzt. Liebel versuchte einer dauerhaften Übertragung der Stelle entgegen zu wirken, zumal ihm [[Franz Jakob|Jakob]]s Nachfolger viel zu selbstbewusst auftrat. Stattdessen sollte [[Karl Häupler|Häupler]] im Juni [[1941]] nach Liebels Vorstellung lieber nach Straßburg als erster Beigeordneter wechseln, damit eine Eingemeindung nichts im Wege steht <ref> * Quelle: Schreiben Häupler an den Regierungspräsidenten Ober- und Mittelfrankens vom 26.08.1940, Stadtarchiv Fürth, HG 025, Nr. 415 </ref>. [[Karl Häupler|Häupler]] lehnte dankend ab mit der Begründung "''er werde während des Krieges in Fürth gebraucht''" und forcierte seine Bemühungen zum ordentlichen Oberbürgermeister ernannt zu werden <ref> * Quelle: Schreiben Karl Häupler an den Reichsstatthalter in Bayern vom 4.12.1941 (Entwurf), Stadtarchiv Fürth HG 025, Nr. 415 </ref> - auch um eine Eingemeindung Fürths nach [[Nürnberg]] zu erschweren. Weder im Bay. Ministerium noch im Reichsministerium war man gewillt die Frage der Städtevereinigung während des Krieges abschließend zu klären, zumal es eine klare Entscheidung des Diktators in Berlin gab. Der letzte Versuch am 31. Mai [[1940]] durch einen schriftlichen Antrag Liebels an das Reichsinnenministerium wurde demzufolge konsequent abgelehnt: da im Krieg nur wichtige Ausnahmen eine solche Veränderung der Gemeindegrenzen rechtfertigt <ref> * Quelle: Aktenvermerk Ministerialrat Reihling im Reichsministerium des Innern vom 14. Juni 1940, Bundesarchiv Berlin R 1501, Nr. 1303 </ref>.  
 
OB Liebel, noch nicht wissend um die endgültige Ablehnung, versuchte durch einen weiteren Umstand die Karten zu seinen Gunsten zu mischen. Kurz zuvor wurde der Fürther Oberbürgermeister und Amtskollege [[Franz Jakob]] am 28. Oktober [[1939]] in das damalige Westpreußen versetzt. Dies geschah nicht zuletzt zum Schutz der Partei auf Grund seiner Verfehlungen vor Ort und der maßlosen persönlichen Bereicherungen durch jüdisches Eigentum (Arisierung). Die dadurch vakant gewordene Stelle des Oberbürgermeisters wurde zunächst nur kommissarisch durch Dr. [[Karl Häupler]] besetzt. Liebel versuchte einer dauerhaften Übertragung der Stelle entgegen zu wirken, zumal ihm [[Franz Jakob|Jakob]]s Nachfolger viel zu selbstbewusst auftrat. Stattdessen sollte [[Karl Häupler|Häupler]] im Juni [[1941]] nach Liebels Vorstellung lieber nach Straßburg als erster Beigeordneter wechseln, damit eine Eingemeindung nichts im Wege steht <ref> * Quelle: Schreiben Häupler an den Regierungspräsidenten Ober- und Mittelfrankens vom 26.08.1940, Stadtarchiv Fürth, HG 025, Nr. 415 </ref>. [[Karl Häupler|Häupler]] lehnte dankend ab mit der Begründung "''er werde während des Krieges in Fürth gebraucht''" und forcierte seine Bemühungen zum ordentlichen Oberbürgermeister ernannt zu werden <ref> * Quelle: Schreiben Karl Häupler an den Reichsstatthalter in Bayern vom 4.12.1941 (Entwurf), Stadtarchiv Fürth HG 025, Nr. 415 </ref> - auch um eine Eingemeindung Fürths nach [[Nürnberg]] zu erschweren. Weder im Bay. Ministerium noch im Reichsministerium war man gewillt die Frage der Städtevereinigung während des Krieges abschließend zu klären, zumal es eine klare Entscheidung des Diktators in Berlin gab. Der letzte Versuch am 31. Mai [[1940]] durch einen schriftlichen Antrag Liebels an das Reichsinnenministerium wurde demzufolge konsequent abgelehnt: da im Krieg nur wichtige Ausnahmen eine solche Veränderung der Gemeindegrenzen rechtfertigt <ref> * Quelle: Aktenvermerk Ministerialrat Reihling im Reichsministerium des Innern vom 14. Juni 1940, Bundesarchiv Berlin R 1501, Nr. 1303 </ref>.  
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== Eingemeindungsbestrebungen nach dem 2. Weltkrieg ==
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Unmittelbar nach dem Krieg wurden erneut Stimmen laut, beide Städte zu Fusionieren. Sowohl diese Stimmen, als auch alle weiteren Bestrebungen und Initativen in den darauf folgenden Jahrzehnten sind stets am Widerstand der Bevölkerung beider Städte gescheitert. Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung sagte anläßlich des 1000jährigen Jubiläums der Stadt Fürth im Jahr 2007: Fürth habe in der Region zu einer selbständigen Stadt heranwachsen können und fühle sich heute neben Nürnberg sehr wohl. Sein Amtskollege aus Nürnberg, Oberbürgermeister Ulirch Maly erwiederte: Es ist gut, dass die Nürnberger ihre Identität in Nürnberg haben und die Fürther in Fürth. <ref> * Quelle: http://www.br.de/franken/inhalt/frankenkult-ur/nuernberg-fuerth-streit100.html Stand: 21.12.12, 20:37 Uhr </ref>.
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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