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'''Franz Joseph von Bäumen''' (ältere Schreibweise ''Baeumen''), (geb. [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim; gest. [[21. Februar]] [[1861]] in [[Fürth]]) war der erste Fürther [[1. Bürgermeister|Bürgermeister]] nach der Erhebung Fürths zur Stadt Erster Klasse [[1818]] und ein glühender Verfechter der ersten deutschen Eisenbahn.<ref name="Windsheimer">[[Geschichte der Stadt Fürth (Buch)|Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth]], S. 57</ref>
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'''Franz Joseph von Bäumen''' (ältere Schreibweise ''Baeumen''), (geb. [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim; gest. [[21. Februar]] [[1861]] in [[Fürth]]) war der erste Fürther [[1. Bürgermeister|Bürgermeister]] nach der Erhebung Fürths zur Stadt Erster Klasse [[1818]] und ein glühender Verfechter der ersten deutschen [[Eisenbahn]].<ref name="Windsheimer">[[Geschichte der Stadt Fürth (Buch)|Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth]], S. 57</ref>
 
{{#set:Bemerkung=erster 1. Bürgermeister und gleichzeitig als längster Bürgermeister tätig (39 Jahre)}}
 
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== Leben ==
 
== Leben ==
Bäumen wurde am [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim am Rhein geboren und war seit [[1812]] in Fürth als Kreis- und [[Stadtgerichtsrat]] tätig.<ref name="Windsheimer"/> Er kam als Sohn des kurpfälzischen Hofkammerrates Heinrich Aloys von Bäumen und seiner Ehefrau Maria Isabella Eleonore Elisabeta von Sperl. Die Eheleute Bäumen hatten vier Söhne und zwei Töchter. Sohn Wilhelm verstarb am 7. Juni 1855 an Typhus. Der älteste Sohn Georg (geb. 15. Juli 1821) war ledig und wohnte in Nürnberg. Im Sterberegister von 1866 ist eingetragen, dass er am 30. Juni 1866 Selbstmord durch Erschießen beging. Dortiger Vermerk: „war geistes- und gemütskrank“. Der zweite Sohn Johann Georg (geb. 24. März 1823) wohnte ebenfalls in Nürnberg; erkrankte an Lungen-Tuberkulose und starb am 20. November 1861 in Nürnberg. Der jüngste Sohn Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1830), ledig, war Kadett-Corporal im II. bayerischen Artillerie-Regiment. Er starb mit 24 Jahren an Nervenfieber am 7. Juni 1855, nachdem er von München noch kurz vor seinem Tod nach Fürth gebracht wurde. Die erstgeborene Tochter (geb. 1810) starb schon mit 4 Monaten 1811 in Bamberg. Über die 1813 geborene Tochter Josefine siehe obige Ausführungen. Über einen Sohn Jean ist weiteres nicht bekannt.
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Bäumen wurde am [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim am Rhein geboren und war seit [[1812]] in Fürth als Kreis- und [[Stadtgerichtsrat]] tätig.<ref name="Windsheimer"/> Er war Sohn des kurpfälzischen Hofkammerrates Heinrich Aloys Bäumen und seiner Ehefrau Maria Isabella Eleonore Elisabeta von Sperl (gest. 18. August 1856). Die Eheleute Bäumen hatten fünf Söhne und zwei Töchter.  
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* Der erste Sohn hieß '''Jean''', über sein Leben ist aktuell nichts bekannt.
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* Die erstgeborene Tochter '''Isabella Wilhelmine Dorothea''' (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg; gest. 13. April 1811 in Bamberg) starb bereits mit 4 Monaten.
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* '''Josefine''' (geb. 1813, gest. 5. Juni 1855 in Kassel) starb vermutlich an den Folgen von Typhus.
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* Der Sohn '''Georg''' (geb. 15. Juli 1821, gest. 30. Juni 1866 in Nürnberg) war ledig und wohnte in Nürnberg. Im Sterberegister von 1866 ist eingetragen, dass er Selbstmord durch Erschießen beging. Dortiger Vermerk: „war geistes- und gemütskrank“.  
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* Der Sohn '''Johann Georg''' (geb. 24. März 1823, gest. 20. November 1861 in Nürnberg) wohnte ebenfalls in Nürnberg; erkrankte an Lungen-Tuberkulose und starb in Nürnberg.  
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* Der Sohn '''Wilhelm''' (geb. 16. August 1830, gest.)
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* Der jüngste Sohn '''Wilhelm Christian Heinrich''' (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855), ledig, war Kadett-Corporal im II. bayerischen Artillerie-Regiment. Er starb mit 24 Jahren an Nervenfieber, nachdem er von München noch kurz vor seinem Tod nach Fürth gebracht wurde.<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref>
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Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.
    
Bäumen hatte in Mannheim das Gymnasium absolviert und dann an der Universität Heidelberg studiert. [[1804]] praktizierte er beim Hofoberrichteramt und beim Militärobergericht in München. Nach seinem Staatsexamen war er 1805 zunächst Auditoriatsverweser, was dem allgemein Regimentsrichter oder Beisitzer beim Militärgericht entsprach. Beim Militär er verwaltet zunächst eine frei gewordene Stelle ohne definitive Anstellung. Anschließend kam er am [[24. August]] [[1805]] als Auditoriats-Praktikant in den bayerischen Militärdienst. Ab [[30. August]] [[1805]] arbeitete er beim Churpfalz-bayerischen Auditoriat in München. Mit dem Infanterie-Regiment Churprinz machte er den ersten Feldzug gegen Österreich mit. Am [[11. Mai]] [[1806]] ernannte man ihn zum Auditor im 4. leichten Infanterie-Bataillon Stengel. Er rückte in diesem Jahr mit seinem Bataillon gegen die Preußen ins Feld. Am [[1. Juli]] [[1807]] wurde er zum 9. Infanterie-Regiment versetzt und zum Regiments-Auditor befördert. Vom [[3. April]] [[1809]] bis Juli [[1810]] wirkte er als Stabsauditor beim Generalkommando mit, welches damals seinen Sitz in Nürnberg hatte. Darüber heißt es in den Akten: „''In diesen beiden Jahren hat er – seinen Angaben zufolge – die Feldzüge in Österreich in Tirol mitgemacht''“.  
 
Bäumen hatte in Mannheim das Gymnasium absolviert und dann an der Universität Heidelberg studiert. [[1804]] praktizierte er beim Hofoberrichteramt und beim Militärobergericht in München. Nach seinem Staatsexamen war er 1805 zunächst Auditoriatsverweser, was dem allgemein Regimentsrichter oder Beisitzer beim Militärgericht entsprach. Beim Militär er verwaltet zunächst eine frei gewordene Stelle ohne definitive Anstellung. Anschließend kam er am [[24. August]] [[1805]] als Auditoriats-Praktikant in den bayerischen Militärdienst. Ab [[30. August]] [[1805]] arbeitete er beim Churpfalz-bayerischen Auditoriat in München. Mit dem Infanterie-Regiment Churprinz machte er den ersten Feldzug gegen Österreich mit. Am [[11. Mai]] [[1806]] ernannte man ihn zum Auditor im 4. leichten Infanterie-Bataillon Stengel. Er rückte in diesem Jahr mit seinem Bataillon gegen die Preußen ins Feld. Am [[1. Juli]] [[1807]] wurde er zum 9. Infanterie-Regiment versetzt und zum Regiments-Auditor befördert. Vom [[3. April]] [[1809]] bis Juli [[1810]] wirkte er als Stabsauditor beim Generalkommando mit, welches damals seinen Sitz in Nürnberg hatte. Darüber heißt es in den Akten: „''In diesen beiden Jahren hat er – seinen Angaben zufolge – die Feldzüge in Österreich in Tirol mitgemacht''“.  
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Franz Joseph von Bäumen war mit Dorothea Jakobina Wilhelmina von Scheurl verheiratet. Seine Frau starb in Fürth fünf Jahre vor seinem Ableben am [[18. August]] [[1856]]. Aus der Ehe gingen insgesamt sieben Kinder hervor: Jean (Geburts- und Sterbedatum unbekannt); Isabella Wilhelmine Dorothea (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg, gest. 13. April 1811 in Bamberg), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855 in Alter von 24 Jahren), Georg (geb. 15. Juli 1821 in Fürth, gest. 30. Juni 1866), Johann Georg (geb. 24.März 1823 in Fürth, gest. 20. November 1861), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 16. August 1830, gest. unbek.) und Josephine (geb. unbek., gest. 5. Juni 1855 in Kassel).<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref> Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.
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Bäumen lebte das Amt des Bürgermeisters sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der [[Ludwigseisenbahn]] im Jahr [[1835]]. Erst am [[14. April]] [[1857]] trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am [[21. Februar]] [[1861]] starb er in Fürth an "Entkräftung".
 
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Bäumen lebte das Amt des Bürgermeisters sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der [[Ludwigseisenbahn]] im Jahr [[1835]]. Erst am [[14. April]] [[1857]] trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am [[21. Februar]] [[1861]] starb er in Fürth an "Entkräftung".  
      
== Amtzeit von Bäumen als erster Bürgermeister ==
 
== Amtzeit von Bäumen als erster Bürgermeister ==
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* [[1841]]: Verleihung Ritterkreuz des Verdienstordens vom Hl. Michael als erster Bürgermeister des Königreiches, wobei ihm der Stadtkommissär „Treue und Anhänglichkeit an den Thron, ausgezeichnete Geschäftsführung und unermüdlichen Fleiß, große Unparteilichkeit und Energie“ bestätigte.  
 
* [[1841]]: Verleihung Ritterkreuz des Verdienstordens vom Hl. Michael als erster Bürgermeister des Königreiches, wobei ihm der Stadtkommissär „Treue und Anhänglichkeit an den Thron, ausgezeichnete Geschäftsführung und unermüdlichen Fleiß, große Unparteilichkeit und Energie“ bestätigte.  
 
* [[1843]]: Verleihung vom Bay. König Ludwig I. zum 25. Dienstjubiläum den Michaels-Orden , mit dem der persönliche Adel „von Bäumen“ verbunden war.  
 
* [[1843]]: Verleihung vom Bay. König Ludwig I. zum 25. Dienstjubiläum den Michaels-Orden , mit dem der persönliche Adel „von Bäumen“ verbunden war.  
* [[1859]]: Zwei Jahre vor seinem Tod wurde Ihm 1859 die [[Bäumenstraße]] in der Innenstadt gewidmet. Ursprünglich gab es in Stadeln noch eine Bäumenstraße, diese wurde aber nach der Eingemeindung am [[1. Juli]] [[1972]] per [[Stadtrat]]sbeschluss vom [[5. Oktober]] [[1972]] umbenannt in den heutigen [[Platanenweg]].
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* [[1859]]: Zwei Jahre vor seinem Tod wurde Ihm 1859 die [[Bäumenstraße]] in der Innenstadt gewidmet. Ursprünglich gab es in [[Stadeln]] noch eine Bäumenstraße, diese wurde aber nach der [[Eingemeindung]] am [[1. Juli]] [[1972]] per [[Stadtrat]]sbeschluss vom [[5. Oktober]] [[1972]] umbenannt in den heutigen [[Platanenweg]].
    
==Sonstiges==
 
==Sonstiges==