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Adolf Hitler charakterisierte Fürth negativ, er verglich z.B. im April 1943 die „deutsche“ Stadt Nürnberg mit der benachbarten „jüdischen“ Stadt Fürth: Wo immer man wie in Fürth die Juden sich selbst überlassen und in Ruhe gelassen habe, so Hitler, hätten sie als „reine Parasiten“ nur „Elend und Versagen“ hervorgebracht. „Das Ergebnis sei eine große Blüte Nürnbergs und ein völliger Niedergang Fürths gewesen. Die Juden hätten eben nicht einmal einen organisatorischen Wert hervorgebracht.“<ref>Ian Kershaw: ''Hitler.''  Band 2: ''1936–1945'', DVA, Stuttgart/München, 2000, ISBN 3-421-05132-1, S. 758.</ref><ref>Andreas Hillgruber (Hrsg.): ''Staatsmänner und Diplomaten bei Hitler Teil 2. Vertrauliche Aufzeichnungen über Unterredungen mit Vertretern des Auslandes 1942 – 1944''. Bernard u. Graefe Frankfurt a.M. 1970. ISBN 978-3-7637-5084-9 bzw. 62.-3-7637-5084-3. S. 256 f.</ref>  
 
Adolf Hitler charakterisierte Fürth negativ, er verglich z.B. im April 1943 die „deutsche“ Stadt Nürnberg mit der benachbarten „jüdischen“ Stadt Fürth: Wo immer man wie in Fürth die Juden sich selbst überlassen und in Ruhe gelassen habe, so Hitler, hätten sie als „reine Parasiten“ nur „Elend und Versagen“ hervorgebracht. „Das Ergebnis sei eine große Blüte Nürnbergs und ein völliger Niedergang Fürths gewesen. Die Juden hätten eben nicht einmal einen organisatorischen Wert hervorgebracht.“<ref>Ian Kershaw: ''Hitler.''  Band 2: ''1936–1945'', DVA, Stuttgart/München, 2000, ISBN 3-421-05132-1, S. 758.</ref><ref>Andreas Hillgruber (Hrsg.): ''Staatsmänner und Diplomaten bei Hitler Teil 2. Vertrauliche Aufzeichnungen über Unterredungen mit Vertretern des Auslandes 1942 – 1944''. Bernard u. Graefe Frankfurt a.M. 1970. ISBN 978-3-7637-5084-9 bzw. 62.-3-7637-5084-3. S. 256 f.</ref>  
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Dies widersprach den historischen Tatsachen. Die Reichsstadt Nürnberg verlor seit der Vertreibung der Juden 1499 ihre Bedeutung als europäische Metropole und von 1600 bis 1800 die Hälfte seiner Einwohner, während sich im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl in Fürth verzehnfachte und eine Industrie- und Gewerbestadt entstand.<ref>Alexander Mayer: ''Die Bürgermeister in der Flohkammer.'' Gudensberg-Gleichen 2007. S. 56 ff.</ref> Diese bis etwa 1820 andauernde gegenläufige Entwicklung der beiden Städte hatte verschiedene Gründe, einen davon stellte die  „[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüller-Stadtchronik]]“ 1887 ganz im Gegensatz zu Hitler so dar: „Nürnberg hatte sich durch die Judenvertreibung eine tiefe Wunde selbst geschlagen. Theils fehlte ihm seitdem wenigstens die Hälfte der benöthigten Kapitalien, theils entging ihm jenes industrielle Ferment, welches aller Orten die Israeliten zur Förderung von Verkehr und Handel bilden…“<ref>Georg Tobias Christoph Fronmüller: ''[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Chronik der Stadt Fürth]]''. Leipzig 1887. S. 35.</ref>
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Dies widersprach den historischen Tatsachen. Die Reichsstadt Nürnberg verlor seit der Vertreibung der Juden 1499 ihre Bedeutung als europäische Metropole und von 1600 bis 1800 die Hälfte seiner Einwohner, während sich im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl in Fürth verzehnfachte und eine Industrie- und Gewerbestadt entstand.<ref>Alexander Mayer: ''Die Bürgermeister in der Flohkammer.'' Gudensberg-Gleichen 2007. S. 56 ff.</ref> Diese bis etwa 1820 andauernde gegenläufige Entwicklung der beiden Städte hatte verschiedene Gründe, einen davon stellte die  „[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Fronmüller-Stadtchronik]]“ 1887 ganz im Gegensatz zu Hitler so dar: „Nürnberg hatte sich durch die Judenvertreibung eine tiefe Wunde selbst geschlagen. Theils fehlte ihm seitdem wenigstens die Hälfte der benöthigten Kapitalien, teils entging ihm jenes industrielle Ferment, welches aller Orten die Israeliten zur Förderung von Verkehr und Handel bilden…“<ref>Georg Tobias Christoph Fronmüller: ''[[Chronik der Stadt Fürth 1887 (Buch)|Chronik der Stadt Fürth]]''. Leipzig 1887. S. 35.</ref>
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==