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:''Hiesiges.''  
 
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:''Endlich hat die längst ersehnte Sommersaison begonnen und mit den ersten warmen Tagen öffneten und füllten sich unsere Sommerlokale, von denen wir in Stadt keine sehr große Auswahl haben und deren Räume noch theilweise durch Abgabe von Bauplätzen geschmälert werden. Um so erfreulicher ist es, von einzelnen Gartenbesitzern rühmen zu können, daß sie Alles aufbieten, Gesellschaftsplätze so angenehm als möglich zu machen. So hat Herr Koch seinen „''[[Benares]]''“ nett und zweckmäßig restauriren lassen, ist stets für gutes, frisches Bier, das direkt aus dem Felsenkeller verabreicht wird, besorgt und die Speisen sind billig; an heißen Sommertagen und lauen Nächten dürfte dieser Platz mit seinem schattigen Laub und seiner durch die vorbeifließende Pegnitz erfrischten Temperatur der gesuchteste Erholungsplatz werden. - Im „''[[Pfarrgarten]]''“ hat der „Liederkranz“ unter Direktion des Herrn Barfus den Reigen der Abendunterhaltungen eröffnet. Manches Schöne und Gediegene wurde hier geboten; besonders waren es die Solopartien der Fräulein Auer und des Herrn Scheidig, welche ungetheilten Beifall fanden, den Glanzpunkt des Abends bildete das Melodram „der preußische Husar“. Der Garten, festlich beleuchtet, faßte in seinen weiten Räumen ein großes Auditorithum, das in ungestörter Heiterkeit durch einander wogte. In den späten Abendstunden fing es freilich etwas zu frösteln an und manch schönes Kind schlüpfte deshalb geschwind in die Küche, um ein Täßchen Kaffee zu schlürfen, der, im Vorbeigehen gesagt, hier besser wie an manchen andern Orten sein soll. - Auch der „''[[Prater]]''“ erfreut sich, seit der complaisante Herr Kütt demselben vorsteht, eines früher nie dagewesenen Besuches, der sich noch mehr steigern wird, wenn man hört, daß die Küche verlegt, eine andere wird und dadurch die Wirthszimmer an Raum und Schönheit gewinnen. - Der „''[[Meierskeller]]''“ behauptet auch heuer sein wohlverdientes Renommée durch gutes Bier und billige Speisen, die rauhen Winde haben aber bis jetzt der Frequenz Eintrag gethan. - Die „''[[Wolfsschlucht]]''“ bleibt consequent die alte; ein tüchtiges Stück Käse und ein frischer Trunk fehlt dort nie, und der Weg dahin hat durch die neuen Anlagen viel gewonnen. Der „''[[Weißengarten|Weißen]]- und [[Schwarzengarten]]''“ haben bis jetzt noch kein Lebenszeichen von sich gegeben, es ist aber mit Sicherheit zu erwarten, daß Herr Reindel sein Sommerlokal ebenso gesucht und anziehend zu machen versteht, wie seine Zimmer, und dann werden sich bald die Räume füllen. -  Dagegen erschallen aus dem sog. „''[[Dockelesgarten]]''“, mit seiner schattigen Laubhalle, die muntersten Weisen und locken manche fröhliche Leutchen hinein, hier kann man mit Recht singen: Nur fröhliche Leute - Laßt Freunde mir heute - Sei's groß oder klein - Zum Thore (Thürchen) herein. -  Der größten Frequenz erfreuen sich aber unstreitig die Restaurationen an der Eisenbahn, wo bis in die späten Abendstunden zahlreiche Gesellschaft anzutreffen ist, wozu die Lebhaftigkeit der Passage und die schöne Anlage mit ihrem herrlichen Blüthenduft wohl auch das Ihrige beitragen mögen.''<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 7. Juni 1855</ref>
 
:''Endlich hat die längst ersehnte Sommersaison begonnen und mit den ersten warmen Tagen öffneten und füllten sich unsere Sommerlokale, von denen wir in Stadt keine sehr große Auswahl haben und deren Räume noch theilweise durch Abgabe von Bauplätzen geschmälert werden. Um so erfreulicher ist es, von einzelnen Gartenbesitzern rühmen zu können, daß sie Alles aufbieten, Gesellschaftsplätze so angenehm als möglich zu machen. So hat Herr Koch seinen „''[[Benares]]''“ nett und zweckmäßig restauriren lassen, ist stets für gutes, frisches Bier, das direkt aus dem Felsenkeller verabreicht wird, besorgt und die Speisen sind billig; an heißen Sommertagen und lauen Nächten dürfte dieser Platz mit seinem schattigen Laub und seiner durch die vorbeifließende Pegnitz erfrischten Temperatur der gesuchteste Erholungsplatz werden. - Im „''[[Pfarrgarten]]''“ hat der „Liederkranz“ unter Direktion des Herrn Barfus den Reigen der Abendunterhaltungen eröffnet. Manches Schöne und Gediegene wurde hier geboten; besonders waren es die Solopartien der Fräulein Auer und des Herrn Scheidig, welche ungetheilten Beifall fanden, den Glanzpunkt des Abends bildete das Melodram „der preußische Husar“. Der Garten, festlich beleuchtet, faßte in seinen weiten Räumen ein großes Auditorithum, das in ungestörter Heiterkeit durch einander wogte. In den späten Abendstunden fing es freilich etwas zu frösteln an und manch schönes Kind schlüpfte deshalb geschwind in die Küche, um ein Täßchen Kaffee zu schlürfen, der, im Vorbeigehen gesagt, hier besser wie an manchen andern Orten sein soll. - Auch der „''[[Prater]]''“ erfreut sich, seit der complaisante Herr Kütt demselben vorsteht, eines früher nie dagewesenen Besuches, der sich noch mehr steigern wird, wenn man hört, daß die Küche verlegt, eine andere wird und dadurch die Wirthszimmer an Raum und Schönheit gewinnen. - Der „''[[Meierskeller]]''“ behauptet auch heuer sein wohlverdientes Renommée durch gutes Bier und billige Speisen, die rauhen Winde haben aber bis jetzt der Frequenz Eintrag gethan. - Die „''[[Wolfsschlucht]]''“ bleibt consequent die alte; ein tüchtiges Stück Käse und ein frischer Trunk fehlt dort nie, und der Weg dahin hat durch die neuen Anlagen viel gewonnen. Der „''[[Weißengarten|Weißen]]- und [[Schwarzengarten]]''“ haben bis jetzt noch kein Lebenszeichen von sich gegeben, es ist aber mit Sicherheit zu erwarten, daß Herr Reindel sein Sommerlokal ebenso gesucht und anziehend zu machen versteht, wie seine Zimmer, und dann werden sich bald die Räume füllen. -  Dagegen erschallen aus dem sog. „''[[Dockelesgarten]]''“, mit seiner schattigen Laubhalle, die muntersten Weisen und locken manche fröhliche Leutchen hinein, hier kann man mit Recht singen: Nur fröhliche Leute - Laßt Freunde mir heute - Sei's groß oder klein - Zum Thore (Thürchen) herein. -  Der größten Frequenz erfreuen sich aber unstreitig die Restaurationen an der Eisenbahn, wo bis in die späten Abendstunden zahlreiche Gesellschaft anzutreffen ist, wozu die Lebhaftigkeit der Passage und die schöne Anlage mit ihrem herrlichen Blüthenduft wohl auch das Ihrige beitragen mögen.''<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 7. Juni 1855</ref>
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==Veröffentlichungen==
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* G. T. C. Fronmüller: ''Das christliche Krankenhaus zu Fürth im J. 1853-54''. In: Deutsche Klinik. Zeitung für Beobachtungen aus deutschen Kliniken und Krankenhäusern vom 6. Juni 1855, S. 8 f. - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10367113_00015_u001/8?cq=Fürth online-Digitalisat]
    
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