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==Baustellenunglück 1886==
 
==Baustellenunglück 1886==
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''Bei den Verlegungsarbeiten des Landgrabens, der mittels eines Kanals unter der Schwabacher- und [[Holzstraße]] in die Rednitz eingeleitet wird, wurden um 7 Uhr morgens durch Einsturz eines Schachtes vier Arbeiter verschüttet, wovon Einer unbeschädigt davonkam, ein Zweiter wurde im Laufe des Vormittags gerettet ins Krankenhaus gebracht, der auch davonkommt. Die beiden Uebrigen konnten trotz angestrengter Arbeit erst am Nachmittag todt heraufbefördert werden. Besonders verdient um die Rettung des einen Verunglückten haben sich gemacht Maurermeister [[Johann Leonhard Weber|Joh. Leonh. Weber]], [[Zimmermann]] J. Leonh. Herzog und Taglöhner Joh. Agatz. [...].''<ref>[[1886#Fronmüllerchronik|Fronmüllerchronik, Eintrag 1886]]</ref>
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''Bei den Verlegungsarbeiten des Landgrabens, der mittels eines Kanals unter der Schwabacher- und [[Holzstraße]] in die Rednitz eingeleitet wird, wurden um 7 Uhr morgens durch Einsturz eines Schachtes vier Arbeiter verschüttet, wovon Einer unbeschädigt davonkam, ein Zweiter wurde im Laufe des Vormittags gerettet ins Krankenhaus gebracht, der auch davonkommt. Die beiden Uebrigen konnten trotz angestrengter Arbeit erst am Nachmittag todt heraufbefördert werden. Besonders verdient um die Rettung des einen Verunglückten haben sich gemacht Maurermeister [[Johann Leonhard Weber|Joh. Leonh. Weber]], Zimmermann [[Leonhard Herzog|J. Leonh. Herzog]] und Taglöhner Joh. Agatz. [...].''<ref>[[1886#Fronmüllerchronik|Fronmüllerchronik, Eintrag 1886]]</ref>
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Die beiden tödlich verunglückten Arbeiter waren der 20-jährige Maurer Johann Georg Teichmann aus [[wikipedia:Dettendorf (Diespeck)|Dettendorf]] und der 50-jährige Tagelöhner Georg Giessacker aus [[wikipedia:Aufseß|Aufseß]].<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 239, 240; im Sterberegister ist – abweichend zur Fronmüller-Chronik – jeweils als Todesdatum der 1. Juni 1886 vermerkt</ref>
    
==Zeitzeugenberichte==
 
==Zeitzeugenberichte==
''Wir Kinder hatten früher einen wilden Spielplatz beim Bächla, also dem Landgraben. Nach den letzten Häusern an der Höfener Straße hat das Bächla die Straße gekreuzt, und ungefähr da wo heute die [[Volkswohl|Gartenkolonie Volkswohl]] ist war unsere Räubergegend. Wir nannten die Ecke „Juden-Spielplatz“, und wenn einer gesagt hat „gehn mer zum Judas“ ist allen klar gewesen was gemeint war. Dort haben die [[US Army|Amerikaner]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]] deutsches Militärgerät aus der Umgebung zusammengesammelt. Da waren auch Trümmer von den Flak-Stellungen dabei, z. B. Scheinwerfer und einiges mehr. Das hat uns Kinder natürlich brennend interessiert. Mit den runden Abdeckungen von den Flak-Scheinwerfen sind wir auf dem Bächla surfen gegangen, das hatte damals viel Wasser. Und dann sind links und rechts vom Bächla die Gärten der Volkswohl angelegt worden. Wir hatten später dort auch einen Garten und im Boden war lauter Abfall. Kleider, Bleche, Dosen, usw., meine Frau hat sogar mal eine Autostoßstange aus dem Boden gezogen. Wir haben alles mit der Hand umgegraben und sauber gemacht, anderen war das egal, die haben einfach nicht so tief gegraben. Das Bächla ist dann irgendwann ausgetrocknet, das muss mit dem Bau des [[Frankenschnellweg]]s auf der Trasse des alten [[Ludwigskanal]]s zu tun gehabt haben, da wurde das Grundwasser abgesenkt.'' <ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '27'</ref>
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[[Datei:FMD05-19460000-04-usg.jpg|mini|rechts|Blick über Wald- und Höfener Str. An der Einmündung rechts der angesprochene „Spielplatz“ bzw. Lagerplatz für Militärgerät]]
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''Wir Kinder hatten früher einen wilden Spielplatz beim Bächla, also dem Landgraben. Nach den letzten Häusern an der Höfener Straße hat das Bächla die Straße gekreuzt, und ungefähr da wo heute die [[Volkswohl|Gartenkolonie Volkswohl]] ist war unsere Räubergegend. Wir nannten die Ecke „Juden-Spielplatz“, und wenn einer gesagt hat „gehn mer zum Judas“ ist allen klar gewesen was gemeint war. Dort haben die [[U.S. Army|Amerikaner]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]] deutsches Militärgerät aus der Umgebung zusammengesammelt. Da waren auch Trümmer von den Flak-Stellungen dabei, z. B. Scheinwerfer und einiges mehr. Das hat uns Kinder natürlich brennend interessiert. Mit den runden Abdeckungen von den Flak-Scheinwerfen sind wir auf dem Bächla surfen gegangen, das hatte damals viel Wasser. Und dann sind links und rechts vom Bächla die Gärten der Volkswohl angelegt worden. Wir hatten später dort auch einen Garten und im Boden war lauter Abfall. Kleider, Bleche, Dosen, usw., meine Frau hat sogar mal eine Autostoßstange aus dem Boden gezogen. Wir haben alles mit der Hand umgegraben und sauber gemacht, anderen war das egal, die haben einfach nicht so tief gegraben. Das Bächla ist dann irgendwann ausgetrocknet, das muss mit dem Bau des [[Frankenschnellweg]]s auf der Trasse des alten [[Ludwigskanal]]s zu tun gehabt haben, da wurde das Grundwasser abgesenkt.'' <ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '27'</ref>
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==Situation heute==  
 
==Situation heute==  
Am Bahndamm der Nürnberger Ringbahntrasse südlich von Leyh ist der Grabendurchlass erhalten und führt ständig Wasser, welches jedoch sofort nach Austritt aus dem Bahndamm in die Kanalisation abgeleitet wird. Ansonsten ist der Verlauf nur noch durch einige Geländemarken nachzuvollziehen.
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[[Datei:Landgraben 2023.jpg|mini|rechts|Dauerhaft wasserführender Durchlass des Landgrabens an der Ringbahntrasse in Nürnberg-Leyh, April 2023]]
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Am Bahndamm der Nürnberger Ringbahntrasse bei Leyh ist der Grabendurchlass erhalten und führt ständig Wasser, welches jedoch kurz nach Austritt aus dem Bahndamm in die Kanalisation der Burgbernheimer Straße abgeleitet wird. Ansonsten ist der Verlauf nur noch durch einige Geländemarken nachzuvollziehen.
    
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* [[Weidiggraben]]
 
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* [[Pechhüttn]]
 
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* [[Karte_1910]]
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* [[Karte 1910]]
 
* [[Theresienstraße]]
 
* [[Theresienstraße]]
 
* [[Theaterstraße]]
 
* [[Theaterstraße]]
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