Marktplatz 7, 9: Unterschied zwischen den Versionen
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| | Doppelwohnhaus, dreigeschossiger traufseitiger Fachwerkbau mit Sandsteinerdgeschoss, Satteldach und zwei Walmdach-Zwerchhäusern, dreigeschossiger Rückflügel mit zwei Sandsteingeschossen, Fachwerkobergeschoss und Fachwerk-Aufzugsgaube, 17./18. Jh.; Rückgebäude, | ||
zweigeschossiger giebelständiger Fachwerkbau mit Satteldach, 1695. Teil des [[Ensemble Altstadt|Ensembles Altstadt]]. | |||
== Geschichte == | |||
Auf dem Anwesen wurde von Conrad Stahl im Jahr 1605 ein Gebäude errichtet, das im Dreißigjährigen Krieg 1634 zerstört wurde. Der Wiederaufbau erfolgte 1654 durch den Metzgermeister Philipp Duscher als ein Haus. Ergänzend dazu wurde im Jahr 1695 im Hof das Bäckerhaus erbaut, das bereits 1699 einen eigenen Besitzer hatte. 1713 erfolgte die Trennung des Haupt- oder Vorderhauses in zwei Hälften mit jeweils eigenen Besitzern (Doppelwohnhaus).<ref name="GW-1940">Gottlieb Wunschel: Fürther Häuserchronik, 1940</ref><ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 274/275</ref> | |||
In der rechten Gebäudehälfte (ehem. Hausnummer 9) befand sich von 1742 bis 1985 die Gaststätte [[Weiße Lilie]]. Das [[Prison St. Michel]] ist ab 1985 in der linken Hälfte zu Hause. Die Renovierung der geschädigten Hoffassade, die auch Teile der barocken Putz- und Farbfragmente erhalten konnte, wurde 2020 durch die Stadt Fürth prämiert. | |||
== Frühere Adressen == | |||
==== Doppelhaushälfte links ==== | |||
* 1792: Nr. 71 | |||
* 1827: Nr. 54, II. Bez. | |||
* 1860: Marktplatz 4 | |||
* 1890: Marktplatz 7 | |||
==== Doppelhaushälfte rechts ==== | |||
* 1792: Nr. 72 | |||
* 1827: Nr. 55, II. Bez. | |||
* 1860: Marktplatz 5 | |||
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* ?: Marktplatz 7 | |||
==== Rückgebäude (Bäckerhaus) ==== | |||
* 1792: Nr. 71 | |||
* ... | |||
* ?: Marktplatz 9 | |||
== Besitzer<ref name="GW-1940"/> == | |||
==== Ungeteiltes Besitztum ==== | |||
* 1605: Conrad Stahl | |||
* 1616: Hannß Schuster, „auf Abzug seines Eheweibs Erbtheils“ von 1000 fl. | |||
* 1634: Brandzerstörung | |||
* 1650: Philipp Blossert als eine „Brandstüze“ um 60 fl. | |||
* 1652: Philipp Duscher, Metzger, desgl. 75 fl. | |||
* 1673: Martin Angerer, Nagler, übernimmt um 1000 fl. | |||
* 1699: Johann Thomas Recknagel, „auf Abzug seiner Ehewirthin Erbsportion“ um 1900 fl. | |||
==== Doppelhaushälfte links ==== | |||
* 1713: Leonhard Michael Öttlinger | |||
* 1728: Andreas Kümmel | |||
* 1763: dessen Witwe Anna Kümmel | |||
* 1788: Metzger Hieronymus Kümmel | |||
* 1808: dessen Sohn Johann Adam Kümmel | |||
* 1851: dessen Witwe Kümmel (Kimmel) | |||
* 1867: Dorothea Schreiber, Metzgersfrau | |||
* 1880: Conrad Lampel, Metzgermeister | |||
* 1890: Johann Martin Pöhmerer, Metzgermeister | |||
* ...: Wilhelm Hempel | |||
* 1900: Johann Leier, Schuhmachermeister | |||
* 1910: Johanna Böhm, Schuhmachermeisterswitwe | |||
* 1920: Johanna Nan. Arnold, Metallschlägermeisterswitwe | |||
* 1926: Alexander Müller, Kolonialwarenhandlung | |||
==== Doppelhaushälfte rechts ==== | |||
* 1725: Friedrich Sattmann um 1700 fl. | |||
* 1755: Conrad Dorn und Anna Marg., dessen „Ehewirtin, auf Abzug des 4. Theils als väterl. Erb“ um 2200 fl. | |||
* 1785: [[Georg Heinrich Lederer|Joh. Georg Lederer]], übernimmt von „seinen Geschwistrigten das Wirtshauß“ um 3750 fl. | |||
* 1788: Georg Heinrich Lederer | |||
* 1840: Georg Heinrich Lederer, Kupferschmiedemeister und Gastwirt | |||
* 1867: Christian Beyschlag | |||
* 1890: Georg Dratz, Wirt | |||
* 1900: Joh. Jacob Kasper, Wirt | |||
* 1920: [[Mauritius Kümmerling]], Hochbauaufseher | |||
==== Rückgebäude (Bäckerhaus) ==== | |||
* '' 1695: Martin Angerer, Erbauer'' | |||
* 1699: Joh. Gg. Löwlein, „Becken“ um 500 fl. | |||
* 1707: Nicolaus Seeling, Beck um 550 fl. | |||
* 1728: Joh. Gg. Seeling (filius) um 750 fl. | |||
* 1771: Joh. Jacob Seeling (filius) um 1200 fl. | |||
* 1778: Anna Maria Dornin, kaufte das Haus für ihren Sohn Christian Dorn um 2000 fl. | |||
* 1785: Joh. Gg. Leder, „deren Sohn zwoter Ehe übernahm es statt des Bruders nach der Mutter Tod“ um 2000 fl. | |||
* '' ab 1788: Eigentümer wie Doppelwohnhaus rechts'' | |||
==Lokalberichterstattung== | |||
* ''Stadt Fürth prämiert gelungene Fassadensanierungen''. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 05 vom 17. März 2021, S. 5 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2021/2021_05_SZ.pdf PDF-Datei] | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Weiße Lilie]] | |||
* [[Prison St. Michel]] | * [[Prison St. Michel]] | ||
* [[Stubenhocker]] | * [[Stubenhocker]] | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
==Bilder== | ==Bilder== | ||
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Aktuelle Version vom 18. November 2025, 10:40 Uhr
- Gebäude
- Marktplatz 7, 9
- Straße / Hausnummern
- Marktplatz 7, 9
- Postleitzahl
- 90762
- Objekt
- Doppelwohnhaus
- Teil des Ensembles
- Ensemble Altstadt Fürth
- Baujahr
- 1654
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-844 (1)
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
- Ehemals (abgerissen)
- Nein
- Geo-Daten
- 49° 28' 48.01" N
10° 59' 12.66" E,
49° 28' 48.38" N
10° 59' 12.00" E
- Mauritius Kümmerling (Letzter Wohnort in Fürth)
Doppelwohnhaus, dreigeschossiger traufseitiger Fachwerkbau mit Sandsteinerdgeschoss, Satteldach und zwei Walmdach-Zwerchhäusern, dreigeschossiger Rückflügel mit zwei Sandsteingeschossen, Fachwerkobergeschoss und Fachwerk-Aufzugsgaube, 17./18. Jh.; Rückgebäude, zweigeschossiger giebelständiger Fachwerkbau mit Satteldach, 1695. Teil des Ensembles Altstadt.
Geschichte
Auf dem Anwesen wurde von Conrad Stahl im Jahr 1605 ein Gebäude errichtet, das im Dreißigjährigen Krieg 1634 zerstört wurde. Der Wiederaufbau erfolgte 1654 durch den Metzgermeister Philipp Duscher als ein Haus. Ergänzend dazu wurde im Jahr 1695 im Hof das Bäckerhaus erbaut, das bereits 1699 einen eigenen Besitzer hatte. 1713 erfolgte die Trennung des Haupt- oder Vorderhauses in zwei Hälften mit jeweils eigenen Besitzern (Doppelwohnhaus).[1][2]
In der rechten Gebäudehälfte (ehem. Hausnummer 9) befand sich von 1742 bis 1985 die Gaststätte Weiße Lilie. Das Prison St. Michel ist ab 1985 in der linken Hälfte zu Hause. Die Renovierung der geschädigten Hoffassade, die auch Teile der barocken Putz- und Farbfragmente erhalten konnte, wurde 2020 durch die Stadt Fürth prämiert.
Frühere Adressen
Doppelhaushälfte links
- 1792: Nr. 71
- 1827: Nr. 54, II. Bez.
- 1860: Marktplatz 4
- 1890: Marktplatz 7
Doppelhaushälfte rechts
- 1792: Nr. 72
- 1827: Nr. 55, II. Bez.
- 1860: Marktplatz 5
- 1890: Marktplatz 9
- ?: Marktplatz 7
Rückgebäude (Bäckerhaus)
- 1792: Nr. 71
- ...
- ?: Marktplatz 9
Besitzer[1]
Ungeteiltes Besitztum
- 1605: Conrad Stahl
- 1616: Hannß Schuster, „auf Abzug seines Eheweibs Erbtheils“ von 1000 fl.
- 1634: Brandzerstörung
- 1650: Philipp Blossert als eine „Brandstüze“ um 60 fl.
- 1652: Philipp Duscher, Metzger, desgl. 75 fl.
- 1673: Martin Angerer, Nagler, übernimmt um 1000 fl.
- 1699: Johann Thomas Recknagel, „auf Abzug seiner Ehewirthin Erbsportion“ um 1900 fl.
Doppelhaushälfte links
- 1713: Leonhard Michael Öttlinger
- 1728: Andreas Kümmel
- 1763: dessen Witwe Anna Kümmel
- 1788: Metzger Hieronymus Kümmel
- 1808: dessen Sohn Johann Adam Kümmel
- 1851: dessen Witwe Kümmel (Kimmel)
- 1867: Dorothea Schreiber, Metzgersfrau
- 1880: Conrad Lampel, Metzgermeister
- 1890: Johann Martin Pöhmerer, Metzgermeister
- ...: Wilhelm Hempel
- 1900: Johann Leier, Schuhmachermeister
- 1910: Johanna Böhm, Schuhmachermeisterswitwe
- 1920: Johanna Nan. Arnold, Metallschlägermeisterswitwe
- 1926: Alexander Müller, Kolonialwarenhandlung
Doppelhaushälfte rechts
- 1725: Friedrich Sattmann um 1700 fl.
- 1755: Conrad Dorn und Anna Marg., dessen „Ehewirtin, auf Abzug des 4. Theils als väterl. Erb“ um 2200 fl.
- 1785: Joh. Georg Lederer, übernimmt von „seinen Geschwistrigten das Wirtshauß“ um 3750 fl.
- 1788: Georg Heinrich Lederer
- 1840: Georg Heinrich Lederer, Kupferschmiedemeister und Gastwirt
- 1867: Christian Beyschlag
- 1890: Georg Dratz, Wirt
- 1900: Joh. Jacob Kasper, Wirt
- 1920: Mauritius Kümmerling, Hochbauaufseher
Rückgebäude (Bäckerhaus)
- 1695: Martin Angerer, Erbauer
- 1699: Joh. Gg. Löwlein, „Becken“ um 500 fl.
- 1707: Nicolaus Seeling, Beck um 550 fl.
- 1728: Joh. Gg. Seeling (filius) um 750 fl.
- 1771: Joh. Jacob Seeling (filius) um 1200 fl.
- 1778: Anna Maria Dornin, kaufte das Haus für ihren Sohn Christian Dorn um 2000 fl.
- 1785: Joh. Gg. Leder, „deren Sohn zwoter Ehe übernahm es statt des Bruders nach der Mutter Tod“ um 2000 fl.
- ab 1788: Eigentümer wie Doppelwohnhaus rechts
Lokalberichterstattung
- Stadt Fürth prämiert gelungene Fassadensanierungen. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 05 vom 17. März 2021, S. 5 – PDF-Datei
Siehe auch
Einzelnachweise
Bilder
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Blick vom Marktplatz zum Stadlerhof, Mai 2023 Urheber: J. Christianson
Erstellungsdatum: 14. Mai 2023
Lizenz: cc-by-sa-3.0Marktplatz 7, Dez. 2022 Urheber: Kamran Salimi
Erstellungsdatum: 25. Dezember 2022
Lizenz: cc-by-sa-3.0Das Gebäude Marktplatz 7 mit Gaststätte Prison St. Michel wird saniert, März 2022 Urheber: Web Trefoil
Erstellungsdatum: 24. März 2022
Lizenz: cc-by-sa-3.0Fachwerkhäuser am Grünen Markt Marktplatz 7 und Eckhaus Marktplatz 11 zur Angerstraße hin Urheber: Norbert Pietsch
Erstellungsdatum: 26. Dezember 2019
Lizenz: cc-by-sa-3.0Marktplatz 7 (Vorderhaus) und 9 (Hofhaus) – Luftaufnahme Urheber: Winnetou
Erstellungsdatum: 3. September 2010
Lizenz: cc-by-sa-3.0Der Marktplatz ("Grüner Markt") im Sommer 2009 mit den Fachwerkhäusern Nr. 7 und 11 an der Ecke zur ... Der Marktplatz ("Grüner Markt") im Sommer 2009 mit den Fachwerkhäusern Nr. 7 und 11 an der Ecke zur Angerstraße
Urheber: Aarp65
Erstellungsdatum: 2009
Lizenz: cc-by-sa-3.0Prison St. Michel, 1.OG Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 5. November 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Prison St. Michel, 1.OG Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 5. November 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Blick über den Grünen Markt, November 2001 Urheber: Klaus-Peter Schaack
Erstellungsdatum: 19. November 2001
Lizenz: cc-by-sa-3.0Rückgebäude von Markplatz 7, vom Stadlerhof aus gesehen Urheber: Jürgen Körnlein
Erstellungsdatum: 1997
Lizenz: cc-by-sa-3.0Blick aus der Gustavstr. auf Marktplatz 7 und 11, links das bambergische Amtshaus, ca. 1990 Urheber: Hermann Steinmetz
Erstellungsdatum: 1990
Lizenz: cc-by-sa-3.0Werbeanzeige in einer Festschrift der kath. Gemeinde, 1927 Erstellungsdatum: 1927
Lizenz: cc-by-sa-3.0Der Hof-Marckt Fürth wie er von Schliesselwurth, gegen Mittag an zusehen Anno 1704 Urheber: Johannes Alexander Boener
Erstellungsdatum: 1704
Lizenz: noc-nc-1.0Ansichtskarte vom Stadlerhof – Kohlezeichnung von Peter Bina Urheber: Peter Bina
Lizenz: cc-by-sa-3.0