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Allerdings ging dadurch die Lizenz zur Buchmetallschlägerei in Erlangen verloren. Nach einigen Versuchen im Manufakturwarenhandel konzentrierte sich Brandeis dann aber ab dem Jahr [[1867]] ausschließlich auf seine Bronzefarbenfabrik. Zehn Jahre zuvor hatte er nach 16 Jahren endlich die Konzession für die Fabrikation von Bronzefarben erhalten: ''Im Jahre [[1857]] hat zuerst Herr J. Brandeis jr. in Fürth die Fabrikation der Bronzefarben mit der des gezainten Metalls und des Rauschgoldes verbunden und den Betrieb mit Dampfkraft in's Leben gerufen. Bis dahin wurde das Material für die Bronzefarben und Metall überhaupt nur mittelst Wasserkraft in verschiedenen Dörfern fabriciert.''<ref>Kunst- und Gewerbeblatt 1868, München 1868, S. 101</ref> Das Fabrikgebäude erbaute er in der [[Schwabacher Straße]] Nr. 284, obwohl dies zunächst abgelehnt worden war, weil es sich in unmittelbarer Nähe der Krankenanstalt befand.
 
Allerdings ging dadurch die Lizenz zur Buchmetallschlägerei in Erlangen verloren. Nach einigen Versuchen im Manufakturwarenhandel konzentrierte sich Brandeis dann aber ab dem Jahr [[1867]] ausschließlich auf seine Bronzefarbenfabrik. Zehn Jahre zuvor hatte er nach 16 Jahren endlich die Konzession für die Fabrikation von Bronzefarben erhalten: ''Im Jahre [[1857]] hat zuerst Herr J. Brandeis jr. in Fürth die Fabrikation der Bronzefarben mit der des gezainten Metalls und des Rauschgoldes verbunden und den Betrieb mit Dampfkraft in's Leben gerufen. Bis dahin wurde das Material für die Bronzefarben und Metall überhaupt nur mittelst Wasserkraft in verschiedenen Dörfern fabriciert.''<ref>Kunst- und Gewerbeblatt 1868, München 1868, S. 101</ref> Das Fabrikgebäude erbaute er in der [[Schwabacher Straße]] Nr. 284, obwohl dies zunächst abgelehnt worden war, weil es sich in unmittelbarer Nähe der Krankenanstalt befand.
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Das Dampfmetallhammerwerk von ''J. Brandeis jr.'', so die offizielle Bezeichnung, beschäftigte um [[1866]] in Fürth 50 Personen, die jährlich Zainmetall und Bronzefarben zu einem Geldwert von etwa 110.000 Gulden erzeugten. Die 30 PS starke Dampfmaschine trieb 48 Hilfsmaschinen, wie z. B. Zainhämmer oder Brokatstämpfer an. Die männlichen Arbeitnehmer der Firma gehörten der [[1869]] gegründeten [[Unterstützungskasse der Fürther Metall- und Bronzearbeiter]] an, die im Krankheitsfall sowie Todesfall Kosten übernahm. Im Jahr ([1870]] konnte die Firma vorübergehend wegen Geldknappheit, verursacht durch den Krieg, keine Wechsel diskontieren, musste aber die Löhne der 150 Arbeiter bezahlen.
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Das Dampfmetallhammerwerk von ''J. Brandeis jr.'', so die offizielle Bezeichnung, beschäftigte um [[1866]] in Fürth 50 Personen, die jährlich Zainmetall und Bronzefarben zu einem Geldwert von etwa 110.000 Gulden erzeugten. Die 30 PS starke Dampfmaschine trieb 48 Hilfsmaschinen, wie z. B. Zainhämmer oder Brokatstämpfer an. Die männlichen Arbeitnehmer der Firma gehörten der [[1869]] gegründeten [[Unterstützungskasse der Fürther Metall- und Bronzearbeiter]] an, die im Krankheitsfall sowie Todesfall Kosten übernahm. Im Jahr [[1870]] konnte die Firma vorübergehend wegen Geldknappheit, verursacht durch den Krieg, keine Wechsel diskontieren, musste aber die Löhne der 150 Arbeiter bezahlen.
    
[[1882]] plante er die Vergrößerung seiner Fabrik in seinem Anwesen, das sich mittlerweile in der damaligen [[Theresienstraße]] 23 befand und unmittelbar an das Hammerwerk von [[Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke AG|Georg Benda]] grenzte. Die angrenzde Nachbarschaft protestierte, doch wurde die Erweiterung unter Auflagen zur Geräusch- und Erschütterungseindämmung genehmigt.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=114}}</ref>
 
[[1882]] plante er die Vergrößerung seiner Fabrik in seinem Anwesen, das sich mittlerweile in der damaligen [[Theresienstraße]] 23 befand und unmittelbar an das Hammerwerk von [[Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke AG|Georg Benda]] grenzte. Die angrenzde Nachbarschaft protestierte, doch wurde die Erweiterung unter Auflagen zur Geräusch- und Erschütterungseindämmung genehmigt.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=114}}</ref>
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Als Isaak Brandeis im Alter von fast 75 Jahren am [[28. November]] [[1890]] starb, ging die Fabrik [[1891]] an die Firma [[Nürnberger Straße 127|Bernhard Ullmann & Co]], die den Betrieb aus Fürth weg verlegte und die Gebäude [[1902]] abbrechen ließ. Anstelle der Brandeis’schen Fabrik wurde die Mietshausgruppe [[Theresienstraße]] 4-10 errichtet.<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen - Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'', Teil III, in: Fürther Geschichtsblätter, 1/2009, S. 8</ref>
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Nach dem Tod von Isaak Brandeis im Alter von fast 75 Jahren am [[28. November]] [[1890]], ging die Fabrik [[1891]] an die Firma [[Nürnberger Straße 127|Bernhard Ullmann & Co]], die den Betrieb aus Fürth weg verlegte und die Gebäude [[1902]] abbrechen ließ. Anstelle der Brandeis’schen Fabrik wurde die Mietshausgruppe [[Theresienstraße]] 4-10 errichtet.<ref>Gilbert Krapf: ''"Schmelzen, Schlagen, Stampfen - Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth"'', Teil III, in: Fürther Geschichtsblätter, 1/2009, S. 8</ref>
    
== Literatur==
 
== Literatur==