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[[1934]] zahlte er den Teilhaber aus und sein Unternehmen zog in ein wesentlich größeres Ladenlokal in der [[Schwabacher Straße]] 1 um. Max Grundig verkaufte nun Radiogeräte aller gängigen Hersteller, Schallplatten, Plattenspieler, Batterien und Zubehör. Daneben profitierte er von den unterschiedlichen Spannungen der Stromnetze in Nürnberg und Fürth (Wechsel- bzw. Gleichstrom). Wer von Nürnberg nach Fürth zog und einfach sein Radiogerät wieder einschaltete, brachte damit den Transformator zum Durchbrennen. Max Grundig reparierte diese Transformatoren auf eigens angeschafften Drahtwickelmaschinen und produzierte bald auch Neuware zum Verkauf an andere Radiohändler.
 
[[1934]] zahlte er den Teilhaber aus und sein Unternehmen zog in ein wesentlich größeres Ladenlokal in der [[Schwabacher Straße]] 1 um. Max Grundig verkaufte nun Radiogeräte aller gängigen Hersteller, Schallplatten, Plattenspieler, Batterien und Zubehör. Daneben profitierte er von den unterschiedlichen Spannungen der Stromnetze in Nürnberg und Fürth (Wechsel- bzw. Gleichstrom). Wer von Nürnberg nach Fürth zog und einfach sein Radiogerät wieder einschaltete, brachte damit den Transformator zum Durchbrennen. Max Grundig reparierte diese Transformatoren auf eigens angeschafften Drahtwickelmaschinen und produzierte bald auch Neuware zum Verkauf an andere Radiohändler.
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[[1938]] heiratete er die Sopranistin Anneliese Jürgensen, die er in seinem Stammlokal, dem [[Café Fürst]] in Fürth, kennengelernt hatte. Im selben Jahr produzierte er bereits 30.000 Kleintransformatoren für den steigenden Bedarf der Rüstungsindustrie. Mit Kriegsbeginn arbeitete der Betrieb überwiegend für die deutsche Wehrmacht und reparierte Geräte der militärischen Nachrichtentechnik. Max Grundig wurde [[1941]] zu einer Nachrichteneinheit des Heeres eingezogen und nach der Ausbildung bei einer Transportkommandantur in Paris eingesetzt. Mit einer nicht ungefährlichen Schwejkiade erreichte er seine Rückversetzung. Kaum hatte der zuständige Kommandierende General einen 14-tägigen Urlaub angetreten, meldete sich Grundig beim Stellvertreter und erklärte, dass er auf Befehl des Kommandeurs nach Nürnberg versetzt sei. Er kam damit durch und versah danach als Obergefreiter Dienst im Führungsbunker der Transportkommandantur Nürnberg. Bald bekam er die Erlaubnis, sich in seiner militärischen Freizeit um sein Unternehmen zu kümmern.
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[[1938]] heiratete er die Sopranistin [[Anneliese Jürgensen]], die er in seinem Stammlokal, dem [[Café Fürst]] in Fürth, kennengelernt hatte. Im selben Jahr produzierte er bereits 30.000 Kleintransformatoren für den steigenden Bedarf der Rüstungsindustrie. Mit Kriegsbeginn arbeitete der Betrieb überwiegend für die deutsche Wehrmacht und reparierte Geräte der militärischen Nachrichtentechnik. Max Grundig wurde [[1941]] zu einer Nachrichteneinheit des Heeres eingezogen und nach der Ausbildung bei einer Transportkommandantur in Paris eingesetzt. Mit einer nicht ungefährlichen Schwejkiade erreichte er seine Rückversetzung. Kaum hatte der zuständige Kommandierende General einen 14-tägigen Urlaub angetreten, meldete sich Grundig beim Stellvertreter und erklärte, dass er auf Befehl des Kommandeurs nach Nürnberg versetzt sei. Er kam damit durch und versah danach als Obergefreiter Dienst im Führungsbunker der Transportkommandantur Nürnberg. Bald bekam er die Erlaubnis, sich in seiner militärischen Freizeit um sein Unternehmen zu kümmern.
    
Nach den [[Bombenangriffe|Bombenangriffen]] [[1943]] auf Nürnberg ließ Grundig die Produktionsanlagen in das Dorf [[Vach]] bei Fürth auslagern und produzierte dort im Tanzsaal des Gasthauses [[Zur Linde]] und in der Kegelbahn des "[[Roter Ochse(Vach)|Roten Ochsen]]" bis Kriegsende Transformatoren, elektrische Zünder und Steuerungsgeräte. Die zunehmende kriegswirtschaftliche Bedeutung der Fa. Radio-Vertrieb Fürth führte dazu, dass Max Grundig nun unabkömmlich (UK) gestellt wurde und aus dem Militärdienst ausschied. Von AEG erhielt er bald Großaufträge, die die Produktion von 10.000 Kleintransformatoren pro Tag bedeuteten. Der Auftraggeber lieferte das Material und die dazu nötigen Arbeitskräfte gleich mit. 150 ukrainische Zwangsarbeiterinnen waren ab [[1944]] für die Firma tätig. Da ihre Versorgungssituation schlecht war, organisierte Max Grundig regelmäßig ihre Verpflegung. Siemens und AEG stellten bald Ingenieure ab, denn die Aufträge wurden hochwertiger und gegen Kriegsende produzierte das Unternehmen auch die Steuerungsgeräte für die V1-Rakete und V2-Rakete.
 
Nach den [[Bombenangriffe|Bombenangriffen]] [[1943]] auf Nürnberg ließ Grundig die Produktionsanlagen in das Dorf [[Vach]] bei Fürth auslagern und produzierte dort im Tanzsaal des Gasthauses [[Zur Linde]] und in der Kegelbahn des "[[Roter Ochse(Vach)|Roten Ochsen]]" bis Kriegsende Transformatoren, elektrische Zünder und Steuerungsgeräte. Die zunehmende kriegswirtschaftliche Bedeutung der Fa. Radio-Vertrieb Fürth führte dazu, dass Max Grundig nun unabkömmlich (UK) gestellt wurde und aus dem Militärdienst ausschied. Von AEG erhielt er bald Großaufträge, die die Produktion von 10.000 Kleintransformatoren pro Tag bedeuteten. Der Auftraggeber lieferte das Material und die dazu nötigen Arbeitskräfte gleich mit. 150 ukrainische Zwangsarbeiterinnen waren ab [[1944]] für die Firma tätig. Da ihre Versorgungssituation schlecht war, organisierte Max Grundig regelmäßig ihre Verpflegung. Siemens und AEG stellten bald Ingenieure ab, denn die Aufträge wurden hochwertiger und gegen Kriegsende produzierte das Unternehmen auch die Steuerungsgeräte für die V1-Rakete und V2-Rakete.
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