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=== Landesherren der unteren und oberen Siedlung ===
 
=== Landesherren der unteren und oberen Siedlung ===
Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs haben eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes [[0903|903]] wird der erste Wechsel im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter [[wikipedia:Gundekar I. (Eichstätt)|Bischof Gundekar I.]] den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das von [[wikipedia:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene Bistum Bamberg abtrat - und damit erstmals Burgfarrnbach und den Marktflecken Fürth politisch "zusammenführte". Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wurde bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut; sie existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach.  
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Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs haben eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes [[0903|903]] wird der erste Wechsel im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter [[wikipedia:Gundekar I. (Eichstätt)|Bischof Gundekar I.]] den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das von [[wikipedia:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene [[Bistum Bamberg]] abtrat - und damit erstmals Burgfarrnbach und den [[Marktrecht|Marktflecken]] Fürth politisch "zusammenführte". Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wurde bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut; sie existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach.  
    
Der nächste Wechsel vollzog sich [[1303]], als der Ort aus zwei [[wikipedia:Halbbauer|Halbhöfen]], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. [[Konrad IV.|Burggraf Konrad von Nürnberg]] übergab die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert, während des [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieges]] ([[1449]]/[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [[wikipedia:Albrecht Achilles|Achilles von Brandenburg-Ansbach]] und der Reichsstadt Nürnberg. Im Verlauf des Kriegs, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften, die sich in seinem Besitz befanden, durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, wobei der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche.
 
Der nächste Wechsel vollzog sich [[1303]], als der Ort aus zwei [[wikipedia:Halbbauer|Halbhöfen]], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. [[Konrad IV.|Burggraf Konrad von Nürnberg]] übergab die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert, während des [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieges]] ([[1449]]/[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [[wikipedia:Albrecht Achilles|Achilles von Brandenburg-Ansbach]] und der Reichsstadt Nürnberg. Im Verlauf des Kriegs, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften, die sich in seinem Besitz befanden, durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, wobei der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche.
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Im 14. und 15. Jahrhundert hatten sich in Burgfarrnbach die zwei Herrensitze etabliert. Als Eigentümer des oberen und unteren Sitzes Burgfarrnbachs wurden die Reichsministerialen von [[Rapoto von Külsheim|Külsheim]] benannt. [[1415]] verkauften die Kühlsheimer ihren Burgfarrnbacher Besitz wieder an den Dompropst von Bamberg, der ihn an Nürnberger Patrizier weitergab. [[1439]] ist der obere Sitz für die Familie Volckamer beurkundet, die ihn [[1493]] an Heinrich Wolf verkauften. Das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der [[St. Johannis]]-Kirche.
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Im 14. und 15. Jahrhundert hatten sich in Burgfarrnbach die zwei Herrensitze etabliert. Als Eigentümer des oberen und unteren Sitzes Burgfarrnbachs wurden die Reichsministerialen von [[Rapoto von Külsheim|Külsheim]] benannt. [[1415]] verkauften die Külsheimer ihren Burgfarrnbacher Besitz wieder an den Dompropst von Bamberg, der ihn an Nürnberger Patrizier weitergab. [[1439]] ist der obere Sitz für die Familie Volckamer beurkundet, die ihn [[1493]] an Heinrich Wolf verkauften. Das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der [[St. Johannis]]-Kirche.
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Der untere Sitz, den die Kühlsheimer auch an den Dompropst verkauft hatten, kam ebenfalls an Nürnberger Familien. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselte er an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. [[1514]] wechselte der Eigentümer erneut, jetzt wurde Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wurde die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim den Jüngeren, einen Nürnberger Stadtbaumeister, der bis [[1522]] auf dem unteren Besitz saß. Von ihm erwarb Balthasar Wolf von Wolfsthal nun auch den unteren Besitz. Die Familie baute dort noch ab dem gleichen Jahr ein [[Wasserschloss]]. Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, eine Neufassung erfolgte jeweils [[1592]] und [[1616]]. [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Bis [[1605]] war die Familienmitglieder derer von Wolfsthal die Herren von Burgfarrnbach. Möglicherweise war die Familie in Geldnöten, nachdem [[Wolf von Wolfsthal]] eine Strafe von 2.000 Gulden für den [[Sühnekreuze|Mord an seinem Diener]] hatte bezahlen müssen. Und so wurde der Ort erneut weiterveräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kaufte David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Die Kresser stammten aus Schwaben, und wurden in Nürnberg Mitglieder des Rates. [[1613]] erhielt David II. von Kaiser Matthias den Adelstitel. Zwei Jahre später erwarb er Burgfarrnbach. Gleich darauf, [[1616]], ließ er die Wasserburg und die Brauerei, die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen.  
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Der untere Sitz, den die Külsheimer auch an den Dompropst verkauft hatten, kam ebenfalls an Nürnberger Familien. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselte er an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. [[1514]] wechselte der Eigentümer erneut, jetzt wurde Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wurde die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim den Jüngeren, einen Nürnberger Stadtbaumeister, der bis [[1522]] auf dem unteren Besitz saß. Von ihm erwarb Balthasar Wolf von Wolfsthal nun auch den unteren Besitz. Die Familie baute dort noch ab dem gleichen Jahr ein [[Wasserschloss]]. Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, eine Neufassung erfolgte jeweils [[1592]] und [[1616]]. [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Bis [[1605]] war die Familienmitglieder derer von Wolfsthal die Herren von Burgfarrnbach. Möglicherweise war die Familie in Geldnöten, nachdem [[Wolf von Wolfsthal]] eine Strafe von 2.000 Gulden für den [[Sühnekreuze|Mord an seinem Diener]] hatte bezahlen müssen. Und so wurde der Ort erneut weiterveräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kaufte David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Die Kresser stammten aus Schwaben, und wurden in Nürnberg Mitglieder des Rates. [[1613]] erhielt David II. von Kaiser Matthias den Adelstitel. Zwei Jahre später erwarb er Burgfarrnbach. Gleich darauf, [[1616]], ließ er die Wasserburg und die Brauerei, die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen.  
    
=== Der Dreißigjährige Krieg und die Folgen ===
 
=== Der Dreißigjährige Krieg und die Folgen ===
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Die Bautätigkeit ab den 1930er Jahren im Westen an der Würzburger Straße mit Verbindungsweg zur Bernbacher Straße war unter anderem dem Bauverein zu verdanken. Aber auch die Siedlungsbaugenossenschaft begann mit dem Bau von sechs Siedlungshäusern. Im Mai 1934 war in der Franz-Seldte-Siedlung Richtfest. Bis September 1935 waren dann 18 Wohnhäuser mit 34 Familienwohnungen erstellt. 1937 kamen drei Doppelhäuser am südlichen Ende der Sperlingstraße, so genannte Sperling-Siedlung, unter Anleitung des Architekten Paul Berthold hinzu. Der kirchliche Burgfarrnbacher Friedhof erhielt 1937 eine neue Aussegnungshalle. Die Kirchenstiftung kaufte auch vorausschauend Grund für die Erweiterung, die 1984 verwirklicht wurde.
 
Die Bautätigkeit ab den 1930er Jahren im Westen an der Würzburger Straße mit Verbindungsweg zur Bernbacher Straße war unter anderem dem Bauverein zu verdanken. Aber auch die Siedlungsbaugenossenschaft begann mit dem Bau von sechs Siedlungshäusern. Im Mai 1934 war in der Franz-Seldte-Siedlung Richtfest. Bis September 1935 waren dann 18 Wohnhäuser mit 34 Familienwohnungen erstellt. 1937 kamen drei Doppelhäuser am südlichen Ende der Sperlingstraße, so genannte Sperling-Siedlung, unter Anleitung des Architekten Paul Berthold hinzu. Der kirchliche Burgfarrnbacher Friedhof erhielt 1937 eine neue Aussegnungshalle. Die Kirchenstiftung kaufte auch vorausschauend Grund für die Erweiterung, die 1984 verwirklicht wurde.
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=== 2. Weltkrieg ===
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=== Zweiter Weltkrieg ===
 
Der Luftkrieg forderte 20 Todesopfer. An Gebäuden wurden 9 Wohnhäuser und 6 Scheunen mit Vieh vernichtet. Der erste Bombenangriff erfolgte am [[17. August]] [[1940]] am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt -, der sich aber im Nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Alliierten Streitkräfte hatten Fürth gar nicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohntes Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der schaulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestaunen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit "Absicht" - ereignete sich in der Nacht vom 10. auf den [[11. August]] [[1943]], in dessen Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war zwar als militärisches Ziel für die Alliierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes [[Bachmann, von Blumenthal & Co|Bachmann, von Blumenthal]] in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch relativ nahe an den beiden [[Flughafen|Flughäfen]] in Fürth, so dass immer mit Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am [[25. Februar]] [[1944]] getroffen, als die Alliierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am [[10. September]] [[1944]], dass ein Großfeuer in Burgfarrnbach nach sich zog. Dabei kamen erneut sieben Menschen aus Burgfarrnbach ums Leben.
 
Der Luftkrieg forderte 20 Todesopfer. An Gebäuden wurden 9 Wohnhäuser und 6 Scheunen mit Vieh vernichtet. Der erste Bombenangriff erfolgte am [[17. August]] [[1940]] am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt -, der sich aber im Nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Alliierten Streitkräfte hatten Fürth gar nicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohntes Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der schaulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestaunen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit "Absicht" - ereignete sich in der Nacht vom 10. auf den [[11. August]] [[1943]], in dessen Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war zwar als militärisches Ziel für die Alliierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes [[Bachmann, von Blumenthal & Co|Bachmann, von Blumenthal]] in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch relativ nahe an den beiden [[Flughafen|Flughäfen]] in Fürth, so dass immer mit Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am [[25. Februar]] [[1944]] getroffen, als die Alliierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am [[10. September]] [[1944]], dass ein Großfeuer in Burgfarrnbach nach sich zog. Dabei kamen erneut sieben Menschen aus Burgfarrnbach ums Leben.
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Die Allierten kamen schließlich am [[17. April]] [[1945]] über Bad Windsheim/Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der [[Hitlerjugend]] und des sog. Volkssturms hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten durch die Alliierten Streitkräfte bis zur [[Billinganlage]] bzw. [[Maxbrücke]] ein- und die Innenstadt unter Beschuss genommen, bis die Truppen am [[19. April]] [[1945]] die Stadt durch die [[Kapitulation von Fürth|Kapitulation]] des komm. [[Oberbürgermeister]]s [[Karl Häupler|Häupler]] übernahmen.  
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Die Allierten kamen schließlich am [[17. April]] [[1945]] über Bad Windsheim/Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der [[Hitlerjugend]] und des sogenannten Volkssturms hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten durch die Alliierten Streitkräfte bis zur [[Billinganlage]] bzw. [[Maxbrücke]] ein- und die Innenstadt unter Beschuss genommen, bis die Truppen am [[19. April]] [[1945]] die Stadt durch die [[Kapitulation von Fürth|Kapitulation]] des komm. [[Oberbürgermeister]]s [[Karl Häupler|Häupler]] übernahmen.  
    
Während des Krieges war der Buslinien-Verkehr nach Burgfarrnbach eingestellt. Die öffentliche Verkehrsverbindung war nur über die Bahnlinie möglich. Erst 1949 hieß es, der Burgfarrnbacher Omnibus soll wieder fahren.
 
Während des Krieges war der Buslinien-Verkehr nach Burgfarrnbach eingestellt. Die öffentliche Verkehrsverbindung war nur über die Bahnlinie möglich. Erst 1949 hieß es, der Burgfarrnbacher Omnibus soll wieder fahren.
 
   
 
   
=== Die Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg ===
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=== Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg ===
 
Nach dem Krieg wurden u. a. die ersten Flüchtlinge bzw. sog. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst in das Schulhaus an der [[Lehenstraße]] sowie in die Säle der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im [[Schloß Burgfarrnbach|Schlossgebäude]] untergebracht. Im Schlosshof stand noch 1954 eine Baracke, eine von ursprünglich drei Baracken, welche die Luftwaffe im Krieg aufgebaut hatte. Bewohnt wurde sie noch von drei Familien mit 11 Personen. Seit neun Jahren wohnten dort Ausgebombte und Flüchtlinge. Das Trinkwasser mussten sie sich unterhalb der Baracke über eine Treppe aus dem Bach holen.  Das Dach der Baracke war undicht und es regnete herein. Ein Zeitungsbericht sorgte für eine Änderung des tristen Zustands.
 
Nach dem Krieg wurden u. a. die ersten Flüchtlinge bzw. sog. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst in das Schulhaus an der [[Lehenstraße]] sowie in die Säle der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im [[Schloß Burgfarrnbach|Schlossgebäude]] untergebracht. Im Schlosshof stand noch 1954 eine Baracke, eine von ursprünglich drei Baracken, welche die Luftwaffe im Krieg aufgebaut hatte. Bewohnt wurde sie noch von drei Familien mit 11 Personen. Seit neun Jahren wohnten dort Ausgebombte und Flüchtlinge. Das Trinkwasser mussten sie sich unterhalb der Baracke über eine Treppe aus dem Bach holen.  Das Dach der Baracke war undicht und es regnete herein. Ein Zeitungsbericht sorgte für eine Änderung des tristen Zustands.
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Als 1007 bei der Gründung des Bistums Bamberg das ganze Fürther Gebiet dorthin gegeben wurde, existierte die Johanniskapelle bereits. Sie unterstand der [[Martinskapelle]] in Fürth als der zuständigen Pfarrkirche.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131}}</ref> Die Kirche [[St. Johannis]] zählt zu den ältesten noch erhaltenen Kirchen in der Umgebung Fürths. Die erste Erwähnung ist für das Jahr [[1287]] verzeichnet; hier wird von einer Kapelle gesprochen, die von der Pfarrei in Fürth abhängig sei. Am [[29. Mai]] [[1349]] trennte der Bamberger Bischof Friedrich I. Graf von Hohenlohe, auf Veranlassung des Ritters [[Rapoto von Külsheim]] samt Gemahlin, sowie der Bewohner von Oberfarrnbach, [[Unterfarrnbach]], Bernbach, Hiltmannsdorf, Ober- und Unterfürberg und [[Atzenhof]] diese Ortschaften von ihrer Mutterkirche des heiligen [[St. Martin]] zu Fürth ab und teilt sie der neu errichteten Pfarrei [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach zu. Damit gilt [[Rapoto von Külsheim]] als Gründer der Pfarrei in Burgfarrnbach.
 
Als 1007 bei der Gründung des Bistums Bamberg das ganze Fürther Gebiet dorthin gegeben wurde, existierte die Johanniskapelle bereits. Sie unterstand der [[Martinskapelle]] in Fürth als der zuständigen Pfarrkirche.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131}}</ref> Die Kirche [[St. Johannis]] zählt zu den ältesten noch erhaltenen Kirchen in der Umgebung Fürths. Die erste Erwähnung ist für das Jahr [[1287]] verzeichnet; hier wird von einer Kapelle gesprochen, die von der Pfarrei in Fürth abhängig sei. Am [[29. Mai]] [[1349]] trennte der Bamberger Bischof Friedrich I. Graf von Hohenlohe, auf Veranlassung des Ritters [[Rapoto von Külsheim]] samt Gemahlin, sowie der Bewohner von Oberfarrnbach, [[Unterfarrnbach]], Bernbach, Hiltmannsdorf, Ober- und Unterfürberg und [[Atzenhof]] diese Ortschaften von ihrer Mutterkirche des heiligen [[St. Martin]] zu Fürth ab und teilt sie der neu errichteten Pfarrei [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach zu. Damit gilt [[Rapoto von Külsheim]] als Gründer der Pfarrei in Burgfarrnbach.
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[[1474]] errang die Reichsstadt Nürnberg die Kirchenhoheit und führte im Jahre [[1528]] die Reformation in Burgfarrnbach ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche verwüstet, die folgende Wiederinstandsetzung betraf hauptsächlich die Westgiebelseite.
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[[1474]] errang die Reichsstadt Nürnberg die Kirchenhoheit und führte im Jahre [[1528]] die [[Reformation]] in Burgfarrnbach ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche verwüstet, die folgende Wiederinstandsetzung betraf hauptsächlich die Westgiebelseite.
    
Am [[15. September]] [[1929]] fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle bei dem Gasthaus Krone statt, als Filialkirche [[Zu Unserer Lieben Frau]] in Fürth. Die Einweihung der neuen Kath. Kirche [[St. Marien]] fand am [[18. September]] [[1955]] durch den Bamberger [[wikipedia:Josef Schneider (Bischof)|Erzbischof Josef Schneider]] in Burgfarrnbach statt.
 
Am [[15. September]] [[1929]] fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle bei dem Gasthaus Krone statt, als Filialkirche [[Zu Unserer Lieben Frau]] in Fürth. Die Einweihung der neuen Kath. Kirche [[St. Marien]] fand am [[18. September]] [[1955]] durch den Bamberger [[wikipedia:Josef Schneider (Bischof)|Erzbischof Josef Schneider]] in Burgfarrnbach statt.
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