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'''[[Titel::Dr.]] [[Vorname::Karl]] [[Nachname::Häupler]]''' (* [[Geburtstag::2. Januar]] [[Geburtsjahr::1906]] in [[Geburtsort::Weiden/Oberpfalz]]; † [[Todestag::21. Juni]] [[Todesjahr::1945]] in [[Todesort::Aldingen (Kreis Ludwigsburg)]]) war bei der Stadt Fürth ab dem 1. Dezember [[1938]] bis April [[1945]] tätig, zuerst [[Beruf::2. Bürgermeister]] (ab 1944) und schließlich bis zum 19. April [[1945]] [[Bemerkung::kommissarisch]]er [[Beruf::Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth. [[Bild::Bild:Karl Häupler - A7255.jpg|thumb|right|Dr. Karl Häupler]] 2. Bürgermeister von [[2. BM von::1939]] bis [[2. BM bis::1944]], komm. Oberbürgermeister von [[OB von::1944]] bis April [[OB bis::1945]].  
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'''[[Titel::Dr.]] [[Vorname::Karl]] [[Nachname::Häupler]]''' (* [[Geburtstag::2. Januar]] [[Geburtsjahr::1906]] in [[Geburtsort::Weiden/Oberpfalz]]; † [[Todestag::21. Juni]] [[Todesjahr::1945]] in [[Todesort::Aldingen (Kreis Ludwigsburg)]]) war bei der Stadt Fürth ab dem [[1. Dezember]] [[1938]] bis [[19. April]] [[1945]] tätig, zuerst [[Beruf::2. Bürgermeister]] (ab 1944) und schließlich bis zum [[19. April]] [[1945]] [[Bemerkung::kommissarisch]]er [[Beruf::Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth. [[Bild::Bild:Karl Häupler - A7255.jpg|thumb|right|Dr. Karl Häupler]] 2. Bürgermeister von [[2. BM von::1939]] bis [[2. BM bis::1944]], komm. Oberbürgermeister von [[OB von::1944]] bis April [[OB bis::1945]]. Karl Häupler war von Beruf [[Beruf::Jurist|Verwaltungsjurist]] und war mit Maria Häupler verheiratet.
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==Leben==
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== Leben ==
Karl Häupler tratt [[1932]] in die [[Partei::NSDAP]] ein und war von Beruf [[Beruf::Jurist|Verwaltungsjurist]]. Erstmals erscheint der Name von Dr. Karl Häupler in den Akten der Stadt Fürth [[1939]]. Er wird als Nachfolger des berufsmäßigen 2. Bürgermeisters Dr. [[Fritz Kempfler]] berufen. Dr. Kempfler wurde im Juli ''1938'' zum Oberbürgermeister in Bayreuth ernannt, so dass die Stelle in Fürth vakant war. Die Stelle des 2. Bürgermeisters wurde demzufolge im August [[1938]] ausgeschrieben - und insgesamt 18 Bewerber stellten für diese Postion vor.<ref>Peter Frank, Dr. Karl Häupler und seine Dienstverhältnisse bei der Stadt Fürth, Fürth 2006</ref> Eine Wahl durch den [[Stadtrat]] war während der NS-Zeit nicht mehr vorgesehen. Der [[Stadtrat]] hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch eine beratende Funktion. Über die Besetzung des Bürgermeisters hatte ledliglich die [[NSDAP]] zu entscheiden, in diesem Fall unter dem Vorsitz des Gauinspektors Ritter, der als Beauftragter der [[NSDAP]] fungierte. Dr. Häupler musste sich auch auf besonderen Wunsch des Gauleiters Julius Streicher sich ihm persönlich vorstellen - obwohl dies so vom Verfahren nicht vorgesehen war. In einem Schreiben an den Reichstatthalter in Bayern/ München wurde folgendes über Dr. Häupler berichtet:
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[[1923]] wird Häupler mit 17 Jahren Gründungsmitglied einer Ortsgruppe der sog. Nationalen Vereinigung "Reichsflagge" (vermutlich in Memmingen), einer paramilitärischen Vereinigung, deren Erkennungszeichen die Reichskriegsflagge war<ref>Spruchkammerakten Hauptkammer Fürth - Dr. Karl Häupler, Spruchkammerbeschluss vom 20. Dezember 1948</ref>. Die Leitung der "Reichsflagge" hatte Ernst Röhm inne. Nach der Teilnahme am Hitlerputsch zunächst verboten, ging die Gruppierung [[1925]] in Erich Ludendorffs "Tannenbergbund" über<ref>Historisches Lexikon Bayerns, online abgerufen am 9. September 2014 | 16:21 Uhr [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44580 online abrufbar]</ref>.
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Im März [[1932]] tritt Häupler in die [[Partei::NSDAP]] ein. Beruflich war Häupler zunächst Referendar im Bereich Justiz und Verwaltungsdienst, bis er ca. 1934 als Regierungsassessor an der Regierung Ansbach beschäftigt war. Es folgt der Wechchsel in den Regierungsrat Illertissen und Mühldorf, wo er auch ab dem [[1. Februar]] [[1935]] bis zum [[10. März]] [[1938]] Kreisrechtsamtsleiter und Kreisausbildungsleiter war.
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Häupler tritt ebenfalls der Allgemeinen SS bei, jedoch liegen unterschiedliche Aussagen über die Dauer seiner Mitgliedschaft vor. So sprechen einige über den Eintritt in die SS von dem Zeitraum Anfang [[1939]], während andere Aussagen von einem Eintritt im Jahr [[1941]] berichten.  
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== Amtszeit in Fürth ==
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Erstmals erscheint der Name von Dr. Karl Häupler in den Akten der Stadt Fürth [[1939]]. Er wird als Nachfolger des berufsmäßigen 2. Bürgermeisters Dr. [[Fritz Kempfler]] berufen. Dr. Kempfler wurde im Juli [[1938]] zum Oberbürgermeister in Bayreuth ernannt, so dass die Stelle in Fürth vakant wurde. Die Stelle des 2. [[Bürgermeister]]s wurde demzufolge im August [[1938]] ausgeschrieben - und insgesamt 18 Bewerber stellten für diese Postion vor.<ref>Peter Frank, Dr. Karl Häupler und seine Dienstverhältnisse bei der Stadt Fürth, Fürth 2006</ref> Eine Wahl durch den [[Stadtrat]] war während der NS-Zeit nicht mehr vorgesehen. Der [[Stadtrat]] hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch eine beratende Funktion. Über die Besetzung des [[Bürgermeister]]s hatte ledliglich die [[NSDAP]] zu entscheiden, in diesem Fall unter dem Vorsitz des Gauinspektors Ritter, der als Beauftragter der [[NSDAP]] fungierte. Dr. Häupler musste sich auch auf besonderen Wunsch des Gauleiters Julius Streicher sich ihm persönlich vorstellen - obwohl dies so vom Verfahren nicht vorgesehen war. In einem Schreiben an den Reichstatthalter in Bayern/ München wurde folgendes über Dr. Häupler berichtet:
    
[[Bild:Häupler Forster Sandreuter A7256.jpg|thumb|left|Dr. Karl Häupler mit Gauleiter [[Albert Forster]]]]''Dr. Häupler war als Rechtsrat am Bezirksamt in Mühldorf am Inn tätig. Sein frühzeitiger Eintritt zur Partei und seine Tätigkeit bei der Reichsflagge [[Nürnberg]] gebe volle Gewähr, dass er sein Amt im Sinne der Bewegung verwalten werde.''<ref>Stadtarchiv, Akte "Berufung eines 1. hauptamtlichen Beigeordneten - Dr. Häupler 1939", Fach 130, Nr. 68</ref>  
 
[[Bild:Häupler Forster Sandreuter A7256.jpg|thumb|left|Dr. Karl Häupler mit Gauleiter [[Albert Forster]]]]''Dr. Häupler war als Rechtsrat am Bezirksamt in Mühldorf am Inn tätig. Sein frühzeitiger Eintritt zur Partei und seine Tätigkeit bei der Reichsflagge [[Nürnberg]] gebe volle Gewähr, dass er sein Amt im Sinne der Bewegung verwalten werde.''<ref>Stadtarchiv, Akte "Berufung eines 1. hauptamtlichen Beigeordneten - Dr. Häupler 1939", Fach 130, Nr. 68</ref>  
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Die Regierung stimmte der Berufung von Dr. Häupler am 10. Januar [[1939]] zu, nachdem auch der Reichstatthalter zuvor zugestimmt hatte. Die offiziele Ernennung und Einführung in das Amt erfolgte am 20. Januar [[1939]], obwohl er nach interner Absprache mit OB [[Franz Jakob|Jakob]] den Dienst bereits im Dezember [[1938]] angetreten hatte. Neben der Vertretung des Oberbürgermeisters in seiner Abwesenheit waren Dr. Häupler folgende Bereiche der Stadtverwaltung unterstellt: Wirtschaftsamt, Grundstücksreferat, Kultur, Schlacht- und Viehhof und Verkehr.
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Die Regierung stimmte der Berufung von Dr. Häupler am [[10. Januar]] [[1939]] zu, nachdem auch der Reichstatthalter zuvor zugestimmt hatte. Die offiziele Ernennung und Einführung in das Amt erfolgte am [[20. Januar]] [[1939]], obwohl er nach interner Absprache mit [[Oberbürgermeister|OB]] [[Franz Jakob|Jakob]] den Dienst bereits im Dezember [[1938]] angetreten hatte. Neben der Vertretung des Oberbürgermeisters in seiner Abwesenheit waren Dr. Häupler folgende Bereiche der Stadtverwaltung unterstellt: Wirtschaftsamt, Grundstücksreferat, Kultur, Schlacht- und Viehhof und Verkehr.
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Die Zusammenarbeit mit dem damaligen Oberbürgermeister [[Franz Jakob|Jakob]] war nur von kurzer Dauer, da Jakob bereits im Oktober [[1939]] nach Thorn/Westpreußen (Polen) verstetzt wurde. Ab 1. März [[1940]] führte Dr. Häupler das Direktorium in Vertretung, neben dem Geschäftsbereich Referat I - Grundstücksreferat und Kultur. Er selbst strebte stets bis zum Kriegsende die vollständige Übertragung der OB Stelle an, dies wurde aber vom Innenministerium verweigert.
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Die Zusammenarbeit mit dem damaligen [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] war nur von kurzer Dauer, da Jakob bereits im Oktober [[1939]] nach Thorn/Westpreußen (heute Torún in Polen) verstetzt wurde. Ab [[1. März]] [[1940]] führte Dr. Häupler das Direktorium in Vertretung, neben dem Geschäftsbereich Referat I - Grundstücksreferat und Kultur. Er selbst strebte stets bis zum Kriegsende die vollständige Übertragung der OB Stelle an, dies wurde aber vom Innenministerium verweigert.
    
==Kapitulation 19. April 1945==
 
==Kapitulation 19. April 1945==
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