Johann Paul Haas

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Unterschrift J.P. Haas, 1853.jpg
Unterschrift: Johann Paulus Haas, Schreinermeister
Person
Johann Paul Haas
Vorname
Johann Paul
Nachname
Haas
Geschlecht
männlich
Abw. Namen
Johann Paulus H., Paul H.
Geburtsdatum
11. Dezember 1807
Geburtsort
Fürth
Todesdatum
23. Mai 1861
Todesort
Fürth
Beruf
Schreiner, Schreinermeister, Kunstschreiner, Zeichenlehrer
Religion
evangelisch-lutherisch
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Johann Paul Haas (geb. 11. Dezember 1807 in Fürth[1]; gest. 23. Mai 1861 in Fürth[2]) war ein herausragender Schreinermeister im 19. Jahrhundert, verheiratet mit Sibilla Philippina (gest. 8. November 1863).

Er kam als zweites Kind des Schreinermeisters Georg Philipp Haas und dessen Ehefrau Kunigunda Margaretha, geborene Pfroetschner im Haus Nr. 70 (ab 1890 Marktplatz 5) zur Welt. Taufpate war der Fürther Schreinermeister Johann Paulus Pfroetschner.[1] Der Schreinermeister Johann Hieronymus Haas war sein Bruder.

Paul Haas besuchte die polytechnische Schule in Nürnberg und war ein Schüler Heideloffs. Er hatte seinen Sitz mit Werkstatt und Wohnung in der ehemaligen Schützenstraße 11[3], heute Wilhelm-Löhe-Straße 6.

Haas war Mitglied des Gewerberates[4] und gab Zeichenunterricht für Schreinerlehrlinge der Gewerbeschule[5]. Paul Haas gehörte mit zwei seiner Gesellen zu den Mitgliedern des Rettungsvereins.[6]

Werke

Er zeigte bei der Industrie-Ausstellung in Nürnberg 1840 einen Blumentisch in gotischem Stil und bekam für seine Leistung eine eherne Ehrenmünze.[7]

Zu seinen zahlreichen Arbeiten gehörten nach einer Zeitungsnachricht des Fürther Tagblattes von 1841 ein Lüster[8] und laut einem Zeitungsbericht von 1842 der Altar, die Kanzel und der bereits gemeldete Lüster in der Michaeliskirche, Altar und Kanzel in der katholischen Kirche Zu Unserer Lieben Frau, Schreinerarbeiten in der Synagoge, der Hauptaltar der katholischen Kirche in Münnerstadt, die Kanzel mit runder Treppe der Stadtkirche in Schwabach, ein Altar der Hofkapelle Reichenschwend, ein Altar der evangelischen Kirche Rostall, zwei Altäre in Rottweil sowie viele neugotische Möbel für den Grafen Wilhelm in Schloss Lichtenstein bei Stuttgart.[9]

Ab Februar 1843 übernahmen die Gebrüder Haas (in Verbindung mit Julius Finster) die Schreinerarbeiten beim Rathausbau.[10]

1845 wurde ein Gewerbs-Privilegium über eine verbesserte Bearbeitung von Holzmosaiken, das er zusammen mit dem Schreinermeister August Heinrich Paul Pfrötschner einem Münchner Fabrikbesitzer abgekauft hatte, verlängert.[11]

Ein von Haas gefertigter Hausaltar, der vom Nürnberger Künster A. Engelhardt mit Bildern ausgestattet und auf der Berliner Ausstellung 1844 zu sehen war, wurde 1845 von der Kaiserin von Russland gekauft.[12]

1853 wurde er für die grundlegenden Renovierungsarbeiten an der Neuschul angefragt. Ob die von Haas projektierten aufwändigen Einbauten und Zierarbeiten dann auch verwirklicht wurden ist nicht zweifelsfrei überliefert.[13]

Adressbucheinträge

  • 1846: Haas Paul, Schützengasse Haus-Nr. 43 (II. Bezirk); Schreinermeister[14]
  • 1854: 43 /II., Joh. Paulus Haas; Kunst-, Bau- und Möbelschreiner[15]
  • 1859: 43, Joh. Paul Haas; Schreinermeister[16]
  • (1867: Schützengasse 11 (nach Nummerierungswechsel von 1860) Haas, Georg; Schreiner)[17]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1805–1813, S. 283
  2. Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1856–1862, S. 305
  3. diese Nummerierung galt ab 1860, zuvor zwischen 1827 und 1860 lautete die Anschrift Schützengasse Haus-Nr. 43 im II. Bezirk
  4. Fürther Tagblatt vom 25. September 1856 - online
  5. siehe Anzeigen im Fürther Tagblatt vom 6. April 1850 und 19. Oktober 1855
  6. vgl. dazu die näheren Angaben im Fürther Tagblatt vom 17. Dezember 1842 – P. Haas wurde in der III. Sektion aufgezählt, sein Vater in der I. Sektion und Christoph Haas in der II. Sektion. Die Organisation war durch die Freimaurer 1835 gegründet worden, hatte sich aber als zu klein bei ausgebrochenem Feuer erwiesen. Darum wurde der Rettungsverein mit Erlaubnis des Stadtmagistrats vergrößert.
  7. Fürther Tagblatt vom 29. Januar 1842
  8. Fürther Tagblatt vom 28. Dezember 1841
  9. Fürther Tagblatt vom 10. August 1842, S. 818
  10. Fürther Tagblatt vom 8. Februar 1843
  11. Intelligenzblatt der Königlichen Regierung von Oberbayern vom 18. Juli 1845, S. 1034
  12. Fürther Tagblatt vom 1. Oktober 1845
  13. Mehr als Steine - Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II, S. 293
  14. Adressbuch von 1846
  15. Adressbuch von 1854
  16. Adressbuch von 1859
  17. Adressbuch von 1867

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