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|Nachname=Cnollen
 
|Nachname=Cnollen
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
|Abweichende Namensform=Knollaeus; Cnolläus; Cnollen; Knoll; Knolle
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|AbweichendeNamensform=Knollaeus; Cnolläus; Cnollen; Knoll; Knolle
 
|Geburtsdatum=1674/09/12
 
|Geburtsdatum=1674/09/12
 
|Geburtsort=Wirschnitz
 
|Geburtsort=Wirschnitz
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Er kam in Wirschnitz [[1674]], unweit von Oelsnitz im Vogtland, als Sohn des Schulmeisters Heinrich Knolle und seiner Ehefrau Catharina, geb. Schildbach, zur Welt. Seine Schulausbildung erhielt er zuerst in Oelsnitz und [[wikipedia:Schneeberg (Erzgebirge)|Schneeberg]], sodann in Nürnberg und [[wikipedia:Zittau|Zittau]] - vor allem bei dem Pädagogen und Orientalisten [[wikipedia:Adam Erdmann Mirus|Adam Erdmann Miren]].<ref name="Bauer">Gerhard Bauer: Lebensläufe bei St. Michael. In: Fürther Geschichtsblätter, Jahrgang 2014, Bd.1, S. 38</ref> Zuletzt besuchte er in Bremen das königl.-schwedische Gymnasium unter der Obhut von [[wikipedia:Jacob Hieronymus Lochner (Theologe)|Jacob Hieronymus Lochner]], dem jüngsten Bruder des Fürther Pfarrers [[Carl Friedrich Lochner d. Ä.]]<ref name="Bauer"/><br />  
 
Er kam in Wirschnitz [[1674]], unweit von Oelsnitz im Vogtland, als Sohn des Schulmeisters Heinrich Knolle und seiner Ehefrau Catharina, geb. Schildbach, zur Welt. Seine Schulausbildung erhielt er zuerst in Oelsnitz und [[wikipedia:Schneeberg (Erzgebirge)|Schneeberg]], sodann in Nürnberg und [[wikipedia:Zittau|Zittau]] - vor allem bei dem Pädagogen und Orientalisten [[wikipedia:Adam Erdmann Mirus|Adam Erdmann Miren]].<ref name="Bauer">Gerhard Bauer: Lebensläufe bei St. Michael. In: Fürther Geschichtsblätter, Jahrgang 2014, Bd.1, S. 38</ref> Zuletzt besuchte er in Bremen das königl.-schwedische Gymnasium unter der Obhut von [[wikipedia:Jacob Hieronymus Lochner (Theologe)|Jacob Hieronymus Lochner]], dem jüngsten Bruder des Fürther Pfarrers [[Carl Friedrich Lochner d. Ä.]]<ref name="Bauer"/><br />  
An beiden letzteren Gymnasien legte er den Grundstock für ''morgenländische Sprachen''.<ref name="Will">Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon, 1. Teil, 1755, S. 199 - [https://books.google.de/books?id=AZlfAAAAcAAJ&pg=PA199&lpg=PA199&dq=Adam+Andreas+Cnoll%C3%A4us&source=bl&ots=RdP3DHT9zv&sig=lUU_jmmLY9HgQ-FuG9CHoiuYdVI&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiar8Dyk-beAhXDzKQKHesoDngQ6AEwAXoECAQQAQ#v=onepage&q=Adam%20Andreas%20Cnoll%C3%A4us&f=false online verfügbar]</ref> "''Cnollen studirte in Rostock, Kopenhagen und Jena und beschäftigte sich vielfach mit rabbinischer Litteratur''".<ref>Moritz Cantor: Cnollen, Adam Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 354 - [http://www.deutsche-biographie.de/pnd102523940.html?anchor=adb online abrufbar]</ref>
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An beiden letzteren Gymnasien legte er den Grundstock für ''morgenländische Sprachen''.<ref name="Will">Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon, 1. Teil, 1755, S. 199 - [https://books.google.de/books?id=AZlfAAAAcAAJ&pg=PA199&lpg=PA199&dq=Adam+Andreas+Cnoll%C3%A4us&source=bl&ots=RdP3DHT9zv&sig=lUU_jmmLY9HgQ-FuG9CHoiuYdVI&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiar8Dyk-beAhXDzKQKHesoDngQ6AEwAXoECAQQAQ#v=onepage&q=Adam%20Andreas%20Cnoll%C3%A4us&f=false online]</ref> "''Cnollen studirte in Rostock, Kopenhagen und Jena und beschäftigte sich vielfach mit rabbinischer Litteratur''".<ref>Moritz Cantor: Cnollen, Adam Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 354 - [http://www.deutsche-biographie.de/pnd102523940.html?anchor=adb online]</ref>
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[[1700]] kam Cnolläus als Privatlehrer in das Haus des Fürther Pfarrers [[Daniel Lochner]] d. Ä., um seine Kinder - insbesondere [[Karl Friedrich Lochner d. J.|Carl Friedrich Lochner d. J.]] - zu unterrichten.<ref name="Will"/><ref name="AW-178">Andreas Würfel: Diptycha Ecclesiarum Oppidis et Pagis Norimbergensibus, 1759, S. 178 [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA276-IA244&dq=Urban+Pistorius,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiA_tePiY7eAhVqyoUKHaHEApAQ6AEIJzAA#v=onepage&q=Urban%20Pistorius%2C%20Diptycha&f=false - online abrufbar]</ref> Im gleichen Jahr war [[Daniel Lochner]] d. Ä. so krank, dass er nicht predigen konnte und Cnolläus diese Arbeit auch für ihn übernahm.<ref>Gerhard Bauer: Lebensläufe bei St. Michael. In: Fürther Geschichtsblätter, Jahrgang 2014, Bd. 2, S. 70</ref> Zum Dank verwendete sich Lochner im Jahr darauf beim Magistrat Nürnbergs für eine Anstellung Cnolläus als Diakon in Fürth. Nach bestandener Probepredigt am Festtag Matthaei (24. Februar [[1701]]) wurde er in Fürth auf der Diakonenstelle am Sonntag vor Pfingsten installiert, also in dem Amt, das [[Daniel Lochner]] als erster Diakon in Fürth [[1692]] erhalten hatte.<ref name="Will-Würfel">Georg Andreas Will und Andreas Würfel, jeweils ebenda</ref>
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[[1700]] kam Cnolläus als Privatlehrer in das Haus des Fürther Pfarrers [[Daniel Lochner]] d. Ä., um seine Kinder - insbesondere [[Karl Friedrich Lochner d. J.|Carl Friedrich Lochner d. J.]] - zu unterrichten.<ref name="Will"/><ref name="AW-178">Andreas Würfel: Diptycha Ecclesiarum Oppidis et Pagis Norimbergensibus, 1759, S. 178 [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA276-IA244&dq=Urban+Pistorius,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiA_tePiY7eAhVqyoUKHaHEApAQ6AEIJzAA#v=onepage&q=Urban%20Pistorius%2C%20Diptycha&f=false - online]</ref> Im gleichen Jahr war [[Daniel Lochner]] d. Ä. so krank, dass er nicht predigen konnte und Cnolläus diese Arbeit auch für ihn übernahm.<ref>Gerhard Bauer: Lebensläufe bei St. Michael. In: Fürther Geschichtsblätter, Jahrgang 2014, Bd. 2, S. 70</ref> Zum Dank verwendete sich Lochner im Jahr darauf beim Magistrat Nürnbergs für eine Anstellung Cnolläus als Diakon in Fürth. Nach bestandener Probepredigt am Festtag Matthaei (24. Februar [[1701]]) wurde er in Fürth auf der Diakonenstelle am Sonntag vor Pfingsten installiert, also in dem Amt, das [[Daniel Lochner]] als erster Diakon in Fürth [[1692]] erhalten hatte.<ref name="Will-Würfel">Georg Andreas Will und Andreas Würfel, jeweils ebenda</ref>
 
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Um sich im ''Rabbinischen'' zu verbessern, ließ er sich vier Jahre "''an dasiger Juden-Schule''"<ref name="Will-Würfel"/> unterweisen.  
 
Um sich im ''Rabbinischen'' zu verbessern, ließ er sich vier Jahre "''an dasiger Juden-Schule''"<ref name="Will-Würfel"/> unterweisen.  
Cnolläus kopierte und übersetzte jüdische Grabschriften des Fürther Judenfriedhofs aus 12 Dekaden.<ref>Fritzsche: Der Orient Leipzig: Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur, Band 2, 1841, S. 771 - [https://books.google.de/books?id=1w5FAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online abrufbar]</ref>
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Cnolläus kopierte und übersetzte jüdische Grabschriften des Fürther Judenfriedhofs aus 12 Dekaden.<ref>Fritzsche: Der Orient Leipzig: Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur, Band 2, 1841, S. 771 - [https://books.google.de/books?id=1w5FAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
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Außerdem holte er seinen zehn Jahre jüngeren Bruder Johann Nicolaus nach Fürth und unterrichtete diesen in Mathematik und im Hebräischen. Nach Studien in Altdorf und Jena kam der Bruder wieder zurück nach Fürth und half Adam Andreas beim Predigen und beim Übersetzen von Talmud-Schriften und gemarischen Schriften (Mischna und [[wikipedia:Gemara|Gemara ]] bilden zusammen den Talmud). Gemeinsam mit seinem Bruder Johann Nicolaus C. beabsichtigte er eine Talmudübersetzung herauszugeben, die allerdings nie erschienen ist. Möglicherweise lag der Grund darin, dass Johann Nicolaus im Alter von nur 25 Jahren starb.<ref>Johann Christoph Adelung: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexiko worin die Schriftsteller ..., C bis J,  Band 2, 1787, S. 382 - [https://books.google.de/books?id=4c1bAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online abrufbar]</ref>
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Außerdem holte er seinen zehn Jahre jüngeren Bruder Johann Nicolaus nach Fürth und unterrichtete diesen in Mathematik und im Hebräischen. Nach Studien in Altdorf und Jena kam der Bruder wieder zurück nach Fürth und half Adam Andreas beim Predigen und beim Übersetzen von Talmud-Schriften und gemarischen Schriften (Mischna und [[wikipedia:Gemara|Gemara ]] bilden zusammen den Talmud). Gemeinsam mit seinem Bruder Johann Nicolaus C. beabsichtigte er eine Talmudübersetzung herauszugeben, die allerdings nie erschienen ist. Möglicherweise lag der Grund darin, dass Johann Nicolaus im Alter von nur 25 Jahren starb.<ref>Johann Christoph Adelung: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexiko worin die Schriftsteller ..., C bis J,  Band 2, 1787, S. 382 - [https://books.google.de/books?id=4c1bAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
    
Verehelicht war Adam Andreas Cnolläus seit [[1707]] mit Catharina Dorothea, der jüngsten Tochter [[Carl Friedrich Lochner]]s d. Ä. und damit der Schwester des damaligen Fürther Pfarrers [[Daniel Lochner]]. Jener hatte ihn am Dienstag, den [[7. Juni]] [[1707]] verheiratet.<br /> Er starb 39-jährig [[1714]]. "''Die verschrieb. köstl. ArzneyMittel hochErfahrner Medicorum seyn gebraucht worden,'' ''die doch ihren effecten nicht erreichen können, wegen der verderbten Leibes Constitution, hat er sich zu dem SeelenArzt Christo J. gewendet, verg. Aschermittwoch vor dem Gottesdienst''".<ref>Gerhard Bauer: Lebensläufe bei St. Michael. In: Fürther Geschichtsblätter, Jahrgang 2014, Bd. 2, S. 73 f.</ref> In seiner Todesstunde ließ er sich noch hebräische Psalmen und verschiedene Sterbelieder vorsingen.
 
Verehelicht war Adam Andreas Cnolläus seit [[1707]] mit Catharina Dorothea, der jüngsten Tochter [[Carl Friedrich Lochner]]s d. Ä. und damit der Schwester des damaligen Fürther Pfarrers [[Daniel Lochner]]. Jener hatte ihn am Dienstag, den [[7. Juni]] [[1707]] verheiratet.<br /> Er starb 39-jährig [[1714]]. "''Die verschrieb. köstl. ArzneyMittel hochErfahrner Medicorum seyn gebraucht worden,'' ''die doch ihren effecten nicht erreichen können, wegen der verderbten Leibes Constitution, hat er sich zu dem SeelenArzt Christo J. gewendet, verg. Aschermittwoch vor dem Gottesdienst''".<ref>Gerhard Bauer: Lebensläufe bei St. Michael. In: Fürther Geschichtsblätter, Jahrgang 2014, Bd. 2, S. 73 f.</ref> In seiner Todesstunde ließ er sich noch hebräische Psalmen und verschiedene Sterbelieder vorsingen.