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Nach etwa anderthalb Jahren musste er offenbar den Staatsdienst verlassen und betrieb ab Herbst 1877 kurze Zeit einen Landesproduktenhandel in Fürth, seine Frau zog einen Trödelhandel auf. Mitte Juli 1878 eröffnete Schneider eine Holz- und Kohlenhandlung in der „Nürnbergerlandstraße“ 14 (ab 1890 [[Nürnberger Straße 59]]).  
 
Nach etwa anderthalb Jahren musste er offenbar den Staatsdienst verlassen und betrieb ab Herbst 1877 kurze Zeit einen Landesproduktenhandel in Fürth, seine Frau zog einen Trödelhandel auf. Mitte Juli 1878 eröffnete Schneider eine Holz- und Kohlenhandlung in der „Nürnbergerlandstraße“ 14 (ab 1890 [[Nürnberger Straße 59]]).  
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Bisher in der Marktgemeinde Burgbernheim beheimatet, stellte er am 25. Oktober 1878 beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Bürgerrechts. Das angefragte zuständige [[wikipedia:Bezirksamt Uffenheim|Bezirksamt Uffenheim]] berichtete, dass keine Versagensgründe vorliegen und Schneider seinen Staatsbürgereid bereits am 14. Februar 1871 vor dem Bezirksamt Gunzenhausen abgeleistet habe. Zudem wurde mitgeteilt, dass Schneider durch Urteil des kgl. Bezirksgerichts Fürth vom 15. Juni 1877 wegen des Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung mit einem Monat Gefängnis bestraft worden war. Mit Beschluss des Stadtmagistrats vom 14. November 1878 wurde ihm gegen Gebühr von 27 Mark das Bürgerrecht verliehen.<ref>“Acten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Schneider, Georg Adam Steinkohlenhändler von Burgbernheim – Bürgerrechtsgesuch. 1878“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 1148</ref>
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Bisher in der Marktgemeinde Burgbernheim beheimatet, stellte er am 25. Oktober 1878 beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Bürgerrechts. Das angefragte zuständige [[wikipedia:Bezirksamt Uffenheim|Bezirksamt Uffenheim]] berichtete, dass keine Versagensgründe vorliegen und Schneider seinen Staatsbürgereid bereits am 14. Februar 1871 vor dem Bezirksamt Gunzenhausen abgeleistet habe. Zudem wurde mitgeteilt, dass Schneider durch Urteil des kgl. Bezirksgerichts Fürth vom 15. Juni 1877 wegen des Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung mit einem Monat Gefängnis bestraft worden war. Mit Beschluss des Stadtmagistrats vom 14. November 1878 wurde ihm gegen Gebühr von 27 Mark das Bürgerrecht verliehen.<ref name="S-1148">“Acten des Stadtmagistrats Fürth, Betreff: Schneider, Georg Adam Steinkohlenhändler von Burgbernheim – Bürgerrechtsgesuch. 1878“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 1148</ref>
    
Im Jahr 1883 betrieb Schneider wenige Monate eine Wirtschaft, von Januar 1885 bis Januar 1887 eine Lohnkutscherei. Dann begann er wieder mit dem Landesproduktenhandel, hinzu kam ab 6. April 1887 die Tätigkeit als Bauunternehmer, währenddessen gab er Ende September 1888 den Landesproduktenhandel wieder auf und eröffnete eine Schweine- und Rindermetzgerei, die er bis Jahresende 1890 versah. Auf die Gewerbeberechtigung als Bauunternehmer verzichtete er Anfang August 1891. Nun betrieb Schneider vorübergehend eine „Marketenderei“ beim Eisenbahnbau zum zweigleisigen Ausbau der Strecke Fürth–Rottendorf. Danach betätigte er sich bis Mitte März 1893 wieder als Bauunternehmer, und von Juli 1895 bis Ende Februar 1899 war er Kurz- und Schnittwarenhändler.
 
Im Jahr 1883 betrieb Schneider wenige Monate eine Wirtschaft, von Januar 1885 bis Januar 1887 eine Lohnkutscherei. Dann begann er wieder mit dem Landesproduktenhandel, hinzu kam ab 6. April 1887 die Tätigkeit als Bauunternehmer, währenddessen gab er Ende September 1888 den Landesproduktenhandel wieder auf und eröffnete eine Schweine- und Rindermetzgerei, die er bis Jahresende 1890 versah. Auf die Gewerbeberechtigung als Bauunternehmer verzichtete er Anfang August 1891. Nun betrieb Schneider vorübergehend eine „Marketenderei“ beim Eisenbahnbau zum zweigleisigen Ausbau der Strecke Fürth–Rottendorf. Danach betätigte er sich bis Mitte März 1893 wieder als Bauunternehmer, und von Juli 1895 bis Ende Februar 1899 war er Kurz- und Schnittwarenhändler.
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Seine Ehefrau führte ab September 1892 einen Handel mit Haus- und Küchengeräten, nach dem Tod von Adam Schneider übernahm sie auch den Kurz- und Schnittwarenhandel, den sie bis Juli 1903 ausübte. Den Haus- und Küchengerätehandel beendete sie im Juni 1904, um nun bis Mitte November – wohl weil der Sohn noch nicht dazu berechtigt war – selbst ein Baugeschäft zu betreiben. Zugleich war sie ab September noch Inhaberin einer Bierwirtschaft mit Branntweinausschank, gab diese aber im April 1905 auf. Danach bewerkstelligte sie noch ein Spezereigeschäft und kurzzeitig einen Ausschank von Obst- und Heidelbeerwein. Ende August 1907 – im Alter von 62 Jahren – stellte sie ihre Gewerbetätigkeiten ein. Als Besitzerin der  Anwesen Waldstraße 21 und 23 sowie Flößaustraße 167 und 169 stellte sie am 6. Oktober 1911 den Antrag auf gebührenfreie Verleihung des Fürther Bürgerrechts, das ihr mit Magistratsbeschluss vom 19. des Monats anstandslos verliehen wurde.<ref name="FB-AS">Familienbogen Schneider, Gg. Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
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Seine Ehefrau führte ab September 1892 einen Handel mit Haus- und Küchengeräten, nach dem Tod von Adam Schneider übernahm sie auch den Kurz- und Schnittwarenhandel, den sie bis Juli 1903 ausübte. Den Haus- und Küchengerätehandel beendete sie im Juni 1904, um nun bis Mitte November – wohl weil der Sohn noch nicht dazu berechtigt war – selbst ein Baugeschäft zu betreiben. Zugleich war sie ab September noch Inhaberin einer Bierwirtschaft mit Branntweinausschank, gab diese aber im April 1905 auf. Danach bewerkstelligte sie noch ein Spezereigeschäft und kurzzeitig einen Ausschank von Obst- und Heidelbeerwein. Ende August 1907 – im Alter von 62 Jahren – stellte sie ihre Gewerbetätigkeiten ein.<ref name="FB-AS">Familienbogen Schneider, Gg. Adam; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
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Als Besitzerin der  Anwesen Waldstraße 21 und 23 sowie Flößaustraße 167 und 169 stellte sie am 6. Oktober 1911 den Antrag auf gebührenfreie Verleihung des Fürther Bürgerrechts, das ihr mit Magistratsbeschluss vom 19. des Monats anstandslos verliehen wurde.<ref name="S-1148"/>
    
Adam Schneider verstarb 1899 im Alter von 55 Jahren.
 
Adam Schneider verstarb 1899 im Alter von 55 Jahren.
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